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Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Twin Souls - Die Verbotene: Band 1

Titel: Twin Souls - Die Verbotene: Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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sagte sie.
    Ich konnte das hier nicht. Ich konnte uns nicht dermaßen zusammenhalten – all das verarbeiten und gleichzeitig dafür sorgen, dass unser Herz schlug und unsere Lunge sich ausdehnte und …
    Aber ich musste. Ich musste, weil ich die Kontrolle über unseren Körper hatte.
    »Er ist ihr Bruder? Ihr Bruder ist ein Hybrid und Sie arbeiten hier?«
    »Ich habe es dir doch gesagt«, sagte sie. In ihre Stimme kehrte ein Hauch Entschlossenheit zurück. »Ich wollte helfen …«
    »Dann helfen Sie!«, rief ich. »Helfen Sie. Jetzt. Helfen Sie uns hier raus.« Die Alkoholdämpfe ließen unsere Augen tränen. »Wenn Sie uns nicht hier raushelfen, Dr. Lyanne«, sagte ich leidenschaftlich, »dann helfen Sie denen, uns zu töten.« Ich sah sie unbeirrt an, und als sie den Blick abwandte, nahm ich ihre Hand. »Ist Hally im Keller?«
    Endlich, endlich nickte sie. Ein Mal.
    »Die Türen lassen sich nur mit einem Zahlencode öffnen.« Ich zwang unsere Stimme, sicher und befehlsgewohnt und kraftvoll zu klingen, während ich in Wahrheit kaum Luft bekam, unseren Körper kaum aufrecht halten konnte und unsere Worte nur mit Mühe artikulierte. »Ich brauche die Kombination.«
    Schweigen. Atemzüge, ihre und unsere. Schnell, schnell, schnell. Flach. Der Schreibtisch aus hartem Holz. Die unbequemen Stühle. Die Ecken und Kanten von Dr. Lyannes Gesicht. Ihre schmalen Lippen, die müden Furchen auf ihrer Stirn, zwischen ihren grünbraunen Augen
    Sie verriet uns den Code.

Kapitel 29
    Ich versuchte, die Kontrolle zu behalten. Das tat ich wirklich. Ich kämpfte darum, rang darum, und ich wusste, dass Addie nicht dagegen ankämpfte. Aber sie entglitt mir, wie Wasser zwischen zupackenden Fingern hindurchrinnt. Ich war so erschöpft. Und obwohl ich das niemals zugegeben hätte, war ich vielleicht sogar ein bisschen erleichtert, Addie wieder übernehmen zu lassen, sie die Zügel halten zu lassen, sodass ich es nicht tun musste.
    Und so war es Addie, die uns durch den Rest des Tages brachte. Addie, die Devons Blick während der Zeit auffing, die eigentlich zum Spielen gedacht war, in der wir aber stattdessen angehalten wurden, jeder für sich zu lesen – höchstwahrscheinlich unseretwegen. Addie, die Devon zuflüsterte: »Behalte deinen Chip nach dem Licht-aus im Auge«, als wir im Flur an ihm vorbeihuschten.
    Devon nickte nur. Und als Addie sich in dieser Nacht aus unserem Zimmer schlich, mussten wir nicht lange warten, bis er im Flur erschien.
    Dort, an einem der kleinen Tische in unserem Klinikflügel, erzählte Addie ihm alles. So viel war passiert, es fühlte sich an, als würden wir es nie im Leben schaffen, das alles wiederzugeben. Aber Addie gelang es. Sie zögerte manchmal, beantwortete die Fragen, die Devon einwarf, und gab ihr Bestes, besonnen und präzise und ein Fels in der Brandung zu bleiben.
    Sie und Devon sahen sich während des Gespräches nicht in die Augen. Beide hielten ihre Chips in der Hand – andernfalls wäre es vollkommen dunkel gewesen – und alles glühte in einem schwachen Rot.
    »Also könntet ihr es?«, fragte Addie schließlich und riskierte einen Blick auf Devon. Er saß völlig regungslos da, in die Dunkelheit hineinstarrend. »Könntet du und Ryan die Alarmanlage ausschalten?«
    Er runzelte die Stirn. »Müssten wir sauber vorgehen? Unauffällig?«
    »Ihr müsst sie nur funktionsuntüchtig machen«, sagte Addie.
    »Dann ja«, sagte er. »Wenn wir den Schaltkasten in die Finger bekämen, könnten wir alles abschalten. Licht. Alarm. Vielleicht auch die Überwachungskameras.« Er blickte zur Tür am Ende des Raumes, die in Schatten gehüllt war. »Aber zuerst einmal müssten wir hier rauskommen.«
    »Ich habe Jackson gebeten, uns einen Schraubenzieher zu besorgen«, sagte Addie schlicht. »Der Türknauf geht damit genauso ab wie der von Lissas Tür.«
    Und dann war es Ryan, der uns gegenübersaß, nicht Devon, und er lächelte, nur ein wenig. Dieses schiefe Lächeln, das ich so vermisst hatte.
    »Wir machen es morgen Nacht«, sagte Addie. Daraufhin erlosch Ryans Lächeln, denn wir mussten es in der kommenden Nacht tun. Wir konnten nicht länger warten.
    Wir hatten darauf bestanden, es zu erfahren, und Dr. Lyanne hatte unsere Frage beantwortet. Hally und Lissas Operation war für übermorgen angesetzt.
    »Sollen wir es den anderen sagen?«, fragte Addie.
    »Noch nicht«, sagte Ryan. Er spielte mit seinem Chip, stieß ihn auf eine Art über die Tischplatte, die abwesend gewirkt hätte, wäre da nicht der

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