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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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in den Keller zu schlüpfen. Ich zog meinen Pyjama an und nahm die Medizin ein.
    Eine Stunde später starrte ich immer noch zur Decke – schläfrig, aber nicht schlafend, gelangweilt und trübsinnig, weil meine Gedanken einzig und allein um die Tatsache kreisten, dass ich eine weitere schlaflose Nacht verbringen würde. Als mein Handy vibrierte, war ich froh über die Ablenkung.
    Es war Ernie – der Auftraggeber, den ich schon fast vergessen hatte.
    »Ich wollte mich bloß mal melden«, sagte er.
    »Prima«, antwortete ich und überlegte panisch, ob ich irgendwelche Informationen für ihn hatte, und zwar solche, die ich ihm auch wirklich mitteilen konnte.
    »Haben Sie vielleicht eine neue Spur?«, fragte er.
    »Aber ja ...« Ich versuchte, Zeit zu gewinnen.
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte er.
    »Kann ich mir vorstellen. Sonst würden Sie das Gras ja nicht wachsen hören. Bei Ihrer Frau, meine ich«, rutschte mir heraus.
    Ernie lachte. Ein Glück. Ich fing mich wieder und erklärte, ich ginge tatsächlich einer neuen Spur nach, es sei aber noch nichts spruchreif. Dann kam lange Zeit nichts, ich war wohl zwischendurch eingenickt. Ernie weckte mich mit den Worten: »Vor ein paar Tagen habe ich die Cosmopolitan gekauft. Sie wissen schon, diese Frauenzeitschrift.«
    »Ach ja«, antwortete ich. Mehr brachte ich nicht über die Lippen.
    »Izzy, ist mit Ihnen alles in Ordnung?«, fragte Ernie.
    »Ich habe nur was gegen Erkältung genommen.«
    »Sind Sie denn erkältet?«
    »Nein. Was wollten Sie eben sagen?«
    »Meine Frau liest die Cosmo – wie sie die nennt –, und da dachte ich, dass es uns vielleicht weiterbringt, wenn ich auch mal einen Blick hineinwerfe.«
    »Und? Hat es Sie weitergebracht?«, fragte ich.
    »Ich habe einen Artikel über das gelesen, was Frauen an Männern besonders nervt.«
    »Und was wollen Sie jetzt tun?«
    »Ich werde versuchen, mir alles abzugewöhnen, was Linda an mir nervt«, sagte er.
    »Sehr gut!«
    »Ich liebe meine Frau«, fuhr er fort.
    »Ich weiß.«
    »Ich will nicht, dass sie mich verlässt.«
    Nach meinem Telefonat mit Ernie wurde mir bewusst, wie sehr der Schlafmangel meinen detektivischen Spürsinn beeinträchtigte. Ich nahm mir die Bancroft-Akte noch einmal vor und überlegte, wie ich am besten vorgehen sollte. Aus den Unterlagen war gar nicht ersichtlich, aus welchem Grund Linda Black observiert wurde. Ohne die Audio-Dateien würde ich keinen Schritt weiterkommen. Mit letzter Kraft notierte ich mir » MP 3?« auf den Arm. Dann genehmigte ich mir eine weitere Dosis Erkältungsmedizin und schlummerte endlich ein.

THERAPIESITZUNG NR. 15
    [Teiltranskription wie folgt:]
    ISABEL : Ich glaube, mein Zustand ist ernster als gedacht.
    DR. RUSH : So weit würde ich nicht gehen.
    ISABEL : Körperlich, meine ich, nicht geistig.
    DR. RUSH : Könnten Sie das bitte näher ausführen?
    ISABEL : Mein Gedächtnis lässt mich im Stich. Gestern Abend habe ich mir » MP 3« auf den Arm gekritzelt, mit Fragezeichen. Heute Morgen beim Aufwachen hatte ich keinen Schimmer, was das bedeutet. Normalerweise notiere ich mir auf dem Arm, wo ich mein Auto zuletzt geparkt habe. Und das ist übrigens ein weiteres Symptom. Früher habe ich immer gewusst, wo mein Auto steht. Na ja, fast immer.
    DR. RUSH : Schlafen Sie genug?
    ISABEL : Gestern Abend habe ich Erkältungsmedizin für die Nacht genommen und dann sieben Stunden durchgeschlafen.
    DR. RUSH : Wenn Sie zum Einschlafen Erkältungsmedizin brauchen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
    ISABEL : Brauche ich doch gar nicht. Im Bus schlafe ich auch so ein.
    DR. RUSH : Wie bitte?
    ISABEL : Wahrscheinlich muss ich mich erst mal in meiner neuen Wohnung einleben.
    DR. RUSH : Ach, Sie sind gerade umgezogen?
    ISABEL : Ja 66 . Aber dann ist es mir doch noch eingefallen.
    DR. RUSH : Was denn?
    ISABEL : Was MP3 mit Fragezeichen zu bedeuten hat.
    DR. RUSH : Und? Was bedeutet es?
    ISABEL : Ist bloß eine Gedächtnisstütze. Für den Fall, in dem ich gerade ermittle.
    DR. RUSH : Ich dachte, Sie hätten Ihren Beruf vorübergehend an den Nagel gehängt?
    ISABEL : Auf diesen einen Fall habe ich mich eingelassen, um nicht aus der Übung zu kommen. Und weil ich sehen will, ob mir tatsächlich noch etwas an diesem Beruf liegt.
    DR. RUSH : Was ist das für ein Fall?
    ISABEL : Mein Auftraggeber glaubt, dass seine Frau ihn entweder betrügt oder Kleptomanin ist. Ließ sich zunächst ganz harmlos an, aber jetzt verspricht es doch, interessant zu werden.
    DR. RUSH : Inwiefern?
    ISABEL :

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