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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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suchten, tasteten. Als sie sich wieder zusammenzogen, umschlossen sie etwas, das ich kannte, etwas Weiches und Breiiges, das ich in meiner Hand zerquetschte.
    Moos und Laub, dachte ich. Ich hatte in die Dunkelheit gegriffen, und meine Hand war mit Moos und Laub zurückgekommen.
    Ich lag eine Zeitlang ruhig da und ließ die Erkenntnis, wo ich war, in mein Gehirn einsinken … denn ich wußte jetzt, daß ich mich irgendwo im Wald befand. Ich vernahm das Geräusch des Windes, der durch die Baumwipfel strich, unter mir fühlte ich das feuchte Moos, und ich roch den herbstlichen Wald.
    Wenn nicht die Kälte und die Schmerzen wären, dachte ich, würde es nicht so schlimm sein. Es war ein netter Platz. Und weh tat es nur, wenn ich mich bewegte. Wenn ich wieder in die Dunkelheit um mich versinken könnte, würde alles in Ordnung sein.
    Ich versuchte es, aber die Dunkelheit kam nicht, und ich begann mich langsam zu erinnern, wie der Wagen die spitze Kurve nicht mehr geschafft hatte und verschwunden war, und wie ich durch die Luft geflogen war.
    Ich lebe noch, dachte ich, trotz allem lebe ich noch.
    Ich öffnete die Finger, die das Moos und die Blätter umfaßt hielten, und schüttelte meine Hände. Dann stützte ich mich auf sie und stemmte mich empor. Ich zog meine Beine an. Arme und Beine gehorchten mir, also war nichts gebrochen, aber mein Bauch schien eine einzige Wunde zu sein, und ein stechender Schmerz fuhr durch meine Brust.
    Sie hatten also schließlich doch versagt, dachte ich … die Atwoods, die Bowlingkugeln, wie immer man sie auch nannte.
    Ich war noch am Leben, und wenn ich ein Telefon erreichte, konnte ich immer noch meinen Plan ausführen.
    Ich versuchte aufzustehen, aber es gelang mir nicht. Die Schmerzen waren so stark, daß ich bei dem Versuch fast die Besinnung verlor.
    Ich mußte aber zur Straße gelangen, denn dort hatte ich die Chance, daß jemand vorbeikam und mich mitnehmen würde.
    Ich mußte die Straße erreichen – und wenn ich nicht gehen konnte, mußte ich kriechen oder mich am Boden dahinschleppen. Ich sah weder die Straße noch sonst etwas. Ich befand mich in einer Welt vollkommener Dunkelheit. Ich sah weder Sterne noch sonst ein Licht.
    Auf Händen und Knien begann ich den Hügel hinaufzukriechen. Ich mußte lange Pausen einlegen, denn meine Kräfte schienen mich verlassen zu haben. Es schmerzte mich nicht mehr so sehr wie zuvor, aber auf einmal konnte ich nicht mehr weiter.
    Nach einer kurzen Pause kämpfte ich mich langsam und mühselig vorwärts. Ich stieß gegen Bäume und mußte um sie herumkriechen. Ich blieb in einem Dornengebüsch hängen und mußte einen großen Umweg machen, um durchzukommen. Ein vermodernder Baumstamm lag mir im Weg, und ich biß die Zähne zusammen und kroch darüber.
    Ich fragte mich, wie spät es wohl sein mochte und betastete mein Handgelenk, um festzustellen, ob ich meine Uhr noch besaß. Ich besaß sie noch. Ich hielt sie gegen mein Ohr, aber sie tickte nicht mehr. Es hätte mir auch nichts genützt, denn ich konnte ja nichts erkennen.
    Von weit weg hörte ich ein Dröhnen. Es wurde lauter und stammte ohne Zweifel von einem Auto. Ich sah den Scheinwerferstrahl auftauchen und wieder verschwinden, doch er näherte sich.
    Ich schrie, um Aufmerksamkeit zu erregen – aber niemand schien mich zu hören, denn der Wagen fuhr weiter.
    Ich konzentrierte mein ganzes Streben darauf, den Abhang hinaufzukommen. Nach einiger Zeit würde sicher ein weiteres Auto vorbeikommen.
    Schließlich – die Zeit erschien mir endlos – hatte ich es geschafft.
    Ich saß auf der Böschung und ruhte mich aus, dann versuchte ich vorsichtig aufzustehen. Ich verspürte zwar noch immer Schmerzen, aber sie schienen nicht mehr so schlimm wie vorher zu sein. Es gelang mir aufzustehen.
    Es war ein weiter Weg bis zu dieser Stelle gewesen, an der ich mich jetzt befand, dachte ich. Ein weiter Weg seit der Nacht, in der ich eine Falle vor meiner Tür entdeckt hatte. Und doch waren nicht mehr als rund vierzig Stunden vergangen, überlegte ich.
    Und in diesem Zeitraum hatte ich ein nutzloses Spiel mit den Fremden gespielt. In dieser Nacht erwartete man das Ende des Spiels, denn ich sollte tot sein. Da die Fremden zweifellos beschlossen hatten, daß ich in dieser Nacht getötet werden sollte, wähnten sie mich im Augenblick schon nicht mehr unter den Lebenden.
    Aber ich war nicht tot. Wahrscheinlich hatte ich mir eine oder zwei Rippen gebrochen und einige Quetschungen davongetragen, aber ich stand

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