Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Titel: Twin Souls - Die Verbotene: Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
Vom Netzwerk:
raus.«
    Addie warf ihm einen Blick aus schmalen Augen zu. Wir waren es leid, Dinge zu erfahren, von denen wir nichts geahnt hatten. Bisher war nichts davon etwas Gutes gewesen. »Zum Beispiel?«
    »Wie …« Er zögerte, aber Addie funkelte ihn an, bis er fortfuhr. »Wie zum Beispiel, dass die Americas nicht so isoliert vom Rest der Welt sind, wie die Regierung uns gerne glauben machen würde.« Er redete rasch weiter, ehe Addie ihn unterbrechen konnte. »Wir haben jetzt keine Zeit, das genauer zu besprechen. Aber ich schwöre, eines Tages werden wir so viel reden, wie du willst. Du musst nur noch ein bisschen warten.«
    Ich spürte, dass Addie im Begriff war, ihn zu zwingen, das näher zu erläutern, aber Jackson hatte recht – wir hatten nicht die Zeit dafür. ‹Nicht ablenken lassen›, sagte ich. ‹Er sagt uns gerade, es gäbe einen Weg hier raus.›
    Unsere Lippen wurden schmal, aber Addie verkniff sich ihre Frage. Stattdessen sagte sie: »Wir haben nicht die Zeit, zu warten. Dieses Mädchen – meine Freundin – es steht schon ein Termin für ihre Operation fest. Vielleicht heute. Vielleicht morgen. Wieso können wir nicht jetzt abhauen? Oder heute Nacht?«
    »Alle Seitenausgänge sind nachts alarmgesichert und verschlossen«, sagte Jackson. »Man kann sie nicht einmal von innen öffnen, damit niemand rein- oder rauskommt. Der einzige Weg führt durch den Haupteingang und der wird die ganze Nacht von einer Wachmannschaft gesichert.«
    Einen Atemzug lang herrschte Schweigen. Es hätte vielleicht noch länger angedauert, aber dafür blieb keine Zeit. Die Krankenschwester konnte jetzt jede Minute ihre Unterhaltung beenden oder eines der Kinder unser Fehlen bemerken.
    »Was wäre, wenn wir den Alarm ausschalten würden?«, fragte Addie. »Wären dann auch die Türen entriegelt?«
    Jackson grinste. »Nein, aber es würde uns Zeit geben, einzubrechen, ohne gleich die Kavallerie auf den Plan zu rufen. Warum? Bist du ein Elektronikgenie?«
    »Nein«, sagte Addie. »Aber ich kenne jemanden, der eines ist.«

    Als wir aus der Abstellkammer traten, Jackson direkt hinter uns, war uns etwas schwindelig. Die Krankenschwester stand immer noch ein Stück den Flur hinunter entfernt und sprach mit dem Krankenpfleger. Die anderen Kinder bildeten so etwas Ähnliches wie eine Reihe, manche unterhielten sich leise miteinander, andere lehnten einfach nur teilnamslos an der Wand.
    Wie lange waren wir in der Kammer gewesen? Drei Minuten? Vier? War auch niemandem …
    Doch, einem war es aufgefallen. Devon war aufgefallen, dass wir verschwunden waren. Er sah uns mit gerunzelter Stirn an, und erst als Addie einen Finger an die Lippen legte, riss er seinen Blick von uns los und tat so, als hätte er nichts mitbekommen.
    Wir sahen über die Schulter zurück zu Jackson. Er grinste und Addie verzog unsere Lippen zur schwachen Anmutung eines Lächelns. Die Pläne, die wir geschmiedet hatten, waren hastig zusammengeschustert worden, basierend auf spontan getroffenen Entscheidungen und nicht wenigen Vermutungen. Aber der grundlegende Ablauf stand fest. Wir würden alles Weitere spontan improvisieren. Für etwas anderes blieb uns keine Zeit. Lissa und Hally blieb keine Zeit.
    Addie wandte sich ab und eilte zur Gruppe zurück.

Kapitel 28
    Mr Conivent isolierte Addie und mich während der Studierzeit an einem Tisch, der nahe bei seinem Pult stand. Alle paar Minuten sah er hoch und blickte prüfend zu uns herüber, um sicherzustellen, dass wir die uns zugewiesenen Aufgaben lösten. Wann immer mehr als ein oder zwei Minuten verstrichen, ohne dass wir etwas niedergeschrieben hatten, räusperte er sich. Vielleicht nahm er an, wir wären harmloser, wenn wir Mathematikaufgaben lösten. Vielleicht dachte er, sie würden uns beschäftigt halten. Dass unser Kopf, wenn darin ein Durcheinander aus Matrixen und stumpfen Dreiecken und komplizierten Divisionen herrschte, keinen Platz mehr für Fluchtpläne böte.
    Es wäre womöglich eine sichere Annahme gewesen, wenn wir nicht hybrid gewesen wären. Addie und ich lösten die mathematischen Probleme miteinander und hatten allen Freiraum der Welt, um die wirklich wichtigen Dinge auszuknobeln.
    Jackson war den Plan während unserer letzten Momente im Abstellraum mit uns durchgegangen. Der Untergrund hatte Vans und Flugtickets und falsche Pässe für fünfzehn Kinder. Sie hatten alles, was wir brauchen würden, sobald wir der Klinik entkommen waren. Aber zuerst einmal mussten wir entkommen.
    Wir warfen Devon

Weitere Kostenlose Bücher