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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Verkauf rückgängig macht, wenn vorher irgendwelche Ankündigungen gewesen wären.«
    »Und Hennessey?«
    »Das Gebäude gehört der First National. Sie haben wahrscheinlich dieselbe Klausel im Vertrag. Hennessey kann zwar noch ein weiteres Jahr drinbleiben, aber es gibt kein anderes Gebäude …«
    »Der Kaufpreis muß ganz nett gewesen sein. Zumindest gut genug für diejenigen, die den Kauf unbedingt tätigen wollten. Um alles so unbemerkt zu machen, meine ich.«
    »Im Falle Franklin’s war er es. Im strengsten Vertrauen: er war doppelt so hoch, als jeder geistig Gesunde dafür gezahlt hätte. Und nachdem sie soviel gezahlt haben, sperren die neuen Eigentümer zu. Das hat Bruce am schwersten getroffen. Als ob jemand Franklin’s so hassen würde, daß er das Doppelte seines Wertes zahlt, um das Geschäft zuzusperren.«
    Dow zögerte einen Augenblick, dann sagte er: »Parker, das alles ist ohne Sinn. Ohne jeglichen wirtschaftlichen Sinn.«
    Und ich dachte: Das erklärte die ganze Geheimhaltung. Deshalb gab es keine Gerüchte. Darum hatte mir der alte George nicht gesagt, daß er das Haus verkauft hatte und war nach Kalifornien geflüchtet – damit ihn seine alten Freunde und Untermieter nicht fragen konnten, warum er sie auf die Straße setzte.
    Ich stand in der Telefonzelle und fragte mich, ob es möglich war, daß in jedem Vertrag die gleiche Klausel gestanden hatte. Es schien natürlich unwahrscheinlich, aber die ganze Angelegenheit war unwahrscheinlich.
    »Parker«, fragte Dow, »bist du noch dort?«
    »Ja, ja«, erwiderte ich, »ich bin noch hier. Sag mir nur eines, Dow: wer hat Franklin’s gekauft?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Eine Firma für Eigentumsverwaltung namens Ross, Martin, Park & Gobel ist zeichnungsberechtigt. Ich habe sie angerufen …«
    »… und sie haben dir erzählt, daß sie von einem Klienten beauftragt worden sind. Und daß sie nicht ermächtigt wären, dir den Namen des Klienten zu nennen.«
    »Genau. Wieso weißt du das?«
    »Ich habe es nur vermutet«, antwortete ich. »Die ganze Sache stinkt zum Himmel.«
    »Ich habe Nachforschungen über Ross, Martin, Park & Gobel angestellt«, sagte Dow. »Sie sind seit nicht länger als zehn Wochen im Geschäft. «
    »Ed hat seine Stellung verloren«, erzählte ich ihm. »Es wird einsam ohne ihn werden.«
    »Ed?«
    »Ja. Eds Bar.«
    »Parker, was kommt da auf uns zu?«
    »Ich gäbe viel darum, es zu wissen«, sagte ich. »Was gibt es noch Neues?«
    »Geld. Ich habe das nachgeprüft. Die Banken fließen vor Geld über, vor Bargeld. Sie hatten letzte Woche alle Hände voll zu tun, um es aufzustapeln. Die Leute kommen scharenweise in die Banken und laden es dort ab.«
    »Es tut gut zu hören«, antwortete ich, »daß die Wirtschaft des Landes so floriert.«
    »Parker, was zum Teufel ist los mit dir?« rief Dow.
    »Nichts«, erwiderte ich. »Bis morgen.«
    Ich hing schnell auf, bevor er mir noch irgendwelche Fragen stellen konnte.
    Ich trat aus der Zelle und marschierte die Straße entlang. An einer Ecke blieb ich stehen, griff in meine Tasche und zog den Brief heraus, den ich heute erhalten hatte. Ross, Martin, Park & Gobel hatten ihr Büro im alten McCandless-Gebäude, einem altertümlichen Backsteinbau. Ich konnte mir sein Inneres vorstellen: quietschende Lifts, Marmortreppen mit bronzenen Geländern, vom Alter geschwärzt; die einzelnen Korridore mit Eichenholz getäfelt, dessen matter Schimmer Alter ausströmte; hohe Räume und Türen mit Scheiben aus Milchglas.
    Ich blickte auf meine Uhr und sah, daß es fünf war. Eine dichte Fahrzeugkolonne füllte die Straße, der Beginn der abendlichen Stoßzeit, wenn nach Geschäftsschluß jeder so schnell als möglich nach Hause kommen will.
    Die Sonne war untergegangen, jedoch das Tageslicht noch nicht ganz verschwunden und die Dämmerung noch nicht ganz hereingebrochen. Das ist der schönste Teil des Tages, dachte ich, aber nur für Menschen, die keine Sorgen kannten oder keine Gedanken wälzten.
    Langsam spazierte ich die Straße entlang und ließ mir die Gedanken durch den Kopf gehen. Sie gefielen mir nicht recht, aber meine Ahnungen trogen mich selten, und ich hatte aus der Erfahrung gelernt, mich vor ihnen nicht zu verschließen.
    Ich sah ein Eisenwarengeschäft und ging hinein. Ich kaufte einen Glasschneider und fühlte mich unbehaglich, während ich zahlte.
    Vielleicht sollte ich die Sache fallenlassen, dachte ich mir. Das Klügste wäre es, einfach nach Hause zu gehen, mich umzuziehen

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