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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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und in einer Stunde Joy abzuholen.
    Ich stand unentschlossen da und war schon bereit, nachzugeben, aber irgend etwas in meinem Innern trieb mich dazu, weiterzumachen, irgend etwas, das mir keine Ruhe lassen wollte.
    Ein Taxi fuhr eingeklemmt im Verkehrsstrom dahin. Durch das rote Ampellicht aufgehalten, blieb es fast neben mir stehen. Ich sah, daß es leer war, und einem Impuls folgend machte ich einen Schritt vorwärts. Der Taxifahrer sah mich und hielt die Tür auf, damit ich einsteigen konnte.
    »Wohin, Mister?«
    Ich nannte ihm die Kreuzung vor dem McCandless-Gebäude.
    Das Licht wechselte auf grün, und das Taxi fuhr an.
    »Haben Sie auch schon bemerkt, Mister«, sagte der Taxifahrer, um eine Unterhaltung zu beginnen, »wie die Welt zum Teufel geht.«

 
10
     
    Das McCandless-Gebäude sah genauso aus, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    Im zweiten Stock hörte man keinen Laut, und das schwache Licht des sinkenden Tages fiel durch die Fenster am Ende des Ganges. Die Teppiche waren abgetreten, die Wände fleckig und der Glanz der Holztäfelung stumpf.
    Ich schlich den Gang entlang, um mich zu vergewissern, daß niemand mehr hier war. Die Büros schienen alle verlassen zu sein. Es war Freitagabend, und die Angestellten waren so schnell wie möglich verschwunden, um ihr Wochenende antreten zu können. Und für die Putzfrauen war ich noch zu früh dran.
    Das Büro von Ross, Martin, Park & Gobel lag am Ende des Ganges. Ich drückte die Türklinke nieder und stellte fest, daß abgeschlossen war, wie ich es erwartet hatte. Ich nahm den Glasschneider heraus und machte mich an die Arbeit.
    Es war nicht einfach, aber nach einiger Zeit konnte ich den Glasschneider in meine Tasche zurückstecken. Einen Augenblick lang stand ich da und lauschte, um sicherzugehen, daß niemand die Treppe heraufkam. Dann stieß ich das Glas mit meinem Ellenbogen ein, und das ausgeschnittene Stück fiel in das Zimmer. Über dem Schloß befand sich jetzt ein faustgroßes Loch.
    Vorsichtig, um nicht mit den scharfen Zacken des zerbrochenen Glases in Berührung zu kommen, steckte ich meineHand durch das Loch und entriegelte die Sperre. Mit der anderen Hand drückte ich die Klinke nieder, und die Tür ging auf.
    Ich huschte in das Zimmer und schloß die Tür hinter mir. Dann stand ich lange Zeit regungslos da und lehnte mich gegen die Wand.
    Ich fühlte, wie sich meine Haare aufstellten und spürte, wie mein Herz heftig zu klopfen anfing – denn Geruch war hier, Bennetts Geruch. Es war nur ein ganz schwacher Duft, aber er war unverkennbar. Ich versuchte erneut, ihn zu klassifizieren, aber es gab nichts, mit dem ich ihn vergleichen konnte. Es war eine Art von Geruch, wie ich ihn noch nie in meinem Leben gerochen hatte.
    In dem Raum befanden sich dunkle Formen, aber als ich sie länger anstarrte und sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich, daß es sich nur um eine normale Büroeinrichtung handelte. Die dunklen Umrisse entpuppten sich als Schreibtische, Aktenschränke und anderes Mobiliar, das man in einem Büro erwartet.
    Ich stand angespannt da und wartete, aber nichts geschah. Das matte Licht der Dämmerung fiel durch die Scheiben, aber es schien gleich hinter den Fenstern stehenzubleiben – es erfüllte nicht den Raum. Und es herrschte eine so vollkommene Stille, daß ich zu zittern begann.
    Ich blickte mich im Zimmer um und bemerkte etwas Merkwürdiges. In einer Ecke des Zimmers war eine Nische durch einen Vorhang abgetrennt – eine etwas seltsame Einrichtung für ein Büro.
    Vorsichtig stieß ich mich von der Wand ab und durchquerte den Raum. Ich wußte nicht genau, wovor ich mich fürchtete, aber das Zimmer schien einen unbestimmbaren Schrecken auszuströmen.
    An dem Schreibtisch vor der Nische blieb ich stehen und schaltete die Schreibtischlampe ein. Ich wußte, daß ich nicht besonders klug handelte. Ich war in das Büro eingebrochen, und jetzt gab ich meine Anwesenheit dadurch bekannt, daß ich Licht machte. Aber das riskierte ich. Ich wollte unter allen Umständen sehen, was der Vorhang verdeckte.
    Ich zog an den Kordeln, die herunterhingen, und der Vorhang glitt geräuschlos auseinander. Dahinter befand sich eine große Menge Kleidungsstücke, sauber über Bügel gehängt, die von einer Stange herunterhingen.
    Ich stand mit aufgerissenen Augen da. Es gab Herrenanzüge und Übermäntel, ein halbes Dutzend Hemden, eine Unzahl Krawatten und auf einem Brett über den Anzügen lagen Hüte. Dann erblickte ich

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