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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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schon eine Weile nicht mehr unter dem Vorwand besucht hatte, ich sei ohnehin in der Gegend, wollte ich den kleinen Trick mal wieder zur Anwendung bringen.
    »Was machst du da?«, fragte ich David. Es ist vielleicht nicht ratsam, Leute von hinten anzusprechen, wenn sie auf einer Trittleiter balancieren und eine schwere Kiste vom obersten Regalbrett zu hieven versuchen.
    »Scheiße!«, sagte mein Bruder, als er von der Leiter fiel. »Autsch!«, als er auf den Boden krachte. »Isabel!«, als er mich sah. »Bist du wahnsinnig? Was machst du hier?«, als er sich berappelt hatte.
    Meine Schuldgefühle hielten sich in Grenzen, weil der Sturz keine bleibenden Schäden hinterlassen hatte, höchstens ein paar blaue Flecke.
    »Ich war gerade in der Gegend, und da dachte ich, ich schau mal vorbei«, erklärte ich.
    »Du hättest ruhig in der Einfahrt parken können, wenn du mich schon überfällst.«
    »Warum bist du nicht in der Kanzlei?«, wechselte ich das Thema.
    »Warum kommst du eigentlich hierher, wenn du mich in der Kanzlei vermutest?«
    »Ich wollte mich auf deine Vortreppe setzen und dein kabelloses Netzwerk anzapfen.«
    »Warum gehst du nicht einfach ins Café?«, fragte David.
    »Ich hatte keinen Durst. Und jetzt du: Warum bist du nicht in der Kanzlei?«
    »Ich habe mir freigenommen«, sagte er und fing dann an, eine vergilbte Kiste auszupacken.
    »Einen Tag oder mehrere?«
    »Ich nutze meinen Resturlaub.«
    »Um deine Garage aufzuräumen?«
    Der Kisteninhalt stammte noch aus Davids Jugend: ein Zauberkasten, ein Satz Baseball-Sammelkarten, ein platter Fußball und eine Sammlung Rockplatten. Ich sah ihm eine Weile beim Wühlen zu, bevor ich fragte: »Was suchst du?«
    »Meine Hasenpfote«, sagte er, als läge das auf der Hand.
    »Warum?«
    »Ich will sie einfach wiederfinden.« David sah bekümmert aus.
    »Fehlt dir etwas?« Kaum hatte ich die Frage gestellt, bereute ich sie auch schon.
    »Ich habe heute einen schlechten Tag, Isabel. Besser gesagt, ein schlechtes Jahr. Wenn du mich schon besuchst, solltest du dich daher wie ein menschliches Wesen verhalten. Nicht wie du selbst.«
    »Au, das saß«, erwiderte ich fröhlich.
    »Kapiert?«, fragte er streng.
    »Kapiert.«
    Zum Glück klingelte mein Handy, bevor ich David mit dem Vorschlag foltern konnte, einfach eine neue Hasenpfote zu kaufen.
    »Hallo?«
    »Izzy, hier spricht dein Vater. Weißt du eigentlich, in wessen Auto du vorhin eingestiegen bist?«
    »Nein. Scheint immerhin kein Killer gewesen zu sein.«
    »Frank Waverly.«
    »Heißt er wirklich Frank? Ich dachte, er tut nur so.«
    »Sagt dir der Name nichts?«
    »Nein. Warum sollte er?«
    »Du bist nicht auf dem Laufenden.«
    »Können wir deine gewohnt konstruktive Kritik vielleicht auf später verschieben? Und du sagst mir jetzt einfach, wer das ist?«
    »Frank Waverly ist Politikberater.«
    »Wow!«, sagte ich. »Ein Politikberater, der mich bestechen wollte.«
    »Was?!«, brüllte Dad. »Davon hast du mir gar nichts gesagt.«
    »Hab ich doch. Gerade eben.«
    »Ich will die ganze Geschichte hören.«
    »Die ist schnell erzählt: Er hat mich freundlich genötigt, in sein Auto zu steigen. Dann hat er mir 5000 Dollar ineinem Umschlag ausgehändigt und mich um Informationen gebeten. Da ich ihm keine geben konnte, habe ich die Kohle ausgeschlagen. Schade eigentlich, damit hätte ich eine Weile ausgesorgt.«
    »Isabel, wir müssen dieser Sache nachgehen. Lass uns uns so bald wie möglich treffen.«
    »Dad, ich kann dir dabei nicht helfen, weil ich nichts weiß.«
    »Komm zu uns.«
    »Jetzt muss ich erst mal eine Hasenpfote finden. Ich melde mich später, okay?«
    Dad gegenüber hatte ich zwar nichts verlauten lassen, aber seine Neuigkeiten warfen ein aufregendes Licht auf meinen Fall. Ich wollte unbedingt mehr über diesen Frank Waverly herausfinden, das erforderte Recherche – und das hieß, ich brauchte dringend Zugang zur Kellerwohnung. Dafür musste ich David erst in seine Bleibe scheuchen. Und da fiel mir ein, dass mir bei der mehrfachen intensiven Durchsuchung seiner Gemächer gleich zwei Hasenpfoten untergekommen waren. Ich weiß noch, wie erstaunt ich war, weil sie so fehl am Platz wirkten: Eine weiße Hasenpfote lag in der Krimskrams-Schublade in der Küche, die andere, ein braunes, zottiges Ding, in der dritten Schreibtischschublade in seinem Arbeitszimmer.
    »Wie sieht sie aus?«, fragte ich.
    »Heißt das im Ernst, du weißt nicht, wie eine Hasenpfote aussieht?«
    »Dir ist klar, dass es keine echten

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