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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Frauenkleider, Kostüme und sogar mit Rüschen versehene Nachthemden. Es gab Unterwäsche für Frauen und Männer, Socken und Strümpfe. Unter den Kleidern standen sauber aufgereiht Damen- und Herrenschuhe.
    Verrückt. Eine normale Garderobe, in der man seinen Mantel und seinen Hut ablegte, hätte mich nicht aus der Fassung gebracht. Aber hier hing die gesamte Garderobe für das ganze Büro, angefangen vom Laufburschen bis zum Chef!
    Ich zermarterte mein Gehirn nach einer Erklärung, aber ich fand keine.
    Langsam schritt ich an den Kleidungsstücken vorbei und faßte hie und da eines an, um mich zu vergewissern, daß sie wirklich da waren.
    Als ich so dahinschritt, fühlte ich plötzlich einen kalten Luftzug in der Höhe meiner Knöchel. Da hat jemand ein Fenster offengelassen, dachte ich. Als ich einen weiteren Schritt machte, war der Luftzug nicht zu spüren.
    Am Ende der Kleiderablage angekommen, drehte ich um und ging wieder zurück. Erneut blies die kalte Luft gegen meine Füße.
    Etwas stimmte hier nicht. Es war kein Fenster offen. Denn der Luftzug von einem offenen Fenster strich nicht über den Boden. Auch ist er nicht scharf begrenzt.
    Hinter diesem Kleiderhaufen befand sich etwas. Und was, zum Teufel, konnte diese Kälte ausstrahlen?
    Ohne zu überlegen, hockte ich mich nieder, schob die Kleidungsstücke zur Seite und fand den Ursprung des Kältestroms.
    Er kam aus einem Loch, einem Loch, das durch das McCandless-Gebäude gehen mußte, aber nicht auf die Außenseite des Gebäudes, denn wenn es ein normales Loch gewesen wäre, das man einfach durch die Mauer geschlagen hatte, dann hätte ich die Lichter von der Straße draußen sehen müssen.
    Es gab keine Lichter. Es herrschte vollkommene Dunkelheit – und eine Kälte, die mehr als normale Kälte war. Diese Kälte, fühlte ich, war die Umkehr jeglichen Lichts und jeglicher Wärme, die es auf der Erde gab. Ich vermeinte eine Bewegung zu spüren, obwohl ich nichts sehen konnte – eine Art Wirbel in der Dunkelheit und Kälte, als ob die beiden Zustände von einem geheimnisvollen Mixer durcheinandergeschüttelt würden. Als ich in das Loch hineinstarrte, erfaßte mich der Schwindel, der davon ausging. Entsetzt sprang ich zurück und fiel auf den Boden.
    Steif und vor Entsetzen gelähmt lag ich da, spürte die Kälte und beobachtete die Kleider, als sie an ihren alten Platz zurückfielen, um das Loch zu verdecken.
    Langsam stand ich auf und taumelte hinter den Schreibtisch, der jetzt wie eine Barriere zwischen mir und dem Ding hinter dem Vorhang wirkte.
    Was war es, das ich gefunden hatte?
    Diese Frage hämmerte in meinem Gehirn, und ich fand keine Antwort, ebensowenig wie auf die Frage, warum dort so viele Kleidungsstücke hingen.
    Ich tastete mit meiner Hand nach dem Schreibtisch, um mich an etwas Solidem festhalten zu können. Meine Finger fanden eine Lade, stießen sie an, und sie fiel mitsamt den Schriftstücken darin zu Boden. Ich kniete mich nieder und sammelte sie ein.
    Ich stand auf, legte sie auf den Schreibtisch, sah sie geschwind durch, und jedes Dokument war eine Eigentumsübertragung. Und alle waren auf einen Mann namens Fletcher Atwood ausgestellt.
    Der Name ließ eine Erinnerung in mir aufklingen, und ich saß grübelnd da und versuchte, den verschlungenen Wegen meiner Erinnerung zu folgen, bis ich einen Anhaltspunkt fand.
    Irgendwann in der Vergangenheit hatte mir der Name Fletcher Atwood etwas bedeutet. Irgendwo mußte ich den Mann getroffen, über ihn geschrieben oder mich mit ihm telefonisch unterhalten haben.
    Ich glaube, Joy hatte einmal etwas zu mir gesagt. Irgend etwas über ein Haus, so schien es mir. Ein Haus, das Atwood gekauft hatte.
    Und da fiel es mir wieder ein. Fletcher Atwood war der Mann, der das mehrstöckige Belmont-Haus am Ende der Timber Lane gekauft hatte. Ein geheimnisvoller Mann, der nie mit dem Pomp eingezogen war, wie man das in diesem exklusiven Viertel erwartet hätte; der offensichtlich gar nicht in dem Haus wohnte, das er gekauft hatte; keine Familie und keine Freunde besaß und auch keinen Wunsch nach Freundschaft zu verspüren schien.
    Die Bewohner der Timer Lane hatten ihm das übelgenommen, denn das Belmont-Haus war einstmals das Zentrum der sogenannten besseren Gesellschaft gewesen. Jetzt wurde Atwood völlig ignoriert.
    War dies seine Rache? fragte ich mich und breitete die Dokumente unter der Lampe aus.
    Die Grundstückswerte gingen in die Milliarden. Die Schriftstücke betrafen stolze Firmen mit uralter

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