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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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hartnäckig, durch ein Loch im Boden herauszuschlüpfen.
    Ich erreichte glücklich den Wagen, ohne etwas zu verlieren. Mit akrobatischer Geschicklichkeit öffnete ich die Vordertür und ließ den Sack auf den Sitz fallen. Er zerriß nun endgültig, und sein Inhalt ergoß sich über den Sitz. Mit beiden Händen schaufelte ich die Lebensmittel auf die andere Seite, um hinter das Lenkrad gelangen zu können.
    Ich glaube, daß ich das Papier früher erblickt hätte, wenn nicht meine ganze Aufmerksamkeit auf den Sack mit Lebensmitteln gerichtet gewesen wäre, aber so sah ich es erst, als ich im Wagen saß und den Zündschlüssel einstecken wollte.
    Ein Blatt Papier war zwischen Windschutzscheibe und Scheibenwischer eingeklemmt. In großen Blockbuchstaben stand nur ein Wort darauf: »VERRÄTER!«
    Ich brauchte nicht zu raten, wer den Zettel hingesteckt haben mochte. Für mich gab es keinen Zweifel. Fast konnte ich ihn sehen, einen Pseudomenschen, diese Ansammlung von Kugeln zu einer menschlichen Form, wie er den Zettel hinter den Wischer klemmte, der mir sagen sollte, daß sie wußten, daß ich den Senator angerufen hatte und daß ich sie hintergehen würde, sobald sich nur die geringste Chance dazu bot. Sie waren nicht zornig, wahrscheinlich störte es sie nicht im geringsten, was ich getan hatte, aber unzufrieden mit mir, vielleicht … vielleicht sogar enttäuscht. Sie wollten mich nur wissen lassen, daß ich immer unter Beobachtung stand und ihnen nicht entfliehen konnte.
    Ich steckte den Schlüssel ein und startete den Motor. Dann griff ich mit der Hand hinaus, knüllte den Zettel zusammen und warf ihn aus dem Fenster. Wenn sie mich beobachteten, was ich annahm, dann konnten sie jetzt sehen, was ich von ihnen hielt.
    Es war kindisch, sicher. Aber ich scherte mich den Teufel darum.
    Nach drei Kreuzungen bemerkte ich den Wagen hinter mir. Es war ein schwarzes Auto mittlerer Preisklasse. Ich weiß nicht, wieso es mir auffiel. Es war nichts Außergewöhnliches daran.
    Nach zwei weiteren Kreuzungen befand es sich noch immer hinter mir. Ich bog wahllos in Seitenstraßen ein, und es folgte mir.
    Ich bog in die Ausfallstraße ein, die aus der Stadt führte, und der Wagen hielt immer den gleichen Abstand. Er versuchte nicht einmal, die Tatsache, daß er mich verfolgte, zu verbergen. Vielleicht wollte er es mich wissen lassen, damit meine seelische Anspannung nicht geringer wurde.
    Ich fragte mich, ob es überhaupt einen Sinn hatte, den Versuch zu machen, diesen Verfolger abzuschütteln. Ich gewann dadurch nicht viel. Sie hatten mein Gespräch mit dem Senator abgehört und kannten wahrscheinlich meine Operationsbasis, wenn man es so bezeichnen konnte. Zweifellos wußten sie genau, wo sie mich finden konnten, wenn sie mich brauchten.
    Ich erreichte die Stadtgrenze und beschleunigte den Wagen etwas. Vor mir umrundete die Straße einen Hügel, und ich erinnerte mich, daß hinter der scharfen Kurve eine Landstraße abzweigte. Es herrschte wenig Verkehr, und wenn ich Glück hatte, konnte ich in die Seitenstraße einbiegen und außer Sicht sein, bevor noch der schwarze Wagen um die Kurve bog.
    Ich trat das Gaspedal durch, als mich der Hügel seinen Blicken verdeckte. Die Straße vor mir war frei, und als ich an die Abzweigung kam, bremste ich scharf ab und riß das Lenkrad herum. Die Hinterräder kreischten auf und rutschten zur Seite. Dann war ich auf der Landstraße und gab wieder Gas.
    Die Straße war hügelig, ununterbrochen stieg sie steil an und fiel dann wieder ab. Auf dem Kamm des dritten Hügels blickte ich in den Rückspiegel und sah den schwarzen Wagen, wie er gerade auf der zweiten Hügelkuppe auftauchte.
    Entsetzen packte mich. Nicht daß es besonders viel ausmachte, aber ich war mir so sicher gewesen, ihn abgeschüttelt zu haben!
    Aber ich wurde auch zornig. Wenn diese lausigen Kerle hinter mir dachten …
    Dann sah ich den Feldweg. Es war eine alte Wagenspur, ganz zugewachsen und von den Zweigen eines Baumes verdeckt, die tief herunterhingen.
    Ich riß das Lenkrad herum und holperte über den kleinen Graben. Die überhängenden Zweige schlugen gegen die Windschutzscheibe und kratzten über das Metall des Wagens.
    Ich fuhr blind dahin, und die Räder rutschten in die kaum wahrnehmbaren Fahrrinnen. Schließlich hielt ich an und stieg aus. Die Äste hingen tief auf den Weg herunter, und es war unmöglich, daß das Auto von der Straße aus erblickt werden konnte.
    Ich grinste siegessicher.
    Dieses Mal hatte ich ihnen ein

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