Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
über den oberen Rand der Leiste drang. Ein fahles verwaschenes Licht, das ihn bedrückte. Ihm wurde kalt.
    »Fertig«, rief der Führer der Techniker. »Wir schneiden!«
    Gedämpft fraßen sich Bohrer tiefer. Eine elektrische Säge kreischte auf und wurde auf Befehl des Führers hin sofort leiser gestellt. Irgend etwas klirrte laut und metallisch.
    »Zertreten möchte ich den, der das da gebaut hat«, schimpfte der Techniker. »Mit Metall versteift. Dunkle Brillen aufsetzen. Wir brauchen den Schweißbrenner.«
    »Sims und Wallas – linke Flanke«, befahl Thorburn. »Vance und Stead – nach rechts.«
    Stead folgte Vance vorsichtig. Unter seinen Füßen raschelten die trockenen Häute der Eidechsen. Stead fühlte, wie sich die Angst vor dem Dunklen, Unbekannten auf ihn legte und ihn niederdrückte. Und doch wußte die Menschheit, daß ihr die Dunkelheit Schutz bot. Sollte er eine Ausnahme sein?
    Bevor er die dunklen Gläser abnahm, warf er einen Blick nach hinten. Eine sengende Flamme fraß sich gierig durch das Metall der Wand. Der Anblick gab ihm wieder Mut. Er versah seine Pflicht als Wachtposten mit doppelter Aufmerksamkeit. Nichts geschah. Schließlich rief Thorburn: »Fertig! Wir sind durch.«
    Die Techniker packten ihre Geräte bereits wieder zusammen, als Stead zurückkehrte.
    »Wartet, bis ich drin war«, meinte Thorburn. »Meiner Meinung nach müßten wir sofort Nahrungsmittel finden. Ihr könnt dann gleich ein paar volle Säcke mitnehmen.«
    Die Techniker widersprachen nicht. Schließlich waren auch sie Wildbeuter, und volle Säcke waren nun einmal ihrer aller Ziel.
    »Stead!« Thorburn winkte ihn zu sich. »Stell dich hinter mich und sieh mir über die Schulter. Du hast noch viel zu lernen.«
    Zitternd vor Aufregung tat Stead, was ihm befohlen worden war. Thorburn kletterte behutsam durch das Loch. Alles was Stead in der blassen Beleuchtung erkennen konnte, war eine glänzende Metallwand, leicht gerundet, die in unermeßliche Höhen führte. Thorburn duckte sich. Er hatte das Gewehr schußbereit in der Hand. Nach ein paar Minuten reglosen Wartens deutete er nach rechts. Steads Augen wurden schmal.
    Die Falle mußte genau in dem Augenblick zugeschnappt sein, in dem das Tier den ausgelegten Brocken erreicht hatte. Es war kein Schleimer – aber es besaß auch sechzehn Gliedmaßen, die jetzt leblos herunterhingen. Sein Körper war von der großen, glänzenden Klinge fast in zwei Teile gespalten worden.
    »Es muß noch einen zweiten Weg geben. Sonst wäre er nicht hier hereingekommen.« Das war Old Chronic. »Das werden wir uns merken müssen.«
    »Du meinst.«
    »Bevor du deine Hand nach irgendeiner Beute ausstreckst, Stead, sieh dich genau um. Diese Fallen funktionieren immer ...«
    Stead fühlte sich elend.
    Thorburn winkte. Einer nach dem anderen preßte sich durch die Öffnung.
    Zuerst konnte sich Stead nicht so recht vorstellen, wo er eigentlich war. Er stand auf einer Holzfläche, die teilweise mit einem dicken, groben Papier bedeckt war, umgeben von hohen, gerundeten Metallwänden und großen, in Papier gehüllten Haufen. Der Geruch von Nahrungsmitteln war überwältigend.
    »Füllt die Säcke«, befahl Thorburn. »Und schnell. Vielleicht schaffen wir die doppelte Ladung.«
    Als er sah, wie die anderen Äxte und Messer schwangen, folgte Stead ihrem Beispiel. Er begann riesige duftende Stücke aus den Massen herauszuschlagen. Vor sich sah er einen Fleischberg, aus dem er fußdicke Streifen hackte. Dann reichten sie die erste Ladung den Technikern hinaus, die sie mit zufriedenen Rufen entgegennahmen und auf die Geräteschlitten stapelten.
    Stead, der emsig Stücke von seinem Fleischberg trennte, bemerkte plötzlich, daß Thorburn aufmerksam umherblickte und offensichtlich zu einer Entscheidung kam. Sims an seiner Seite hörte zu graben auf und schnürte seinen erst zu drei Vierteln gefüllten Sack fest zu. Wallas an der anderen Seite nahm noch ein letztes Stück Käse von seinem Essensberg.
    »Wir haben von hier genug genommen«, meinte Thorburn. »Jeder soll seine Spuren verwischen.«
    Stead staunte. Er sah auf seinen halbvollen Sack und warf dann einen Blick auf Thorburns massigen Schädel, der sich gegen das fahle Licht der gegenüberliegenden Speisekammerwand deutlich abhob. »Aber mein Sack ist noch nicht voll, Thorburn. Ich dachte – volle Säcke ...«
    »Die Regeln, Stead. Volle Säcke – das stimmt schon. Aber nicht zu viel von einer Stelle. Wir haben unser Quantum genommen. Jetzt müssen wir

Weitere Kostenlose Bücher