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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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treffen. Was uns auch immer jagt, ich möchte es dazu bringen, daß es sich zeigt, ehe es zuschlägt. Und dazu ist die Ebene um El Scorpio sehr gut geeignet.«
    »Einverstanden!« sagte Sarno. »Es werden zweitausend Soldaten auf Sie warten.«
    »Nein!«
    Die Heftigkeit dieser Antwort überraschte Sarno. »Warum nicht?«
    »Weil … weil mir dann zweitausend Dummköpfe im Wege wären. Wie viele Männer sind übrigens im Augenblick dort stationiert?«
    »Einen Augenblick.« Sarno wandte sich um, und sein Blick glitt die Reihen blitzender Lichter entlang. »Etwa zweihundert, einschließlich der Techniker und Offiziere«, sagte er.
    »Das sind eine Menge Leute. Jetzt mein Anliegen …«
    Die statischen Störungen wurden wieder lauter, ertränkten die Stimme.
    »Sjilla – ich kann Sie nicht mehr verstehen! Wollen Sie das bitte wiederholen?«
    »Selbstverständlich. Und Sarno? Handeln Sie bitte, wie ich es Ihnen sage. Sonst kann ich keine Verantwortung dafür übernehmen. Wie es im Augenblick aussieht, könnte ich Ihnen das Ende sämtlicher feindlicher Aktionen garantieren, wenn ich Erfolg habe.«
    »In Ordnung, wir werden Ihren Hinweisen folgen«, sagte Sarno.
    »Gut. Und nun hören Sie bitte zu.«
    Die Stimme, von statischem Knistern unterbrochen, entwickelte einen Plan. Sie wurde manchmal so leise, daß sie nur noch ein heiseres Flüstern war. Schließlich brach die Verbindung ab, doch Sjilla hatte gesagt, was er sagen wollte. Er hatte den Plan in allen Einzelheiten ausgearbeitet und sogar daran gedacht, eine Anzahl Raumschiffe über El Scorpio zusammenziehen zu lassen, damit sie im Notfall sofort zur Stelle waren.
    Sarno schüttelte bewundernd den Kopf. Zu Beginn des Feldzuges, noch ehe die ersten Roboterschiffe gestartet waren, hatte man ihm Sjilla mit höchsten Empfehlungen zugeteilt. Er war inzwischen zu der Überzeugung gekommen, daß das Hauptquartier genau gewußt hatte, wovon es sprach.
    Sjilla hatte bisher noch nie versagt.

 
31
     
    Die Soldaten hielten einen windzerzausten Hügelkamm besetzt. Von hier hatten sie einen guten Überblick über die grasige Ebene, die sich auf allen Seiten bis zum Horizont erstreckte. Die drei Kanonenbunker ragten wie schwarze Daumen aus dem wogenden Präriegras.
    Die winterliche Sonne näherte sich dem Horizont, und der Wind wurde kühler. Die Dämmerung setzte ein, und die ersten Sterne wurden sichtbar. Neun Siveb hinter der Linie der Soldaten erhob sich eine Gruppe von Gebäuden, die in der gewaltigen Ebene winzig wirkten. Diese Gebäude waren in Wirklichkeit Hangars und Reaktoren und Unterkünfte und standen inmitten eines gewaltigen Start- und Landefeldes, das eine halbe Raumflotte aufnehmen konnte.
    Diese Gebäude sollten die Soldaten beschützen – diese Gebäude und die anderen neun Zehntel des planetarischen Verteidigungszentrums El Scorpio, die unter der Erdoberfläche verborgen lagen. Sie sollten sie vor einer noch unbekannten Gefahr schützen, die jeden Augenblick akut werden konnte. Die Soldaten waren sich ihrer Verwundbarkeit durchaus bewußt, und sie hielten die Augen offen. Die kleinste Bewegung in dieser absoluten Gleichförmigkeit würde sofort schwerstes Feuer auf sich ziehen. War es eine Täuschung, dann hatte man nur ein paar Schuß Munition verschwendet, war es dagegen keine Täuschung …
    Also standen sie und starrten, bis ihnen die Phantasie Streiche zu spielen begann und sie unwillkürlich ihre Waffen umklammerten.
    »Wir liegen hier verdammt ungeschützt«, murmelte ein Soldat. »Wie Schießbudenfiguren.«
    »Das ist wohl auch beabsichtigt«, entgegnete der Soldat neben ihm, ohne das Fernglas von den Augen zu nehmen.
    »Und dieser Wind! Er weht und weht …«
    »Was hast du erwartet. Daß er dir ein Nachtlied singt …?« schnaubte eine dritte Stimme.
    »Vas, was machst du hier? Wenn dich der Leutnant erwischt …«
    »Der kann mich nicht erwischen. Der schläft in seinem Zelt.«
    »Hat man inzwischen wieder von Sjilla gehört?« fragte der erste Soldat.
    »Ich mag das alles nicht. Man verstreut uns auf Befehl einer Radiostimme über ganz Texas und läßt uns auf einen unbekannten Feind warten. ›Keine Verstärkungen in das Gebiet werfen‹, hat Sjilla gesagt. ›Die vorhandenen Truppen sollen sämtliche Zufahrtswege abriegeln. Ziehen Sie die Offiziere und Techniker in einem gut geschützten Gebäude zusammen.‹« Er machte eine verächtliche Handbewegung. »Was soll das alles bedeuten?«
    »Überlaß die Entscheidung darüber den Offizieren. Die

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