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Türkisgrüner Winter (German Edition)

Türkisgrüner Winter (German Edition)

Titel: Türkisgrüner Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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Rest hatte mein Unterbewusstsein hinzu gedichtet?
    Diese Vorstellung gefiel mir gar nicht. Leider war jedoch nicht zu leugnen, dass es eine mögliche und realistische Erklärung sein könnte. Ich war verwirrt. Wie in aller Welt sollte ich herausfinden, was echt und was Illusion war?
    Da fiel mir plötzlich Elyas‘ Pullover ein. Ich sah an mir herunter und erkannte einen grau melierten Kapuzenpullover, der definitiv nicht mir gehörte. Auf Schulterhöhe zog ich an dem Stoff, bis die Anfänge des Rückendrucks zum Vorschein kamen. Elyas 01 . Ich schmunzelte. Blödmann.
    Beweisstück A wurde also bestätigt. Und was war noch? Schokolade , schoss es mir in den Sinn. Ich setzte mich auf und suchte mit den Augen den Boden ab, fiel sogar fast aus dem Bett, als ich mich kopfüber nach unten beugte, um einen Blick darunter zu werfen. Außer einer dünnen Staubschicht und einer Packung Papiertaschentücher fand ich jedoch nichts. Papiertaschentücher unterm Bett …. Ich schüttelte den Kopf. Am besten war es, nicht darüber nachzudenken! Ein Augenrollen konnte ich mir allerdings nicht verkneifen. Männer …
    Ich seufzte und fragte mich, ob Elyas die Tafel Schokolade vielleicht inzwischen aufgehoben und weggeräumt hatte. Die oberste Schublade des Nachtschränkchens hakte ein bisschen, erst nach kurzem Ruckeln bekam ich sie auf – und tatsächlich, ganz vorne lag jene angebrochene Tafel der letzten Nacht und lächelte mir förmlich entgegen. Ich konnte nichts anderes tun als zurück zu lächeln.
    Alles war passiert. Das Kuscheln, das gemeinsame Einschlafen, alles hatte stattgefunden. Aber was war mit dem Liebesgeständnis? Ich war zu diesem Zeitpunkt schon so müde gewesen, dass ich meiner eigenen Wahrnehmung im Nachhinein nicht trauen konnte. Hatte er das wirklich gesagt? Mein Kopf spinnt schließlich gerne mal etwas zusammen.
    Schwer atmete ich aus und ließ mich zurück ins Bett fallen. War es denn überhaupt möglich, dass er so empfand? Dass er, dieser Mann, der mir seit jeher so viel bedeutete, sich ein zweites Mal in mich verliebt hatte?
    Mit den Händen rieb ich mir durchs Gesicht und wusste langsam nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Alles war so verwirrend. Hier weiter liegen zu bleiben und vor mich hin zu grübeln, brachte aber letztendlich auch nichts. Ich setzte mich vorsichtig auf, um das Aspirin zu trinken. Mein Kopf bedankte sich auf seine Weise, nämlich mit einem stechenden Pochen. Mit zusammengekniffen Augen würgte ich das salzig schmeckende Getränk hinunter, stellte das Glas zurück auf den Schrank und quälte mich aus dem Bett. Meine Schuhe fand ich direkt daneben und schlüpfte hinein. Mit einer Hand am Kopf schlurfte ich mit müden Beinen durch den Raum. So leise wie nur irgend möglich öffnete ich die Tür und lugte hinaus in den Flur. Für den Moment konnte ich mir kein schlimmeres Szenario vorstellen, als von Alex dabei erwischt zu werden, wie ich morgens aus Elyas‘ Zimmer kam. Wie sich herausstellte, war die Luft rein, und so schlich ich schnell ins Badezimmer, das genau gegenüberlag. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, war mein erster Gang zum Waschbecken, wo ich gefühlte fünf Liter Wasser in mich hinein trank. Danach stützte ich mich mit den Händen am Waschbeckenrand ab und beging einen schrecklichen Fehler: Ich warf einen Blick in den Spiegel.
    Meine Haut war bleich wie Kreide, meine Augen mit tiefen, schwarzen Ringen untersetzt und meine Haare sahen aus, als hätte ich die Nacht vor einem Heißluftgebläse gesessen. Auf meiner Stirn entdeckte ich einen Kratzer. Ich fuhr mit dem Finger darüber und fand beim besten Willen keinerlei Erklärung, wie und wo ich mir diesen zugezogen haben sollte. Es machte ganz den Anschein, als bliebe mir zumindest eine peinliche Erinnerung erspart.
    Ich seufzte und wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser, in der Hoffnung, es würde mich wenigstens ein bisschen beleben. Der gewünschte Effekt blieb aus, ich fühlte mich nach wie vor wie eine wandelnde Leiche und gab den kläglichen Versuch, daran etwas zu ändern, schließlich auf. Ich trocknete mir das Gesicht, öffnete den Schrank und suchte nach einer Zahnbürste. Kaum hatte ich eine gefunden, befreite ich sie aus der Plastikverpackung und konnte es gar nicht erwarten, den ekeligen Alkoholgeschmack endlich aus dem Mund zu bekommen.
    Alkohol … Allein bei dem Gedanken daran schüttelte es mich. Ich putzte meine Zähne energischer. Mit dem Mund voller Schaum wanderte mein Blick Richtung

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