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Türkisgrüner Winter (German Edition)

Türkisgrüner Winter (German Edition)

Titel: Türkisgrüner Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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vergessen hätte …
    Tief atmete ich durch und ging zurück ins Zimmer. Elyas lag inzwischen auf der Seite und hatte den Kopf auf dem Arm liegen. »Du bist schon fertig?«, fragte er.
    »Tja, da siehst du mal.«
    »Sie braucht nicht lange im Bad, sie ist klug, sie ist wunderschön, sie liebt mein Auto genauso sehr wie ich … Wenn du mir jetzt noch erzählst, dass du nur einmal im Jahr deine Tage bekommst, mache ich dir sofort einen Heiratsantrag.«
    »Blödmann«, sagte ich und schmunzelte. »Wenn ich nur einmal im Jahr meine Tage bekäme, wäre ich schwanger.«
    »Zu dumm, da hast du natürlich Recht. Damit warten wir lieber noch ein bisschen.«
    Ich verdrehte die Augen, doch bei Elyas‘ Anblick fiel es mir schwer, das länger als zwei Sekunden durchzuhalten. Er streckte den Arm aus und klopfte auf die freie Stelle neben sich. »Komm zu mir«, sagte er.
    Mein Herz setzte für einen Moment aus, nur um gleich danach mit doppelter Geschwindigkeit gegen meine Brust zu schlagen. »Aber Alex … Das Frühstück.«
    »Wir haben doch noch ein paar Minuten Zeit«, sagte er. » Bitte .«
    Ich blickte auf Elyas‘ Hand, die immer noch auf der freien Stelle ruhte, und dann wieder zurück in sein Gesicht. Langsam und mit feuchten Handflächen schritt ich auf das Bett zu. Es knarrte ein bisschen, als ich es mit meinem Gewicht belastete und mich neben Elyas legte.
    »Näher«, flüsterte er.
    Zaghaft versuchte ich zu lächeln und ging seiner Bitte nach. »So besser?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf, rückte selbst noch ein bisschen zu mir, sodass die übriggebliebene Lücke zwischen uns nun gänzlich verschlossen war. »Jetzt ist es besser«, sagte er.
    Sein Gesicht war so nah, dass ich nur den Kopf strecken müsste, um ihn zu küssen. Für einige Augenblicke lagen wir uns schweigend gegenüber und ich spürte, wie seine Körperwärme auf mich überging. Zögerlich hob ich den Arm, legte die Fingerspitzen auf seine Wange. Elyas‘ Haut war noch viel weicher, noch viel feiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Mit dem Finger fuhr ich seine Konturen nach, seine Stirn, seine Augenbrauen, seine gerade Nase, sein ganz leicht stoppeliges Kinn. Elyas schloss die Lider. Es war, als dürfte ich endlich ein Bild anfassen, das ich mein Leben lang nur mit den Augen aus der Ferne hatte betrachten können. Ich strich seine Wangenknochen entlang, hinunter zum Mund.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Elyas die Augen wieder öffnete, doch ich konnte den Blick nicht von seinen glatten Lippen lösen, die meine Finger behutsam nachzeichneten. Elyas hauchte einen Kuss auf deren Spitze. Ich lächelte, und mein Traummann schob sein Knie zwischen meine und verschlang unsere Beine miteinander.
    Immer wieder ließen wir den Blick über das Gesicht des jeweils anderen schweifen. Hätte mir jemand vor ein paar Monaten erzählt, ich würde eines Tages mit Elyas auf diese Weise in meinem Bett liegen, ich hätte es nicht geglaubt.
    »Hast du heute Abend schon etwas vor, mein Schatz?«, fragte er leise.
    »Bisher nicht, nein.«
    »Hättest du dann Lust«, sagte er und strich mir eine Strähne aus der Stirn, »dich mit mir zu treffen? Ich würde gerne mit dir essen gehen.«
    »Essen hört sich gut an«, sagte ich mit einem tiefen Blick in seine Augen. »Aber bitte nicht in so ein Luxus-Restaurant wie in diesen ganzen Kitschfilmen.«
    Er schmunzelte. »Keine Sorge, mein Gefühl sagte mir schon, dass du nicht der Luxus-Restaurant-Typ bist. Ich dachte eher an etwas Kleines, Gemütliches.«
    »Sieh an, sieh an. Sie können mich ja langsam einschätzen, Herr Schwarz.«
    »Jaha«, sagte er. »Ich schneide viel mehr mit, als du denkst.«
    »Ist das so?«
    »Emely, ich war noch bei keinem Menschen so aufmerksam wie bei dir.«
    »Und warum?«, fragte ich und ließ meine Finger durch seine seidigen Haare gleiten.
    »Ich habe zwar oft keine Ahnung, was genau in deinem Kopf vorgeht, aber dort findet definitiv mehr statt, als du tatsächlich laut aussprichst. Deswegen achte ich viel auf deine Mimik und deine Gesten, weil sie mir zumindest ein bisschen etwas verraten.«
    Ich zog eine Augenbraue nach oben. »Ist das der Grund, weshalb du mich die ganze Zeit anglotzt?«
    Er lachte leise. »Unter anderem.«
    Elyas war wirklich faszinierend. Immer wenn ich dachte, langsam ein Gesamtbild von ihm zu haben, sagte oder tat er etwas, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Warum interessierte er sich so sehr für mich?
    »Und nach dem Essen«, fuhr er fort und wickelte sich eine

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