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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gepanzerten Körper ihrer verblüfften Gegner einzuschlagen. Als Garion sich noch damit abmühte, sein eigenes Schwert zu ziehen, sah er einen der schwarzgekleideten Murgos schlaff aus dem Sattel gleiten, während ein anderer, heulend vor Schmerzen und Überraschung, mit auf die Brust gepreßten Händen rücklings vom Pferd fiel. Es gab ein Durcheinander aus Schreien und dem schrillen Wiehern der aufgeschreckten Pferde, als die Männer in der Dunkelheit kämpften. Ein verängstigter Murgo wendete sein Pferd zur Flucht, doch Garion ritt, ohne zu überlegen, in seinen Weg, das Schwert zum Schlag erhoben. Der verzweifelte Murgo schwang seine Waffe in wildem Bogen, aber Garion parierte den schlecht gezielten Hieb und ließ seine Klinge leicht, wie eine Peitsche auf die Schulter des Murgos niedersausen. Er hörte ein befriedigendes Knirschen, als die scharfe Klinge das Kettenhemd durchdrang. Garion parierte geschickt einen weiteren unbeholfenen Schlag und ließ seine Klinge wieder niedersausen, quer über das Gesicht des Murgos. Alle Anleitungen, die er von seinen Freunden erhalten hatte, schienen sich zu einem einzigartigen Stil zu vermischen, der teils cherekisch, teils arendisch, teils algarisch und auf jeden Fall Garions ganz persönlicher war. Dieser Stil irritierte den verschreckten Murgo, und seine Anstrengungen wurden immer verzweifelter. Aber jedesmal, wenn er ausholte, parierte Garion mühelos und konzentrierte mit jenen leichten, peitschenden Hieben, die unvermeidlich Blut fließen ließen. Garion spürte einen wilden, jubelnden Triumph, der in seinen Adern raste, und einen feurigen Geschmack auf der Zunge.
    Dann schoß Relg aus dem Schatten heraus, brachte den Murgo aus dem Gleichgewicht und stieß dem Mann sein Krummesser unter die Rippen.
    Der Murgo klappte zusammen, zitterte und fiel tot aus dem Sattel.
    »Warum hast du das getan?« rief Garion unüberlegt. »Das war meiner.«
    Barak, der das Blutbad betrachtete, lachte, und sein plötzliches Vergnügen wirkte seltsam in der Dunkelheit. »Er wird richtig wild, nicht wahr?«
    »Seine Fertigkeiten sind indes höchst beachtenswert«, erwiderte Mandorallen anerkennend.
    Garions Stimmung stieg. Er sah sich begierig nach einem weiteren Gegner um, doch alle Murgos waren tot. »Waren sie allein?« fragte er etwas außer Atem. »Ich meine, kamen noch andere hinterher? Vielleicht sollten wir nachsehen.«
    »Wir wollen doch schließlich, daß sie unsere Spur finden«, erinnerte ihn Silk. »Es ist natürlich deine Entscheidung, Garion, aber wenn wir alle Murgos in dieser Gegend ausrotten, bleiben keine mehr übrig, die in Rak Cthol berichten können, welche Richtung wir eingeschlagen haben, nicht wahr?«
    »Ach«, sagte Garion und kam sich etwas dumm vor, »das hatte ich vergessen.«
    »Du darfst den großen Plan nicht aus den Augen verlieren, Garion, und ihn wegen so kleiner Nebenabenteuer vergessen.«
    »Vielleicht habe ich mich etwas hinreißen lassen.«
    »Ein guter Führer kann sich so etwas nicht leisten.«
    »Schon gut.« Garion war verlegen.
    »Ich wollte nur sichergehen, daß du es verstehst, das ist alles.«
    Garion antwortete nicht, begann aber zu verstehen, was Belgarath so oft an Silk reizte. Führerschaft an sich war schon Last genug, auch ohne die ständigen klugen Kommentare des wieselgesichtigen kleinen Drasniers.
    »Bist du in Ordnung?« erkundigte sich Taiba bei Relg mit einer seltsamen Besorgnis in der Stimme. Der Ulgoner lag immer noch auf den Knien neben dem Murgo, den er getötet hatte.
    »Laß mich in Ruhe«, sagte er barsch.
    »Sei nicht dumm. Bist du verletzt? Laß mich sehen.«
    »Faß mich nicht an!« Er wich vor ihrer ausgestreckten Hand zurück.
    »Belgarion, mach, daß sie von mir weggeht.«
    Garion stöhnte innerlich. »Wo liegt denn jetzt das Problem?«
    »Ich habe diesen Mann getötet«, antwortete Relg. »Ich muß gewisse Dinge tun Gebete zur Läuterung. Sie stört mich dabei.«
    Garion widerstand dem Impuls zu fluchen. »Bitte, Taiba«, sagte er so ruhig er konnte, »laß ihn einfach in Ruhe.«
    »Ich wollte doch nur sehen, ob es ihm gutgeht«, erwiderte Taiba trotzig. »Ich habe ihm ja nichts getan.« Ihr Gesicht zeigte einen merkwürdigen Ausdruck, den Garion überhaupt nicht verstand. Während sie den knienden Ulgoner betrachtete, zuckte ein eigenartiges Lächeln um ihren Mund. Ohne Warnung streckte sie ihre Hand wieder nach ihm aus.
    Relg schrak zurück.
    »Nein!« keuchte er. Taiba kicherte, ein kehliges, boshaftes Kichern, dann

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