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Tunnel - 02 - Abgrund

Tunnel - 02 - Abgrund

Titel: Tunnel - 02 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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unterschiedlichsten Richtungen entgegenschlug.
    Während um die Jungen herum weiterhin gewaltige Brocken herabstürzten und Säulen wie Strohhalme knickten, rannten sie blindlings Elliott hinterher, bis sie einen Tunnel erreichten. Will riss den Kopf herum, um sich umzuschauen, und sah gerade noch rechtzeitig, wie eine Säule gegen den Eingang stürzte und diesen vollständig versperrte. Über Hunderte von Metern liefen sie durch einen Nebel aus Glasstaub; dann erst klarte die Luft auf, und Elliott ließ sie abrupt innehalten.
    »Wir müssen weiter … wir müssen hier fort«, drängte Chester.
    »Nein, ein paar Minuten Galgenfrist haben wir. Hierher können die Grenzer uns nicht folgen«, sagte sie und wischte sich dabei Glasstaub aus dem Gesicht. »Trinkt etwas und versucht, wieder zu Atem zu kommen.« Nachdem sie den Wasserbehälter angesetzt hatte, um sich den Mund auszuspülen, trank sie mehrere Schlucke und reichte die Flasche dann herum. »Jemand verletzt?«, fragte sie und machte sich daran, jeden von ihnen zu untersuchen.
    Chester bekam keine Luft mehr durch die Nase, aber Elliott beruhigte ihn, dass sie ihrer Einschätzung nach nicht gebrochen war. Dafür waren seine Lippen stark geschwollen und er fühlte sich durch die vielen Hiebe auf den Kopf ziemlich angeschlagen.
    Elliott wandte sich jetzt Cal zu.
    Abgesehen von ein paar geprellten Rippen schien der Junge unverletzt zu sein. Aber er versuchte noch immer, mit der Tatsache fertig zu werden, dass er den Grenzer erschossen hatte.
    Das Mädchen fasste ihn an den Schultern, und ihre Stimme klang mitfühlend. »Cal, hör mir zu. Als mir mal etwas Schreckliches passiert ist, hat Drake mir einen Rat gegeben.«
    Der Junge schaute sie unsicher an.
    »Er meinte, dass sich auf unserer Haut eine tote Schicht befindet.«
    Nun hatte sie Cals Aufmerksamkeit gewonnen – er runzelte die Stirn und schaute sie fragend an.
    »Das ist eine superschlaue Sache. Die Haut stirbt ab, und die oberen Schichten schilfern ab, um uns vor einer Infektion zu schützen.« Sie richtete sich auf, nahm die Hände von seinen Schultern und wischte mit einer Hand über die andere, um zu verdeutlichen, was sie meinte. »Die Bazillen lassen sich darauf nieder, finden aber keinen Halt.«
    »Und?«, sagte Cal, der nun neugierig geworden war.
    »Im Augenblick stirbt ein Teil von dir ab, genau wie deine Haut. Es kann eine Weile dauern – bei mir war es jedenfalls so –, aber dieser Teil stirbt ab, um dich zu retten. Und beim nächsten Mal wirst du zäher und stärker sein.«
    Cal nickte.
    »Also lass es einfach los und setz dein Leben fort.«
    Cal nickte erneut. »Ich glaube, ich verstehe«, sagte er. Sein Gesicht wirkte weniger starr, und auch sein Blick schien wieder lebendiger. »Ja, ich verstehe.«
    Will hatte zugehört und war von der Art und Weise, wie Elliott den Jungen zu trösten verstanden hatte, sehr beeindruckt. Wenige Momente später schien Cal wieder der Alte zu sein und redete munter auf seinen geliebten Kater ein.
    Als Nächstes machte Elliott sich ein Bild von Will. In Anbetracht dessen, was er durchgemacht hatte, war er relativ unversehrt – wenn man von roten Prellungen und Kratzern am Hals, einer Reihe von Schürfwunden im Gesicht und einem ganzen Gebirgszug von Beulen auf seinem Hinterkopf absah. Während er die Schwellungen behutsam berührte, dachte er an das Zerren, das er an seinen Beinen verspürt hatte, und tastete mit den Fingern über seine Wade. Dabei entdeckte er eine Reihe kleiner Risse im Stoff seiner Hose.
    »Was ist das?«, fragte er Elliott. Er wusste, dass die Löcher vorher nicht da gewesen waren.
    Elliott untersuchte sie
    »Das sind Einschusslöcher. Du kannst wirklich von Glück sagen.«
    Die Schüsse hatten den Stoff glatt durchschlagen, und Will schob einen Finger durch die Löcher, um den Weg der Kugeln nachzuvollziehen. Aus irgendeinem Grund, vielleicht aus schierer Erleichterung darüber, dass er nicht getroffen worden war, fing er an zu lachen und konnte gar nicht mehr damit aufhören. Cal warf ihm einen neugierigen Blick zu, während Chester nur verächtlich mit der Zunge schnalzte. Elliott musterte ihn dagegen mit stummer Missbilligung.
    »Reiß dich zusammen, Will!«, wies sie ihn zurecht.
    »Keine Sorge, bei mir ist alles in Ordnung«, erwiderte er und brach erneut in Gelächter aus.
    »So, jetzt erst zum Trichter«, verkündete Elliott. »Und danach zu den Feuchtgebieten.«
    »Wo wir unsere Schäflein dann endlich ins Trockene bringen

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