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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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wissen, was sie tun.«
    »Wirklich? Sie wußten es auch in Atlanta, eh? Und in Portland, und in Chicago und den anderen Städten?«
    »Das reicht jetzt«, sagte der andere. »Ich will nichts mehr davon hören. Die Offiziere sind deswegen schon empfindlich genug.«
    »Aber warum sind sie so empfindlich? Weißt du, was dieser beinlose Rekk, Donovan, einmal darüber gesagt haben soll? Es ist Großatters Absicht …«
    Seine Stimme erstarb, und er setzte sich erstarrt auf.
    »Was ist los?« zischte sein Partner.
    »Da drüben – auf dem dritten Hügelkamm! Siehst du? Eine Bewegung!« Er hob das Gewehr.
    An der angegebenen Stelle bewegte sich das Gras gegen den Druck des Windes. Etwas kam auf sie zu.
    Der Soldat stieß einen inartikulierten Schrei aus und eröffnete das Feuer. Sein erster Schuß ging fehl. Das unsichtbare Etwas erhöhte seine Geschwindigkeit. Erstaunte Rufe klangen entlang der Front der Soldaten auf. Das Ding schlug einen Haken. Jetzt begann auch eine automatische Kanone zu feuern. Ein langer Streifen aus brennendem und verkohltem Gras kennzeichnete die Richtung der Flucht.
    Dann bewegte sich nichts mehr; das Feuer wurde eingestellt.
    Der Leutnant kam aus seinem Zelt und ließ sich Bericht erstatten. Dann bellte er einen lauten Befehl. Fünf Soldaten krochen aus ihren Löchern und unter ihren Tarnnetzen hervor und bewegten sich langsam den Hang hinab.
    Die Männer hielten den Atem an, während ihre Kameraden das verkohlte Gebiet absuchten. Dann stieß jemand plötzlich einen Ruf aus und schwenkte etwas über seinem Kopf. Der Trupp kam zurück, und der Leutnant stieß einen lauten Fluch aus.
    »Ein Kaninchen!« sagte er und schleuderte den kleinen Kadaver von sich. Dann machte er den Lautsprecher von seinem Gürtel los.
    »Männer«, sagte er. »Ihr habt ein Kaninchen getötet – mehr nicht. Aber ihr seid aufmerksam gewesen, das ist gut. Ihr müßt auch weiterhin aufmerksam sein. Ich habe soeben von Major Corvun erfahren, daß Geheimdienst-Chef Sjilla jeden Augenblick erwartet wird. Also besteht bereits erhöhte Alarmbereitschaft. Weitermachen.«
    »Schau!« sagte einer der Soldaten. »Da drüben!«
    »Ein Hubschrauber!«
    »Und er setzt zur Landung an.«
    Die Nachricht verbreitete sich, und auch der Leutnant blickte auf. Er wandte sich nochmals an seine Männer. »Das ist Sjilla. Von nun an kann alles passieren. Also: wachsam sein!«
    Dann verschwand er in seinem Zelt, ohne sich noch weiter um den Hubschrauber zu kümmern. Er war todmüde – zu müde, um sich noch über irgend etwas aufzuregen, außer vielleicht über die Aussicht auf ein heißes Bad und ein warmes Bett.
    »Jetzt kann’s jeden Augenblick losgehen«, sagte einer der Soldaten.
    »Und von überall. Ich frage mich, was es sein wird – Geisterballons oder Glühwürmer?«
    »Ich fürchte, das werden wir sehr bald herausfinden.«
    Hinter ihnen landete der große Kommandohubschrauber leise zwischen den Gebäuden, die sie beschützen sollten.

 
32
     
    Der Hubschrauber setzte vor einem kleinen Gebäude auf. Major Corvun stand an der Spitze der Empfangsdelegation, und seine rechte Hand ruhte am Kolben seiner Waffe. Das Herz schlug ihm bis zum Halse.
    Die Tür des Flugzeuges glitt zur Seite. Ein llralanischer Soldat sprang vor, ließ eine kleine Leiter herab und stand stramm.
    Der Mann war so groß, daß er sich bücken mußte, um durch die Tür zu kommen. Corvuns Augen weiteten sich. Das war zweifellos ein Terraner, ein Terraner, dessen Kopf von einer Plastikbandage fast völlig verhüllt wurde. Seine Kleidung war terranisch, und ein terranisches Gewehr hing von seiner Schulter.
    Der llralanische Soldat salutierte, und der große Mann antwortete mit einer lässigen Handbewegung. Dann wandte er sich um, sagte etwas und bewegte sich auf die Gruppe der drei Offiziere zu, wobei er die Hände in den Hosentaschen behielt.
    Corvun machte eine perfekte Ehrenbezeigung, doch der andere nahm kaum die Hände aus den Taschen. Der Major schluckte; immerhin, der Geheimdienst war nicht die Armee.
    »Geheimdienst-Chef Sjilla?«
    Der große Mann nickte und schlug den Revers seines Anzuges um. Dahinter leuchtete das gefürchtete Abzeichen des Geheimdienstes.
    »Major …?« begann der Mann.
    »Corvun, Infanterie, 503. Division.«
    »Gut. Major Corvun, ich muß mich bei Ihnen für mein langsames Sprechen entschuldigen, aber ich wurde vor einigen Tagen von einem Energieschuß leicht verletzt.« Er machte eine abwehrende Handbewegung. »Es ist nur eine leichte

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