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Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Titel: Twin Souls - Die Verbotene: Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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mitten ins Gesicht leuchtete. Der Junge lenkte den Strahl der Taschenlampe rasch zur Seite. »Aber ich … Wer bist du?«
    Ungeachtet allem – der Enge, der drohenden Gefahr, erwischt zu werden – grinste der Junge. Seine Zähne schimmerten schwach im Dämmerlicht.
    »Jackson«, sagte er. »Und ich sollte eigentlich nicht mit dir reden. Das sollte ich echt nicht – Peter würde mich umbringen, wenn er davon wüsste. Aber Sabine war meiner Meinung, dass ihr es wissen solltet.«
    »Was wissen?«, fragte Addie. Es war so, so heiß in dem Abstellraum. Wir mussten uns extrem zusammenreißen, um uns nicht an dem Jungen vorbeizudrängen, der die Tür zu kühlerer Luft blockierte. Er war dünn genug und die Kammer groß genug, dass wir uns nicht berührten, aber seine Größe ließ ihn über uns aufragen. Addie musste den Kopf in den Nacken legen, um seinen Blick zu erwidern, und das erinnerte uns bloß ständig daran, wie niedrig die Decke war.
    »Hoffnung«, sagte er, Jackson. »Ihr müsst die Hoffnung bewahren.«
    Die Hoffnung bewahren. Eine merkwürdige Art, sich auszudrücken.
    Die Hoffnung bewahren.
    »Wie bitte?«, sagte Addie.
    Jackson atmete kurz und scharf ein. Das schien ihm Kraft zu geben. »Wir haben Nornand beobachtet. Schon eine ganze Weile. Und wir werden euch hier rausholen.«
    »Wer ist wir?«, fragte Addie.
    »Emalia nennt uns den Untergrund.« Jackson wagte zu lächeln, als wäre ausreichend Zeit für Witze. »Ich finde …«
    »Mir ist egal, wie eure Gruppe heißt«, sagte Addie.
    ‹Vielleicht sollte wir versuchen, ihn nicht wütend zu machen, Addie›, sagte ich, aber Jackson schien völlig unbeeindruckt. Tatsächlich grinste er immer noch. Er hatte ein Lächeln wie ein entflammtes Streichholz, so warm, dass es beinah glühend heiß war.
    »Hybride«, sagte er, und etwas in unserem Magen schlug Purzelbäume. »Wie du. Wie wir.«
    Wir. Er war ein Hybrid? Der Junge, von dem wir angenommen hatten, er hielte uns für einen Freak, war einer von uns?
    »Peter … er ist so was wie unser Anführer. Er hat diese Art Sache schon öfter gemacht. Kinder befreien. Er hatte einen Plan für Nornand, aber der ist ins Wasser gefallen. Jemand, von dem er dachte, er würde uns helfen«, seine Miene verdüsterte sich, »na ja, sie hat sich als Reinfall erwiesen.«
    Kinder befreien. Pläne. Peter.
    Ehe wir das auch nur ansatzweise verdaut hatten, ließ Jackson noch mehr auf uns einprasseln. »Er plant schon wieder. Er muss den Plan jetzt ändern, und er möchte bis dahin nicht auffallen, also dürfte ich überhaupt nicht mit dir reden. Aber ich weiß … ich weiß, wie es ist.« Er lächelte nicht mehr. Kein bisschen und das ließ ihn viel älter erscheinen. »Also sage ich dir, dass wir kommen werden. Ihr müsst nur noch ein wenig länger warten. Und ihr müsst die Hoffnung bewahren.«
    Uns war schon wieder schwindelig, ob von der Enge oder dem Sturz des Vortags oder der Informationsflut, die der Paketbote über uns ausschüttete, wusste ich nicht. Vielleicht von allem dreien.
    »Sie schneiden die Kinder auf«, sagte Addie schließlich. Es war das Wichtigste, von dem wir zu diesem Zeitpunkt wussten, und im Angesicht so großer Verwirrung mussten wir diese Information nach draußen weitergeben. Sie wandte den Blick ab. »Und die Impfungen, die sie allen geben … diese Impfungen für Babys – sie sorgen dafür, dass die meisten Menschen eine ihrer Seelen verlieren. Und … bei manchen Kindern entscheiden sie, wer dominant ist und wer nicht. Sie entscheiden, wer lebt …«
    Jackson legte uns eine Hand auf die Schulter und Addie sah ihm wieder in die Augen. »Ich weiß«, sagte er.
    »Werdet ihr diesen Dingen ein Ende setzen?« Addie wich seiner Berührung aus. »Wird dieser Untergrund dafür sorgen, dass alles besser wird?« Sie betonte den Namen, so wie er es getan hatte, um ihn aufzuziehen.
    »Wir versuchen es«, erwiderte Jackson, und plötzlich war das nicht genug. Es war ganz und gar nicht genug. »Addie«, sagte er leise. »Vertrau mir, okay? Ich …«
    »Ich kenn dich nicht mal«, sagte Addie, und er warf die Hände in die Luft und drängte sie mit weit aufgerissenen Augen, leise zu sein.
    »Das wirst du noch«, sagte er, als sei das ein berechtigtes Argument.
    ‹Wir müssen ihm vertrauen›, sagte ich. ‹Es ist überall besser als hier, Addie. Überall.›
    Jackson lächelte wieder jenes irritierende Lächeln. »Es gibt so vieles, was du noch nicht weißt, aber das wirst du. Du musst nur erst mal hier

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