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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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verwandeln, wenn schneller Angriff durch Landetruppen zu gewünschtem Ergebniss verhilft.«
    Schweigend jagte die schnelle Jacht voran. Sie passierte unbemerkt den lockeren Kordon der feindlichen Schiffe, dann ein paar Satelliten, auf denen einsame Lichter terranische Siedlungen verrieten. Sie erreichte die Nachtseite des Planeten, dessen Dunkel nur hin und wieder von dem Schein einer kleineren Stadt unterbrochen wurde.
    In der Nähe der Übergangslinie tauchte eine größere Ansiedlung auf. Retief schaltete die Sprechanlage ein und verlangte Lande-Instruktionen. Aber er empfing nichts außer statischem Knistern.
    »Auf den üblichen Navigations-Frequenzen ist nichts zu erreichen«, sagte er. »Wenn das typisch für die Lage hier ist, dann hat Hikop ein leichtes Spiel.«
    Er drückte auf den automatischen Signalsucher. Unmittelbar danach hörte man eine Stimme durch die Lautsprecheranlage der luxuriösen kleinen Jacht dringen.
    »… Kurs Null-drei-fünf, Entfernung eins-achtzig. Los, Maxie, Dampf dahinter! Gib ihm eine, bevor er weiß, was ihn erwischt hat.«
    »Ja, aber vielleicht …«, erwiderte eine andere Stimme, sehr gedämpft und immer wieder von statischen Geräuschen unterbrochen.
    »Gar nichts vielleicht! Das sind Seans Anordnungen! Erst wird geschossen. Die Hundemarken sehen wir uns später an.«
    »Na schon, wenn du meinst, Les – aber es wäre ein ganz gemeiner Trick, wenn der Mann zu uns gehört.«
    »Bully – da!« Harrumph deutete auf eine neue Spur auf dem Atmosphäreschirm – und im gleichen Moment schrillte die Alarmanlage los.
    »Eine abgegangen«, sagte die gedämpfte Sffmme. »Und noch eine … genau auf Kurs.«
    »Mir isst eben der Gedanke gekommen, daß ssie auf unss schießen«, stammelte der Haterakan.
    Zwei blaßblaue Linien schoben sich auf die Jacht zu. Mit einer Handbewegung schaltete Retief die Energie aus. Dann riß er den Hebel mit der Aufschrift NOTAUSSTIEG herum.
    »Halte deinen Hut fest, Harrumph«, rief er. »Wir steigen aus.«
    »Aber Bully – ich habe eine Allergie gegen Rettungssboote …«
    Der Protest des Haterakans wurde unterbrochen, als mit einem gewaltigen Wumm! das Deck kippte und die Kontrollkabine sich vom übrigen Schiff löste. Ein zweiter scharfer Knall, und ein dritter. In der Dunkelheit der fliegenden Kapsel stieß Harrumph einen heiseren Schrei aus.
    »Zu sspät! Ssie haben unss erwischt, diesse Idioten!«
    »Das waren nur die Bremsfallschirme, die sich geöffnet haben«, erwiderte Retief. Er drehte sich zum Heckschirm um und sah gerade noch einen grellen Blitz. Einen Moment später wurde die Kapsel von der Schockwelle erfaßt und schaukelte wild hin und her.
    »Rukktooeys Jacht gehört der Vergangenheit an«, stellte Retief fest. »Hoffentlich haben die Kerle den Ausstieg nicht bemerkt.«
     
    *
     
    Auf einer Anhöhe über einer weit hingestreckten blauen Wiese rieb sich Harrumph das verletzte Schienbein und warf einen Blick auf die Kapsel, die sich schräg in den Boden gebohrt hatte. Das Bernsteinlicht der Spätnachmittagssonne spielte auf dem Metall.
    »Wir beide scheinen unss Bruchlandungen anzugewöhnen, Bully«, knurrte er. »Vermutlich isst einer von unss verhext.«
    »Andererseits überstehen wir die Sache meistens. Das läßt auf einen Gegenzauber schließen.«
    »Ich hoffe ess.« Harrumph deutete auf das Tal. »Jemand kommt – wahrscheinlich der gleiche Jemand, der unss abgeschossen hat.«
    »Zwei Panzerwagen«, meinte Retief, der die Fahrzeuge studierte. »Mit festmontierten Repetierwaffen. Vielleicht sind die Blaumondler auf den Krieg doch nicht so unvorbereitet, wie der Großadmiral vermutet.«
    Die beiden sahen zu, wie das vordere Fahrzeug den Berg heraufkam. Am Kühler wehte ein rotgoldener Wimpel.
    »Wollen die Schufte unss niederwalzen?« fauchte Harrumph. »Lieber lasse ich mich überfahren, alss daß ich diessen Aussländern den Triumph meiner Flucht gönne.«
    Im letztmöglichen Augenblick schwenkte das Fahrzeug ab und blieb stehen. Die gepanzerte Kanzel ging auf, und ein Dutzend Männer sprangen ins Freie. Sie trugen in der Hauptsache Jagdgewehre. Es waren rauhe Burschen – aber neben ihrem Anführer sahen sie aus wie brave Buchhalter.
    Besagter Anführer stand mit gespreizten Beinen da, die Arme in die Hüften gestemmt. Er war gut zwei Meter groß, hatte eine wilde rote Haarmähne, ein kantiges Kinn und Schultern wie Herkules in seinen besten Jahren. Er trug abgeschabte Kordsamthosen, eine Khakijacke und Reitstiefel. Schweigend

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