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Türkisgrüner Winter (German Edition)

Türkisgrüner Winter (German Edition)

Titel: Türkisgrüner Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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schüttelte den Kopf. »Es wäre nicht so gewesen. Das schwöre ich dir. Ich wollte es dir schon so oft sagen, aber ich konnte es nicht.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Natürlich konntest du es mir nicht sagen, schließlich hätte es dir die Tour vermasselt!«
    Elyas fasste sich an den Nasenrücken und atmete tief durch. »Ich weiß, dass die Sache mit Luca ein gewaltiger Fehler war und mit nichts zu entschuldigen ist. Es war unsagbar dumm von mir und gemein. Aber bitte, Emely, glaube mir, meine Gründe haben sich geändert.«
    »Deine Gründe haben sich geändert?«, wiederholte ich fassungslos. »Du gibst also zu, dass Luca rein dazu diente, mich auszuhorchen?«
    Er legte den Kopf in den Nacken. »In gewisser Weise, ja. Aber wenn ich es im Nachhinein betrachte, dann nicht ausschließlich deswegen«, sagte er. »So einfach kann ich das nicht in Worte fassen. Schon gar nicht jetzt, wo ich keine Sekunde Zeit hatte, mich darauf vorzubereiten. Es ist kompliziert und ich würde es dir gerne erklären – nur geht das nicht in zwei Minuten.«
    »Was willst du erklären?«, fragte ich. »Du hast dich doch schon erklärt. Du bist ein Arschloch und wolltest mich reinlegen.«
    »Nein, Emely, es ist mehr als das. Außerdem sagte ich, dass meine Gründe sich geändert haben.«
    »Ach so, natürlich, deine Gründe haben sich ja geändert, ich vergaß.« Ich gab einen abwertenden Laut von mir. »Aber wenn das wirklich so ist, lieber Elyas, dann kannst du mir ja sicher erzählen, warum du nicht aufgehört hast mir zu schreiben, als eben diese besagten Gründe sich angeblich geändert haben? Warum hast du mir monatelang weiter geschrieben?« Ich fixierte ihn mit den Augen und hatte so eine Wut im Bauch, dass ich ihn am liebsten in seine Einzelteile zerlegt hätte.
    »Ich weiß es nicht, verdammt!« Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare.
    »Aber ich weiß, warum!«, sagte ich. »Es war einfach zu verlockend, mich hintenherum auszuspionieren! Hast du eigentlich auch nur die geringste Ahnung, wie gedemütigt ich mich fühle?«
    »Emely, Schatz«, sagte er. »Du musst dich nicht so fühlen …«
    »Du bist so ein beschissener Lügner!«
    »Nichts war gelogen. Nichts in den E-Mails und auch nichts von dem, was ich dir sonst sagte – also zumindest das Meiste.«
    Mir klappte der Mund auf. Ich war kurz davor, in schallendes Gelächter auszubrechen, eine andere Reaktion fiel mir langsam nicht mehr ein.
    »Emely«, sagte er ruhig. »Ich mag dich wirklich, das war keine Lüge.«
    »Mit Menschen, die man mag, macht man so etwas aber nicht«, entgegnete ich. Und ein Blick in sein Gesicht verriet mir, dass selbst er darauf nichts erwidern konnte.
    »Ich habe es gewusst«, sagte ich mit leiser Stimme und senkte den Kopf. »Ich habe es immer gewusst. Es war ein Fehler, mich auf dich einzulassen.«
    »Sag das bitte nicht, Emely. Es war kein Fehler.«
    Ich antwortete nicht, mein Blick war mit dem Boden festgefroren.
    »Ist jetzt alles vorbei?«, fragte er.
    »Was soll denn vorbei sein? Wir hatten doch nichts. Nur eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Und jetzt lass mich bitte durch die Tür.«
    »Und wenn ich das nicht möchte?«
    »Dann ist das dein Problem. So läuft das im Leben. Man wird nicht danach gefragt, was man möchte oder nicht. Oder glaubst du ernsthaft, ich wollte von dir verarscht werden?«
    Sein Gesicht versteinerte sich, wirkte wie eine Maske.
    »Ich hasse dich, Elyas Schwarz.«
    Es war mir egal, ob ich ihn nun berühren müsste oder nicht. Keine Sekunde länger hielt ich es mehr in diesem Flur aus. Zu meiner Überraschung ließ Elyas den Arm sinken, als ich vor ihm stand, und machte mir den Weg nach draußen frei. Ohne ihn ein weiteres Mal anzusehen, ging ich an ihm vorbei und fühlte im nächsten Augenblick die kühle Novemberluft auf meine Haut treffen. Ich zog die Schultern an und schlang die Arme um den Bauch.
    Ich hatte gelogen. Ich hasste Elyas nicht. Der einzige Mensch, den ich hasste, war ich selbst.
    Stundenlang trugen mich meine Beine durch Berlin. Jedes Mal, wenn ich an einer Bushaltestelle vorbeikam, blieb ich stehen. Doch sobald ich an mein Zuhause dachte, an mein Bett, in dem ich noch vor kurzem mit Elyas gelegen hatte und das immer noch nach ihm roch, senkte ich den Kopf und irrte weiter durch die Stadt.
    Alles in meinem Kopf war dumpf und leer. Die Geschehnisse noch zu frisch, um sie zu begreifen, und doch schon alt genug, um sie zu spüren.
    Wenn man mit dem Feuer spielte, verbrannte man

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