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Türkisgrüner Winter (German Edition)

Türkisgrüner Winter (German Edition)

Titel: Türkisgrüner Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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uns. Als ich an der Reihe war, hielt sie kurz inne und sah mich einen Moment länger als gewöhnlich an, erst dann legte sie die Arme um mich. »Wir hätten so viel Zeit miteinander verbringen können«, sagte sie zu mir. »Schade, dass sich unser Urlaub mit deinem Heimatbesuch überschnitten hat.«
    »Ja, das stimmt. Aber ein paar Tage haben wir ja noch«, antwortete ich und fragte mich immer noch, warum sie mich so lange angesehen hatte. Doch meine Aufmerksamkeit wurde schnell auf lautes Gepolter gelenkt, das von der Treppe herrührte. Sie befand sich versetzt zur Eingangstür und war nicht einsehbar, aber irgendwer musste dort mit Getrampel herunterrennen. Es klang wie eine Verfolgungsjagd.
    »Neeeein!«, hörte ich Alex kreischen, ehe sie in lautes Kichern verfiel. Die Antwort darauf war ein unverständliches männliches Gemurmel. Ich erstarrte. Zu mehr kam ich nicht, denn schon im nächsten Augenblick rannte Alex durch den Flur und wurde von einem Mann mit zimtfarbenem Haar eingeholt, der lachend die Arme von hinten um sie schlang und sie festhielt.
    Elyas.
    Die beiden waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie unsere Anwesenheit überhaupt nicht bemerkten. Wie mit dem Boden festgewachsen beobachtete ich das Geschehen und konnte nicht begreifen, was vor sich ging.
    Er war tatsächlich hier.
    Nach sieben Jahren war er heute hier.
    »Du kleine Mist-Made«, fluchte Elyas, während Alex sich kichernd zusammenkauerte und offenbar etwas in den Händen hielt, was er wiederhaben wollte.
    »Nun gib es schon her!«, sagte er und begann sie zu kitzeln.
    »Niemals!« Alex verschluckte sich fast vor Lachen. »Vergiss es!«
    Er war tatsächlich hier.
    Mein Herz hatte aufgehört zu schlagen und Elyas‘ Anblick brannte sich wie glühendes Eisen in meine Augen.
    Er war hier. Und er war glücklich.
    Fröhlich und ausgelassen wie ein kleines Kind.
    Keinerlei Sorge wohnte in seinem Gesicht.
    Es fühlte sich an, als würde irgendetwas in meiner Brust immer mehr auseinanderreißen.
    »Sind die beiden immer so albern?«, fragte mich Ingo amüsiert und stupste mich mit dem Ellbogen an, doch seine Worte drangen kaum zu mir durch. Mein Blick war auf diejenigen gerichtet, die Ingos Stimme ebenfalls gehört hatten, schlagartig in der Bewegung stoppten und uns anstarrten. Man konnte zusehen, wie das Lachen langsam aus ihren Gesichtern verschwand.
    Alex rappelte sich auf, zupfte ihre Klamotten zurecht und gab Elyas den geklauten Gegenstand zurück. Ein MP3-Player. »Huch«, sagte sie mit einem Räuspern. »Der Besuch ist ja schon da.«
    Ich sah ihr direkt in die Augen, doch sie wich meinem Blick aus und begrüßte stattdessen meine Eltern. »Seit wann bist du so zurückhaltend?«, fragte mein Vater sie. »Normalerweise spüre ich noch drei Tage nach einem Wiedersehen mit dir meine Bandscheiben.« Alle lachten und Alex nahm ihn fester in den Arm.
    Mein Blick ging zurück an die Stelle, an der Alex gestanden hatte. Ich müsste den Kopf nur ein paar Zentimeter nach links drehen, um Elyas zu sehen. Mein Kopf blieb kerzengerade.
    »Und wer ist dieser gut aussehende Mann da hinten, der sich nicht näher traut?«, fragte meine Mutter. »Das wird doch wohl nicht der verschollene Sohn des Hauses sein?«
    »Doch, doch«, sagte Alena. »Höchstpersönlich. Und damit hat er mir bereits das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht, das er mir nur hätte machen können.« Sie lächelte in seine Richtung.
    »Meine Güte.« Carla schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich habe dich das letzte Mal vor fünf, sechs Jahren gesehen, als du zu Besuch bei deinen Eltern warst. Was ist aus dem halbstarken Teenager geworden?« Sie ging auf ihn zu.
    »Ja … Also … Ehm … Den muss ich wohl abgelegt haben«, hörte ich ihn sagen. »Hallo.«
    »Jetzt kann ich dir endlich persönlich für die schönen Blumen danken, die du mir ins Krankenhaus gebracht hast. Es war wirklich nett von dir, dass du die lange Strecke auf dich genommen hast, um Emely nach Neustadt zu fahren.«
    Elyas antwortete verzögert. »Ehm, ja. Nichts zu danken. Sehr gerne. Geht es denn inzwischen besser?«
    Weiter hörte ich dem Small Talk nicht zu und starrte an die gegenüberliegende Wand. Erst Alenas Stimme konnte nach einer Weile meinen Blick davon lösen.
    »Na kommt schon, jetzt lasst uns doch nicht alle im Flur stehen bleiben«, sagte sie und machte eine einladende Handbewegung in Richtung Esszimmer. Alle folgten der Aufforderung und ich spürte wieder Ingos Hand, die sich auf meinen Rücken

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