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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht tun. Du bist nur ein machtloser Schatten, Belgarion.«
    »Laßt uns in Ruhe!«
    »Und was willst du tun, wenn wir das nicht tun?« Das Gesicht des alten Mannes zeigte amüsierte Verachtung.
    »Hat er recht?« fragte Garion die Stimme in seinem Geist.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, antwortete die Stimme. »Einige wenige konnten die Grenze überschreiten. Du weißt es erst, wenn du es versucht hast.«
    Trotz seines schrecklichen Zorns wollte Garion keinen der alten Männer töten. »Eis!« sagte er, konzentrierte sich auf die Vorstellung von Kälte und ließ seinen Willen frei. Es fühlte sich seltsam an, fast dürftig, als ob keine Substanz dahintersteckte, und das Dröhnen war hohl und kümmerlich.
    Der kahle alte Mann schnaubte und wackelte verächtlich mit dem Kopf.
    Garion biß seine körperlosen Zähne zusammen und straffte sich in enormer Konzentration. »Brenne!« sagte er und trieb seinen Willen voran. Es flackerte und flammte dann plötzlich auf. Die Kraft von Garions Willen schoß los, nicht auf den kahlen Mann selbst gerichtet, sondern auf seinen Bart. Der Hierarch sprang auf und stolperte mit einem heiseren Schrei rückwärts. Verzweifelt versuchte er, seinen brennenden Bart zu löschen.
    Der vereinigte Gedanke der Hierarchen geriet ins Wanken, als sie in entsetztem Erstaunen aufsprangen. Grimmig konzentrierte Garion seinen anschwellenden Willen und holte mit den ungeheuer langen Schattenarmen aus. Er stieß die Hierarchen über den rauhen Steinfußboden und schmetterte sie gegen die Wände. Kreischend vor Angst flohen sie hierhin und dorthin, versuchten zu entkommen, aber methodisch streckte er die Arme aus und griff sie nacheinander, um sie zu bestrafen. Mit seltsamer Ungerührtheit stopfte er einen von ihnen mit dem Kopf voran in den Spalt in der Wand, bis nur noch die strampelnden Füße zu sehen waren.
    Als er fertig war, wandte er sich wieder an den glatzköpfigen Hierarchen, der es schließlich geschafft hatte, das Feuer in seinem Bart zu löschen. »Es ist unmöglich, unmöglich«, protestierte der Hierarch wie betäubt. »Wie hast du das gemacht?«
    »Ich sagte bereits ich bin Belgarion. Ich kann Dinge tun, die du dir nicht einmal vorstellen kannst.«
    »Der Edelstein«, sagte die Stimme. »Sie benützen den Stein, um ihren Willen zu vereinen. Zerstöre ihn.«
    »Wie?«
    »Er kann nicht viel aushalten. Sieh hin.«
    Garion stellte fest, daß er plötzlich in das Innere des funkelnden Steins auf dem Tisch sehen konnte. Er sah winzige Spannungslinien in seiner kristallinen Struktur, und dann begriff er. Er richtete seinen Willen darauf und legte seinen ganzen Zorn hinein. Der Stein erstrahlte vor Licht und begann zu pulsieren, als die Kraft in ihm anschwoll. Dann explodierte er mit einem scharfen Knall in kleinste Teilchen.
    »Nein!« jammerte der kahle Hierarch. »Du Narr! Der Stein war unersetzlich.«
    »Hör mir gut zu, alter Mann«, sagte Garion mit schrecklicher Stimme, »ihr werdet uns in Ruhe lassen. Ihr werdet uns nicht verfolgen oder noch einmal versuchen, einem von uns zu schaden.« Er streckte seine Schattenhand aus und ließ sie direkt in die Brust des kahlen Mannes gleiten. Er fühlte das Herz flattern wie ein verängstigter Vogel und die Lungen leer werden, als der Hierarch zu atmen aufhörte und voll Entsetzen auf den Arm starrte, der aus seiner Brust ragte. Langsam spreizte Garion seine Finger. »Verstehst du mich?« fragte er.
    Der Hierarch gurgelte und versuchte, den Arm zu fassen, doch seine Finger fanden nichts, an dem sie sich festhalten konnten.
    »Verstehst du mich?« wiederholte Garion und ballte seine Hand plötzlich zur Faust.
    Der Hierarch schrie auf.
    »Wirst du uns in Ruhe lassen?«
    »Bitte, Belgarion! Nicht mehr! Ich sterbe!«
    »Wirst du uns in Ruhe lassen?« fragte Garion wiederum.
    »Ja, ja alles, nur hör auf! Ich bitte dich! Ich will alles tun! Bitte!«; Garion öffnete seine Faust und zog die Hand aus der bebenden Brust des Hierarchen. Er hielt sie dem alten Mann wie eine Klaue vors Gesicht. »Sieh sie dir an und denke daran«, sagte er mit tödlich ruhiger Stimme. »Das nächste Mal reiße ich dir das Herz aus der Brust.«
    Der Hierarch schrak zurück, seine Augen traten vor Grauen hervor, als er auf die schreckliche Hand starrte. »Ich verspreche es«, stammelte er. »Ich verspreche es.«
    »Dein Leben hängt davon ab.« Damit wandte Garion sich ab und schoß durch die Leere zurück zu seinen Freunden. Ganz plötzlich stand er wieder am Eingang

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