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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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hinausgeworfen und bis jetzt ist noch niemand eingezogen. Man sagte uns, wir müssen hinaus, weil sie es brauchen. Aber das ist offensichtlich nicht der Fall. Was halten Sie davon?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
    Vielleicht hätte ich ihm alles erzählen sollen, denn er war in dem Stadium, in dem er mir geglaubt hätte. Nach Wochen der Enttäuschung und Entbehrung war er niedergeschlagen genug, um jeder Erklärung Glauben zu schenken.
    Aber ich tat es nicht, denn es hätte keinen Sinn gehabt. Im Augenblick zumindest war er weit glücklicher, wenn er es nicht wußte. Jetzt besaß er noch Hoffnung, denn er konnte alle Geschehnisse einer Wirtschaftskrise zuschreiben. Einer Krise, die er zwar nicht verstehen konnte, die aber im gewohnten Rahmen der menschlichen Zwischenfälle lag.
    Aber die andere, die wahrheitsgemäße Erklärung hätte ihm jede Hoffnung geraubt und ihn dem Unbegreiflichen gegenübergestellt. Es würde ihn in Panik versetzt haben.
    Wenn ich es einer Million Menschen hätte erklären können, würde ich es getan haben, denn einige wenige aus dieser Million hätten die Tatsache ruhig und objektiv hingenommen und die Führung an sich gerissen. Aber es einem unbedeutenden Menschen in einer einzigen Stadt zu erzählen, hätte keinen Sinn gehabt.
    Er stand da und sah mich. »Graves«, sagte er, »es gibt etwas, das Sie mir verbergen. Sie sagten letzte Nacht, daß es überall so aussieht und daß nirgends ein freier Platz ist. Wieso wissen Sie das?«
    »Ich bin ein Reporter«, erklärte ich ihm. »Ich arbeite an einem Artikel.«
    »Und Sie wissen etwas.«
    »Nicht sehr viel«, log ich.
    Er wartete auf eine Erklärung, aber ich schwieg. Er errötete und wandte sich um. »Ich sehe Sie noch«, sagte er und ging in sein Apartment zurück.
    Ich fühlte mich wie ein Lump.
    Ich ging in mein Apartment, doch es war leer. Joy befand sich noch immer im Büro. Wahrscheinlich hatte ihr Gavin eine Menge Arbeit zugeschoben.
    Ich nahm den größeren Teil des Geldes aus meinen Taschen und versteckte es unter den Matratzen meines Bettes. Es war zwar kein sehr gutes und einfallsreiches Versteck, aber niemand wußte, daß ich so viel Geld besaß. Ich mußte es irgendwo verbergen.
    Dann tat ich etwas, das ich seit meiner Abfahrt vom Belmont-Haus vorhatte: ich untersuchte den Wagen.
    Ich untersuchte ihn von oben bis unten. Ich hob die Kühlerhaube und überprüfte den Motor, ich kroch unter den Wagen und tastete ihn Zentimeter für Zentimeter ab.
    Als ich fertig war, gab es keine Zweifel mehr.
    Es war, wie ich es erwartet hatte: ein kostspieliges, doch vollkommen normales Auto. Ich fand weder ein Teil zu viel noch ein Teil zu wenig. Es gab keine Bombe oder einen anderen Vernichtungsmechanismus. Das Auto bestand durch und durch aus Stahl, Glas und Chrom.
    Ich stand neben dem Wagen und fragte mich, was ich als nächstes unternehmen sollte.
    Vielleicht sollte ich Senator Roger Hill noch einmal anrufen? Wenn du wieder nüchtern bist, dann rufe mich an, hatte er gesagt. Wenn du noch etwas zu erzählen hast, rufe mich morgen an.
    Ich war nüchtern und hatte ihm immer noch etwas zu erzählen.

 
32
     
    »Parker!« rief der Senator. »Ich freue mich, daß du anrufst.«
    »Vielleicht hörst du mir heute zu«, sagte ich.
    »Sicher«, antwortete der Senator ölig, »wenn du nicht auf diesem Unsinn von einer Invasion fremder Lebewesen bestehst.«
    »Aber Senator …«
    »Ich hätte gern eine Erklärung für eine ebenso sonderbare Tatsache. Es wird der Teufel los sein, wenn am Montag die Banken aufsperren und es ans Zahlen geht. Wir wissen nicht, was geschehen ist, aber die Banken sind knapp bei Kasse. Keine einzige besitzt genügend Bargeld, um die täglichen Geschäfte abwickeln zu können. Aber das ist noch nicht das Schlimmste.«
    »Was dann?«
    »Es dreht sich um das Geld«, sagte der Senator. »Es gab viel zuviel davon. Als man den Bestand von Freitag morgen und die Eingänge addierte, sah man, daß man wesentlich mehr besaß, viel mehr als eigentlich hätte da sein sollen. In den ganzen Vereinigten Staaten existiert nicht so viel Geld!«
    »Aber jetzt ist es verschwunden?«
    »Richtig. Soweit wir es überblicken können, stimmt jetzt der Bestand ungefähr mit dem ursprünglich erwarteten überein.«
    Ich wartete, daß er fortfuhr und hörte, wie er tief Atem holte, als ob er nach Luft schnappen würde.
    »Noch etwas«, sagte er. »Es gibt Gerüchte, eine ganze Menge davon. Jede Stunde neue. Und wir finden die Quelle nicht,

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