TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
Waffe und richtete sie direkt auf die Brust des Mannes, der in diesem Moment in das Haus trat. »Hände hoch, sofort!«
Der Mann blieb stocksteif stehen. Schließlich atmete er tief durch. »Jade?«
Erleichterung breitete sich in ihr aus, als sie die Stimme erkannte. »Hawk!« Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen und einfach nur die Tatsache genossen, dass er endlich da war, doch dafür hatten sie jetzt keine Zeit. »Wir müssen sofort hier raus. Vanessa ist angeschossen worden und schwer verletzt, sie muss dringend in ein Krankenhaus, und unsere Telefone funktionieren nicht.«
»Was ist passiert?«
»Mehrere Verbrecher haben uns überfallen, sie wollten Informationen über Black, und es war ihnen egal, wen sie dafür töten mussten. Es kann sein, dass draußen auch noch welche lauern.«
»Einen habe ich bereits unschädlich gemacht.« Hawks warme Hand legte sich an ihre Wange. »Ich bin froh, dass es dir gut geht. Ich habe schon das Schlimmste befürchtet, nachdem ich euch nicht erreichen konnte.«
Einen winzigen Moment schmiegte sie sich in die Berührung, dann trat sie bedauernd zurück. »Die Verbrecher müssen wohl das Funksignal blockiert haben.«
»Okay, machen wir, dass wir hier rauskommen. Ich trage Vanessa und du gibst uns Rückendeckung.«
Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie schließlich im Auto saßen. I-Mac hatte darauf bestanden, selbst zu laufen. Den Rollstuhl hatten sie zusammengeklappt in den Kofferraum gelegt, damit er ihm später zur Verfügung stand. Jade warf einen Blick in den Rückspiegel. Nurja kümmerte sich auf der Rückbank um Vanessas Verletzung, und I-Mac blickte ständig über die Schulter, so als wollte er sich vergewissern, dass sie wirklich noch da war. Auf seinem Schoß lag der Laptop, er hatte sich geweigert, das Haus ohne ihn zu verlassen. Sie hätte das lustig gefunden, wenn sie sich nicht solche Sorgen um Hawk machen würde. Er war im Haus geblieben, um sich um die überlebenden Verbrecher zu kümmern und dafür zu sorgen, dass sie nicht entkamen.
Die Möglichkeit, dass Hawk in Gefahr geraten könnte, wenn noch mehr Verbrecher auftauchten, ließ sie aufs Gaspedal treten. Sowie sie außer Reichweite der Funkstörung waren, rief I-Mac bei Clint an und berichtete ihm, was passiert war. Entsetzt atmete sie ein, als er erzählte, was draußen in Virginia passiert war, und dass Kyla jetzt alleine unterwegs war, um Chris zu retten. Wie sollte ihre Partnerin alleine gegen jemanden wie Black ankommen, besonders wenn er den Mann in seiner Gewalt hatte, den Kyla offensichtlich liebte?
Glücklicherweise waren aber die SEAL s nur noch wenige Kilometer vom Haus entfernt und würden Hawk bald unterstützen. Wenn die Lage dort unter Kontrolle war, würden alle ausschwärmen können und nach Chris und Black suchen. Sie mussten ihn einfach finden, bevor es für den Deutschen zu spät war. Auch wenn Kyla immer so stark wirkte, Jade wusste, dass sie den Verlust nicht verkraften würde.
34
Kylas Hände schlossen sich fester um das Lenkrad, als sie auf die nur von ihren Scheinwerfern beleuchtete Straße starrte. Sie hatte ihn verloren. Nicht, dass sie das nicht schon vor etlichen Minuten befürchtet hatte, aber sie hatte entgegen jeder Wahrscheinlichkeit gehofft, doch noch eine Spur von dem Wagen zu finden, in dem Black mit Chris im Kofferraum geflohen war. Verzweiflung breitete sich in ihr aus, als sie sich eingestehen musste, dass es nichts brachte, ziellos durch die Dunkelheit zu fahren.
Sie zuckte zusammen, als ihr Handy klingelte. Rasch hielt sie es ans Ohr. »Ja?«
»Hier ist I-Mac. Clint sagte, du könntest meine Hilfe gebrauchen.« Im Hintergrund hörte sie Motorengeräusche und Stimmen.
Ja, endlich! »Was ist da bei euch los? Ich konnte weder Jade noch irgendwen anders erreichen.«
»Wir fahren gerade zum Krankenhaus – eine lange Geschichte.«
Erschrocken hielt Kyla den Atem an. »Geht es allen gut?«
»Vanessa wurde angeschossen und hat viel Blut verloren. Wir anderen sind weitgehend unverletzt. Clint ist schon informiert und hat mir erzählt, was bei euch passiert ist. Hast du Chris und Black schon gefunden?«
Ihre Kehle zog sich zusammen und sie musste sich räuspern, bevor sie sprechen konnte. »Nein. Es ist, als wären sie vom Erdboden verschluckt. Sie können inzwischen überall sein, hier gibt es zu viele Straßen und Feldwege.«
Durch die Leitung hörte sie schnelles Tippen. »Moment, ich rufe gerade die Adresse auf, die mir Joe Spade nach der
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