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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Hat man das auf der Erde vergessen?«
    Heim zuckte die Achseln. »Dort herrscht Verwirrung. Vielleicht gibt es keinen anderen Ausweg als die Kapitulation.«
    »Es muß einen anderen geben! Ich bin kein Fanatiker, und lieber ergebe ich mich, als daß ich Frauen und Kinder elend umkommen ließe. Aber das Risiko eines Todes im Kampf hat jeder von uns auf sich genommen, als er sich den Maquis anschloß. Es war die Hoffnung, die uns dazu bewog. Die Hoffnung, unsere Heimat erhalten zu können.«
    Heim klopfte seine Pfeife aus, drehte sie zwischen den Fingern und starrte brütend vor sich hin. »Hören Sie«, sagte er schließlich, »versuchen wir einmal, diese Sache durchzudenken. Die Sternschnuppe II hält den Krieg am Leben, indem sie sich weigert, den Kampf einzustellen. Solange wir hier draußen operieren, können unsere Gesinnungsgenossen zu Hause darauf verweisen, daß Alerion bekämpft wird, ohne daß es den Steuerzahler einen Groschen kostet. Sie können die Propagandatrommeln rühren und uns zu Helden machen. Sie haben nicht die politische Macht, ein Eingreifen der Marine zu erzwingen, aber ihr Einfluß ist groß genug, um zu verhindern, daß man uns zurückbeordert. Das folgere ich aus der einfachen Tatsache, daß die Marine noch nicht in Erscheinung getreten ist, weder zu unserer Unterstützung noch zu unserer Behinderung.
    Es ist klar, daß es sich hierbei um einen unstabilen Zustand handelt. Es wird bald zu einer Wendung kommen, so oder so. Wir wollen erreichen, daß sie zu unseren Gunsten ausfällt.
    Eine mögliche Lösung wäre, daß Sie und Ihre Leute eindeutig und zweifelsfrei klarstellen, daß Sie noch am Leben sind und sich nicht ergeben werden, komme, was da wolle. Daß Sie lieber sterben als nachgeben wollen. Wir haben die Meroeth. Nach einigen Reparaturen kann sie die Reise zur Erde machen. Wir selbst bleiben hier. Was wir schicken, wird nicht eine Handvoll Männer sein, sondern hundert Frauen und Kinder!« Heim schlug sich auf den Schenkel. »Das wird einen emotionellen Sturm auslösen, versichere ich Ihnen!«
    Irribarnes Augen weiteten sich. »Sind Sie verrückt? Sie können doch nicht auf Neu-Europa landen.«
    »Die Raumverteidigung ist noch nicht fertig.«
    »Aber sie haben Detektorsatelliten und Kriegsschiffe, und …«
    »Ich weiß, es ist gewagt«, räumte Heim ein, aber jeder Zweifel ging in der Aufwallung begeisterter Erregung unter. »Wir lassen die Sternschnuppe im Raum zurück, mit dem größten Teil Ihrer Freunde an Bord. Wenn unser Vorhaben mißlingt, kann sie eine neue Prise kapern und die Männer damit zur Erde senden. Aber ich glaube, ich weiß schon eine Methode, wie wir mit der Meroeth landen und auch wieder starten können, ohne in der Zwischenzeit den Kontakt mit diesem Schiff zu verlieren. Natürlich werden wir die Sache durchrechnen müssen, aber ich bin der Meinung, es sollte zu machen sein. Wenn die Alerionas die Landung bemerken und die Meroeth nicht wieder starten lassen, nun, dann können Sie mich als Guerilla ausbilden.«
    Irribarne sog an seiner Zigarre. »Darf ich fragen, ob Ihnen die Idee genauso attraktiv erschiene, wenn sie nicht eine Möglichkeit böte, Madelon zu sehen?«
    Heim starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Pardon«, sagte Irribarne lächelnd. »Es war nicht böse gemeint. In alter Freundschaft, wie Sie sagten.«
    Heim stand auf. »Kommen Sie«, sagte er, noch um seine Fassung ringend. »Bis morgen können wir nichts tun. Vergnügen wir uns noch ein bißchen.«

 
19.
     
    Mit gestoppten Maschinen näherte sich die Sternschnuppe II der dem Planeten abgewandten Seite des Mondes Diana. Er war unbewohnt und unbewacht, und sein Durchmesser von 1275 Kilometern bot einen breiten Schutzschild. Ein Beiboot wurde ausgesandt und landete auf der rauhen, atmosphärelosen Oberfläche. Seine Insassen legten Raumanzüge an und machten sich zu Fuß auf den Weg. Ihr Marsch um die Rundung bis zur anderen, dem Planeten zugewandten Seite war ein Heldenepos, das Xenophons Anabasis in nichts nachstand. In diesem Zusammenhang mag die Bemerkung genügen, daß sie ihren Auftrag erfüllten und zurückkehrten. Ein Rückflug zum Schiff war zu riskant, daher setzten sie sich in ihr Boot und warteten.
    Nicht lange danach traf ein Riesenmeteorit Neu-Europa, zog eine brennende Bahn durch den Nachthimmel und stürzte einige hundert Kilometer östlich der Garanceküste in den Océan du Destin. Eine Flutwelle raste durch die Baie des Pêcheurs, schleuderte in Bonne Chance Boote und andere

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