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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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verwilderten Blumenbeeten einschloß. Ich sah, daß die Lampe über der Eingangstür brannte, ebenso die Beleuchtung im Korridor und im Wohnzimmer.
    Ich sprang aus dem Wagen, das Gewehr in meiner Hand. Der Hund stürzte noch vor mir durch das Gartentor und verschwand mit einem Satz im dichten Gebüsch.
    Die Tür öffnete sich, und Joy lief mir entgegen. Sie zögerte einen Moment und blickte in den Garten, in dem der Hund herumtollte.
    Ich ergriff Joys Arm und zog sie mit mir.
    »Hund!« schrie ich. »Hund!«
    Die wilde Jagd tobte weiter.
    Wir erreichten den Gehsteig, ich stieß Joy in den Beifahrersitz und schlug die Tür zu. Kein Anzeichen des Hundes war zu sehen.
    In den Nachbarhäusern flammten Lichter auf, und ich hörte das Knallen von Türen.
    »Hund!« schrie ich noch einmal.
    Er sprang aus dem Gebüsch, und Schaum tropfte von seinen Lefzen. Etwas verfolgte ihn – ein schwarzes Ding, dessen Vorderseite nur aus einem klaffenden, hungrigen Maul bestand.
    Ich hatte keine Ahnung, was es war. Ich handelte instinktiv, ohne zu denken.
    Warum ich nicht schoß und das Gewehr wie einen Golfschläger handhabte, weiß ich nicht. Vielleicht blieb mir keine Zeit mehr oder ich fühlte, daß ein Geschoß gegen dieses riesige Maul nutzlos wäre.
    Der Hund schoß vorbei, das Ding kam durch die Gartentür, und ich schwang das Gewehr und schlug zu. Der Kolben klatschte auf das schwarze Wesen – und ging durch wie ein Messer durch Butter. Eine gummiartige Masse floß über den Gehsteig.
    Ich sprang in den Wagen, dessen Motor ich laufengelassen hatte und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Joy kauerte neben mir im Sitz und weinte leise.
    »Komm, reiß dich zusammen.«
    Sie versuchte es, aber vergebens.
    »Alles was sie machen, machen sie halb«, bemerkte der Hund vom Rücksitz. »Sie besitzen einfach nicht die Ausdauer, eine Aufgabe zu vollenden.«
    Joy hörte auf zu weinen.
    »Carleton sagte, daß du einen sprechenden Hund hättest, aber ich habe ihm nicht geglaubt!« stieß sie hervor. »Was ist das für ein neuer Trick?«
    »Kein Trick, meine Liebe«, antwortete der Hund.
    »Joy«, sagte ich, »wirf all dein Wissen und deine Überzeugungen über Bord. Vergiß alles Logische und Gesetzmäßige. Stell dir vor, du wärst in einem Märchenland, in dem alles Mögliche geschehen kann.«
    »Aber …«
    »Nimm es, wie es kommt. Was du am Morgen weißt, muß abends nicht mehr stimmen. Es gibt sprechende Hunde, die in Wirklichkeit gar keine Hunde sind. Und es gibt Bowlingkugeln, die jede beliebige Form annehmen können. Sie sind dabei, die Erde aufzukaufen, vielleicht gehört sie schon gar nicht mehr dem Menschen, und du und ich werden vielleicht bald wie Ratten gejagt werden.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte sie leise, doch in ihrer Stimme schwang Panik mit. »Da war das Auto …«
    »Nimm’s leicht, Mädchen.« Ich versuchte, sie zu beruhigen. »Das liegt jetzt alles hinter uns.«
    »Du hattest Angst, in deinen Wagen zu steigen«, fuhr sie fort, »und ich dachte, daß du ein Feigling wärest. Doch das hat dir das Leben gerettet.«
    Der Hund bemerkte vom Rücksitz: »Wenn es euch interessiert – ein Wagen folgt uns.«

 
21
     
    Ich blickte in den Rückspiegel und sah, daß der Hund recht hatte. Es folgte uns ein Wagen, bei dem nur ein Scheinwerfer brannte.
    »Vielleicht bedeutet es gar nichts«, sagte ich. Ich bog wahllos nach links und rechts ab, doch der Wagen folgte uns unbeirrt.
    »Was machen wir?« fragte ich. »Wir müssen zu Stirling zurück, aber ich will unsere Verfolger nicht auf ihn aufmerksam machen.«
    »Wie steht’s mit dem Benzin?« fragte Joy.
    »Der Tank ist noch über die Hälfte voll.«
    Sie war wirklich ein wundervolles Mädchen.
    Nachdem sie weggefahren war, herrschte vollkommene Stille. Die Hügel hoben sich als dunkle Buckel gegen den etwas helleren Himmel ab. Ich roch die Wildnis und spürte den Herbst.
    »Wir können nicht in der Stadt bleiben, Parker. Am besten wäre es, wenn wir zu Stirlings Wohnboot hinausfahren würden, um dort die weitere Entwicklung abzuwarten.«
    Nun gut, Wenn ich schon irgendwohin flüchtete, konnte es genausogut Stirlings Wohnboot sein.
    Auf der Straße herrschte wenig Verkehr, nur hie und da kam uns ein Lastwagen entgegen, und ich trat das Gaspedal herunter. Der Tachometer zeigte fünfundachtzig Meilen, aber ich wollte die Geschwindigkeit nicht mehr erhöhen, denn vor uns lagen einige gefährliche Kurven, wie ich wußte.
    »Folgt er uns noch immer?« fragte

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