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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Tagen zu erforschen«, erwiderte Leopold ruhig.
    »Warum, verdammt?« entfuhr es Mattern hitzig. »Nur um uns vor den Kopf zu stoßen? Nur um zu beweisen, daß der Wissenschaftler dem Soldaten überlegen ist?«
    »Mattern, ich habe mich bemüht, nicht persönlich zu werden.«
    »Dann möchte ich wissen, worauf Sie hinauswollen. Wir sind hier auf einer Welt, die offensichtlich für Sie ebenso uninteressant ist wie für mich. Sie reiten auf einer Klausel herum und zwingen mich, eine volle Woche in den Wind zu schreiben. Warum, frage ich Sie?«
    »Bis jetzt haben wir uns mit einer ganz oberflächlichen Erkundung begnügt«, sagte Leopold. »Wie können wir wissen, ob diese Welt uns nicht die Antworten auf die vielen Fragen bringt, die in der Geschichte der Milchstraße noch offen sind? Vielleicht ist sie sogar ein Hort für Superbomben, von denen wir ...«
    »Kommen Sie mir nicht mit diesem Unsinn!« explodierte Mattern. Er maß die wissenschaftlichen Mitglieder der Besatzung mit funkelndem Blick. Seine ganze Haltung verriet, was er dachte: daß im Namen der Wissenschaft kostbare Zeit und kostbares Geld vergeudet wurde.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Ich habe protestiert und verloren, Leopold. Sie sind im Recht, wenn Sie fordern, eine Woche hierzubleiben. Aber ich gebe Ihnen keine Minute länger, wenn Ihre Zeit um ist.«
    Natürlich waren alle Bedingungen vorher festgelegt worden. Wir waren ausgeschickt worden, um einen Sektor am Rand der Milchstraße zu erforschen, der schon flüchtig von einem Vermessungstrupp aufgenommen worden war.
    Die Vermesser hatten sich damit begnügt, nach Zeichen von Leben Ausschau zu halten und hatten die Fahrt fortgesetzt, als sie keine fanden. Unsere Aufgabe war es, sich intensiver mit den in Frage kommenden Welten zu befassen. Nach den Meldungen des Vermessungstrupps waren einige der Welten früher bewohnt gewesen. Zur Zeit jedoch gab es kein Leben auf ihnen.
    Unser Auftrag bestand darin, die uns zugewiesenen Welten wissenschaftlich zu erforschen. Leopold, der Leiter unserer Gruppe, sollte sich um die archäologische Forschung kümmern, während Mattern sich für spaltbares Material, zurückgebliebene fremdartige Waffen und etwa vorhandene Quellen Lithium oder Tritium interessieren sollte. Genaugenommen stimmte es, daß unsere Gruppe nur auf Kosten der militärischen Gruppe mitgeschleppt wurde. Aber die öffentliche Meinung in Amerika hielt nicht mehr viel von rein militärischen Raumflügen, und so hatte man, wenn auch widerstrebend, unsere Teilnahme gestattet.
    Mattern hatte von Anfang an keinen Zweifel darüber gelassen, daß seine Gruppe die wichtigere sei, und daß wir nur als Ballast zu betrachten seien. Wir wußten also, daß wir ihm zuvorkommen mußten, wenn es dort draußen etwas von militärischem Wert gab.
     
    *
     
    Der Planet hatte keinen Namen, und wir gaben ihm auch keinen. Eine Sonderkommission der UN schlug sich mit dem Problem herum, den Hunderten von Welten in der Milchstraße Namen zu geben, wobei sie mit Vorliebe auf die Erdmythologie zurückgriff. Wahrscheinlich würde diese Welt eines Tages auf den Namen Toth oder Bel-Marduk oder Avalokites vara hören. Wir kannten sie nur als Planet Vier des Systems, das zu einer gelbweißen F5 IV Prokyonoid-Sonne, erweiterter HD-Katalog, Nr. 170861, gehörte.
    Die Welt ähnelte etwa dem Erdtyp, hatte einen Durchmesser von 6100 Meilen, einen Schwerkraftindex von 0,93 und eine durchschnittliche Temperatur von 9 Grad. Ihre dünne Atmosphäre bestand zum größten Teil aus Kohlendioxyd, vermischt mit wenig Helium und Wasserstoff und ganz minimalen Mengen von Sauerstoff. Wahrscheinlich war die Luft vor Millionen Jahren atembar gewesen, aber das war Millionen von Jahren her. Wir hatten nicht versäumt, uns mit dem Gebrauch unserer Atemmasken vertraut zu machen, bevor wir das Schiff verließen.
    Die Sonne war, wie schon erwähnt, eine F5 IV Sonne und ziemlich heiß, aber Planet Vier lag 185 Millionen Meilen entfernt, und die gute alte Keplersche Ellipse nahm es in diesem System nicht so genau. Planet Vier erinnerte mich in vieler Hinsicht an den Mars, wenn man davon absah, daß der Mars nie intelligentes Leben irgendeiner Art hervorgebracht hatte, während dieser Planet zu einer Zeit, als der Pithecanthropus das höchstentwickelte Wesen auf Erden war, eine blühende Zivilisation gekannt hatte.
    Da nun entschieden war, daß wir bleiben würden, machten wir uns sofort an die Arbeit. Wir wußten, daß wir nur eine Woche Zeit

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