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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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sie ihren zweiten Toten unter einem Steinhaufen zurückgelassen hatten.
    Wir müssen weiter, müssen weiter, müssen weiter, sang es stumpfsinnig in Heims Kopf und begleitete den schleppenden Rhythmus seiner Schritte. Und dahinter tauchte immer wieder die Frage auf: Warum?
    Um des Kampfes willen? Das war bedeutungslos geworden. Für Lisa? Das war ein besserer Grund; sie sollte nicht vaterlos aufwachsen. Weil er den anderen gegenüber Verantwortung fühlte? Auch das ein guter Grund. Doch in einer Situation, wo sein Ingenieur klarer sehen und sicherer gehen konnte als er, hatte er kein Recht mehr, sich als Anführer zu fühlen.
    Ein Schlammkessel blubberte in einer Vertiefung. Hinter ihm stiegen wasserüberronnene Tuffbänke steil an. Der Boden davor war mit verkrusteten Ablagerungen bedeckt, aber aus jedem Riß, aus jedem Loch rauchte und gurgelte es. Utgh-a-Kthaq bedeutete den anderen zu warten, ließ sich auf den Bauch nieder und robbte vorwärts. Mineralische Krusten waren trügerisch und gefährlich, und wer in einen dieser brodelnden Schlammkessel fiel, lief Gefahr, lebendig gekocht zu werden.
    Jocelyn nützte die Pause, sich flach hinzulegen. Heim und Vadasz blieben stehen. Der Naqsaner arbeitete sich über die ockergelben Gesteinsbänke aufwärts, und bevor er am oberen Rand in den Wolken untertauchte, winkte er ihnen zu. Heim und Vadasz zogen Jocelyn in die Höhe und wankten weiter. Heim mußte sich bücken, um die Fußspur des Führers auszumachen, und verschiedene gefährliche Stellen waren nur kriechend zu überwinden.
    Dann standen sie vor der untersten Kalksinterterrasse. Mit Händen und Füßen stemmte sich Heim hoch. Wasser überspülte seine Handschuhe, mit denen er am schlüpfrigen Gestein kaum Halt finden konnte. Unter seinen Füßen lösten sich Brocken und polterten dumpf hinunter in den Schlammkessel. Es wäre sicherer gewesen, dämmerte ihm jetzt, wenn sich nur jeweils einer an den Aufstieg gemacht hätte. Ein einziger Fehltritt genügte …
    »Gunnar!«
    Er drehte den Kopf über die Schulter. Jocelyn war am Rand der dritten Terrasse ausgeglitten. Ihre Hände griffen wild um sich, fanden keinen Halt. Ein gellender Schrei, und sie kollerte hinunter.
    Heim wußte selbst nicht, wie er es machte, aber irgendwie sprang, rutschte und stolperte er ihr nach. Nichts existierte, außer der Notwendigkeit, ihr zu helfen und sie aufzuhalten, bevor sie unten im kochenden Schlamm versank.
    Sie prallte mit wild um sich schlagenden Armen und Beinen auf die zweite Terrasse, rollte über den Rand und stürzte weiter, schneller als Heim zu folgen vermochte. Auf der untersten, etwas breiteren Stufe blieb sie wie leblos liegen. Heim sah, daß die unmittelbare Gefahr gebannt war und setzte seinen Abstieg vorsichtiger fort. Vadasz und Utgh-a-Kthaq kamen ihm nach, aber das sah er nicht mehr. Kurz bevor er sie erreichte, wurde ihm schwarz vor Augen, und er brach neben Jocelyn zusammen.
    Minuten später kam er zu sich. »He, Gunnar!« sagte Vadasz, der besorgt über ihm kauerte. »Wie fühlst du dich? Bist du verletzt?«
    »Ich fühle mich gut«, murmelte Heim, obwohl er sich so zerschlagen fühlte wie noch nie in seinem Leben. »Was ist mit ihr?«
    »Mindestens ein gebrochenes Bein.« Vadasz zeigte auf den unnatürlichen Winkel zwischen linker Hüfte und Oberschenkel der regungslos daliegenden Gestalt. »Ich weiß nicht, was sonst noch ist. Sie ist bewußtlos.«
    Heim wischte seine beschmierte Sichtscheibe sauber, setzte sich ächzend auf und spähte in Jocelyns Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen, die Haut leichenblaß und mit Schweißperlen übersät. Er erschrak über ihre eingefallenen Wangen. Er wälzte sich herum und kam auf die Knie. »Wir dürfen sie nicht bewegen, solange sie ohnmächtig ist«, sagte er. »Vielleicht hat sie noch schlimmere Verletzungen, Rückgrat oder so.«
    Utgh-a-Kthaq betrachtete ihn zweifelnd. »Was sollen wir machen? Hier sitzenbleiben?«
    »Ihr zwei geht weiter«, erklärte Heim. »Ich bleibe bei ihr.«
    Utgh-a-Kthaq schüttelte den Kopf. »Niemand kann ihr helfen, solange sie in ihren Raumanzug eingeschlossen ist. Und wir brauchen jeden Mann. Vor uns liegt eine schwierige Kletterstrecke.«
    »Ich bin so zerschlagen, daß ich euch keine Hilfe sein könnte«, sagte Heim. »Außerdem dürfen wir sie nicht allein lassen. Es könne alles mögliche passieren, und sie ist hilflos.«
    »Kapitän«, sagte Utgh-a-Kthaq, »wir sollten uns nichts vormachen. Sie ist fertig. Ohnmächtig kann sie ihr

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