Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tunnel - 02 - Abgrund

Tunnel - 02 - Abgrund

Titel: Tunnel - 02 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
Vom Netzwerk:
Bewegung, um es anzulegen.
    »Hör zu, da draußen sind keine Styx«, beharrte Will, dem alles so unwahrscheinlich erschien, dass seine Stimme fast weinerlich klang. »Das ist doch einfach absurd.«
     
    Nie hätte er damit gerechnet, was als Nächstes geschah.

51
    Auf ihrem Weg bombardierte Drake Sarah mit Fragen – er wollte alles aus ihr herausbekommen, was sie wusste. Es fiel ihr zwar zunehmend schwerer, sich zu konzentrieren, und sie gab häufig zusammenhangslose Antworten oder verwechselte zuweilen die Reihenfolge der Ereignisse, doch sie berichtete ihm Stück für Stück von Rebecca und der Virus-Verschwörung.
    Schließlich verfielen beide in Schweigen – Drake, weil er seine Kraft darauf verwenden wollte, Sarah zu tragen, und Sarah, weil die Schwindelanfälle nun immer häufiger auftraten. Ihre Lebensenergie schwand wie Flüssigkeit aus einem undichten Gefäß, und falls ihre Blutungen nicht bald gestillt wurden, konnte dies nur eins zur Folge haben. Sarah machte sich nichts vor: Sie wusste, wie äußerst gering die Wahrscheinlichkeit war, dass sie ihr allerletztes Ziel erreichen würde – ihre Söhne wiederzusehen.
    Nach einem kräftezehrenden Marsch erreichten sie schließlich den Abhang, der in den Trichter hinabführte. Und als spürte Drake, was als Nächstes geschehen würde, fiel er in einen Laufschritt, trotz der Auswirkungen, die dies auf seine menschliche Last haben musste.
     
    Ein Schrei schallte über die Fläche zu ihnen herüber.
    »Hallo, Will!«
    Will erstarrte.
    »Ich weiß, dass du da bist, mein Lieber!«, rief die Stimme vergnügt.
    Will erkannte die Stimme sofort und tauschte rasch einen Blick mit Elliott.
    »Rebecca«, stieß er hervor.
    Einen Moment bewegte sich niemand, und keiner sagte ein Wort.
    »Ich glaube, wir stecken in der Klemme«, murmelte Will hilflos.
    Elliott nickte. »Du hast ja so recht«, pflichtete sie ihm mit vollkommen ausdrucksloser Stimme bei.
    Will fühlte sich wie ein Kaninchen, das von den blendenden Scheinwerfern eines auf ihn zudonnernden Lastwagens erfasst worden war.
    Es schien, als wäre ihm tief in seinem Inneren bewusst gewesen, dass dieser Moment eines Tages kommen würde … dass dies von Anfang an unvermeidlich gewesen war. Dennoch hatte er sie alle genau in diese Situation hineingeführt. Sein umnebelter Blick fiel auf Chester, doch dieser starrte ihn derart vorwurfsvoll und verächtlich an, dass Will sich abwenden musste.
    »Jetzt steht nicht einfach hier herum! Geht in Deckung!«, fauchte Elliott. Glücklicherweise befanden sich nur wenige Meter entfernt zwei kleine, aber massive Menhire. Die Jungen stoben auseinander, wobei Elliott und Chester sich hinter den einen, Will und Cal hinter den anderen Felsbrocken warfen.
    »Oh, Willlllll!«, ertönte die Stimme erneut, voll kleinmädchenhafter Liebenswürdigkeit. »Komm heraus, komm heraus, wo immer du bist!«
    »Nicht darauf reagieren«, gab Elliott ihm mit den Lippen zu verstehen und schüttelte dabei vehement den Kopf.
    »Hey, Bruderherz, mach es mir nicht so schwer«, rief Rebecca. »Lass uns ein wenig plaudern, um der alten Zeiten willen.«
    Will folgte Elliotts Ratschlag und blieb stumm. Vorsichtig warf er einen Blick um den Felsblock herum, doch dort herrschte nur völlige Finsternis.
    Ärgerlich fuhr Rebecca fort: »Okay, wenn du alberne Spielchen mit mir spielen willst, dann sollten wir die Regeln klären.«
    Stille breitete sich aus – Rebecca wartete offensichtlich darauf, dass Will ein Zeichen von sich gab. Da sie keine Antwort bekam, fuhr sie fort.
    »Also … die Regeln. Erstens … da du ein wenig schüchtern zu sein scheinst, werde ich zu dir hinunterkommen. Zweitens … falls irgendjemand auf die Idee kommen sollte, einen Schuss auf mich abzufeuern, ist die Schonzeit vorbei. Dann werde ich die Spürhunde loslassen. Meine kleinen Schätzchen haben schon seit Tagen nichts mehr zu fressen bekommen – also vertraut mir, das möchtet ihr wirklich nicht erleben. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Hunde euch nicht erledigen, übernimmt dies mein Trupp hervorragender Scharfschützen. Außerdem habe ich die schwer bewaffnete Division bei mir … deren Kanonen zerschmettern alles, was ihnen in den Weg kommt, auch euch. Also, wenn ihr irgendetwas Riskantes unternehmt, werdet ihr die Konsequenzen tragen. Habt ihr das verstanden?«
    Wieder wurde es still. Dann ertönte ihre Stimme erneut, dieses Mal schriller und gebieterisch. »Will, ich will dein Wort darauf, dass mir als

Weitere Kostenlose Bücher