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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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hat.«
    »Sie hat genau zum richtigen Zeitpunkt Google- und Apple-Aktien gekauft – und sie zum richtigen Zeitpunkt wieder abgestoßen.«
    Ich schwieg eine Weile. Dann sagte ich: »Ich brauche einen Drink«, und stapfte zu Davids Hausbar. Bier half da nicht, ich brauchte stärkeren Tobak. Aus
     reiner Gewohnheit schenkte ich mir den Jack Daniel’s ein und erwartete, dass esder gute teure Whisky sein würde. Nicht zum ersten Mal in letzter Zeit wurde meine Erwartung bitter enttäuscht.
    Ich ließ mich auf Davids Couch fallen und starrte vor mich hin, während ich an meinem zweitklassigen Bourbon nippte.
    »Mom wollte nicht, dass du davon erfährst«, sagte er.
    »Heißt das, ihr wusstet alle Bescheid, nur ich nicht? Warum?«, fragte ich zutiefst verletzt.
    »Mom meinte, es würde dir zu sehr an die Nieren gehen, dass die Ersparnisse deiner kleinen Schwester höher sind als dein Jahreseinkommen.«
    Meine Mutter hatte eins nicht verstanden: Es war ihr fehlgeleitetes Mitleid, das mir an die Nieren ging. Ich gab vor, das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen, aß meinen Teller leer, half beim Abräumen, und als ich mich verabschiedet hatte, ließ ich bei der Hausumrundung jede Vorsicht fahren. Als wollte ich beim Betreten der Kellerwohnung erwischt werden, als sollte das ganze Ausmaß meiner Erbärmlichkeit endlich zutage treten.

DAS LETZTE MIT TAGSMAHL (MIT MORTY)
    Am nächsten Tag war ich mit meinem greisen Freund zum Lunch verabredet. Ich hatte den ganzen Morgen darauf gehofft, dass David aus dem Haus gehen würde, aber als ich um elf die Kameraaufzeichnung überprüfte, saß er seelenruhig auf der vorderen Veranda, trank Kaffee und las Zeitung. Es war wieder Zeit für ein kleines Ablenkungsmanöver.
    Ich nahm das Handy und wählte Davids Nummer. Nach dem dritten Klingeln ging er ran.
    »Hi, hier ist Isabel.«
    »Ich weiß. Was gibt’s?«
    »Ich habe mich verfahren. Könntest du für mich auf der Karte nachsehen?«
    »Klar, ich gehe mal eben an den Computer.«
    Ich sah auf meinem Bildschirm, wie David im Haus verschwand. Schnell klappte ich den Laptop zu und schlich zum Ausgang, das Handy am Ohr.
    »Ich bin im Dogpatch, Nähe Cesar Chavez und Third Street.«
    »Was machst du da?«, fragte er.
    »Ich suche nach einem lohnenden Ziel für meinen nächsten Einbruch.«
    »Lass die blöden Witzchen, wenn ich dir helfen soll.«
    »Ich bin mit Morty verabredet, in einem Lokal an der Hopper Street.«
    Das war der richtige Zeitpunkt, um unbemerkt auf die Straße zu gehen. Es gibt nämlich keine Hopper Street. Und David würde einen Moment brauchen, um das festzustellen. Ich bog gerade um die Ecke in Richtung Hyde Street, wo ich mein Auto zuletzt abgestellt hatte, als er sich wieder meldete, viel früher als gedacht.
    »Es gibt keine Hopper Street«, verkündete er.
    »Ach, dann hat Morty mir wohl eine falsche Adresse genannt. Ich rufe ihn gleich an. Bis dann«, beendete ich schleunigst das Gespräch.
    Seit unserem letzten Treffen hatte sich Morty immer noch nicht mit der neuen Situation abgefunden. Für ihn bedeutete der Umzug eine
     Art Tod, so dass ich einem wandelnden Trauerkloß gegenüberstand. Immerhin hatte er sich bereit erklärt, für unser letztes gemeinsames Mittagessen in dieser
     Stadt ein neues Lokal auszuprobieren – und er hatte sich in Schale geworfen: Von Frottee keine Spur, als er mich im Spork 84 begrüßte, er trug einen Anzug mit Strickweste und fescher Fliege. Ich hätte ihn küssen können, und das tat ich dann auch.
    »Hättest du nicht ausnahmsweise ein Kleid anziehen können?«, knurrte Morty.
    »Das verstößt gegen meine persönliche Kleidervorschrift«, erklärte ich.
    Der Oberkellner führte uns umgehend zum Tisch, als Morty seinen Namen nannte. Es war halb zwölf, und wir waren die allerersten Gäste.
    Als wir saßen, betrachtete ich Morty eine Spur eingehender. »Wie viele Schichten trägst du da eigentlich?«
    Er zählte sie bereitwillig auf: »Unterhemd, Hemd, Weste, Jacke – vier. Lass mich doch meine Sachen tragen, solange ich noch kann.«
    »Auch in Florida ziehen sich die Leute an«, sagte ich.
    »Ich will jetzt nicht über Florida reden.«
    »Worüber dann?«
    »Erst muss ich einen Blick auf die Speisekarte werfen.«
    Eine Viertelstunde später
    Nachdem wir bestellt hatten, zog Morty einen Umschlag aus seiner Innentasche und reichte ihn mir.
    »Wie du weißt, sind meine Tage gezählt«, verkündete er.
    »Hör bitte damit auf. Es ist nervig.«
    »Was meinst du, wie nervig es ist,

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