Two Night Stand
perfekt zu Shonas Augenfarbe passten. Shona hatte ihn gefragt, was das wohl alles wert sei, aber Tim hatte nur abgewunken. Vielleicht würde er es ihr nach diesem Abend verraten, aber bestimmt nicht vorher.
Sein Vater war sehr erfreut darüber gewesen, dass sie sich entschlossen hatte, die Familie zu begleiten. Als er gehört hatte, dass sie sich extra Ohrlöcher hatte stechen lassen, hätte er ihr fast einen Orden überreicht.
Zacharias von Hofmannsthal hatte einen Narren an Shona gefressen, anders konnte man es wohl nicht mehr nennen. Natürlich freute sich Tim auch darüber, ihm ging es ja nicht anders, aber vor allem war er erst mal erleichtert, dass sie auch wirklich heute dabei sein konnte. Sie war zwar immer noch nicht ganz fit, aber sie ließ keinen Einwand gelten. Tim hoffte, dass sie auch wirklich alles gut durchstehen würde.
Seine Aufmerksamkeit wurde von dem erfreuten Ausruf seines Vaters abgelenkt, die Damen des Hauses ließen sich jetzt blicken. Tim sah gespannt die Treppe hinauf, zuerst kam seine Mutter, gefolgt von Manuela, die beide wunderschön aussahen.
Aber beide wurden um Längen überstrahlt von seinem Teufelchen. Wäre Tim nicht schon rettungslos in sie verliebt, jetzt wäre es wohl endgültig um ihn geschehen.
„Wow“, Severin hatte als Erster seine Sprache wiedergefunden. „Mädels, ihr seid wunderschön.“
„Danke, mein Sohn“, Renate gab ihrem Ältesten einen Kuss auf die Wange.
„Manuela, du siehst toll aus“, zwinkerte Tim der Freundin seines Bruders zu, dann wandte er sich an Shona, die etwas abseits stehengeblieben war.
„Ich bin sprachlos“, sagte er nur zu ihr.
„Na, das hoffe ich aber nicht. Solange wie die Drei da an mir rumgemacht haben…“, sie deutete mit ihrem Kopf zu der Stylingcrew, „… erwarte ich zumindest eine charmante Lüge von dir.“
„Ich brauche nicht zu lügen, du bist wunderschön. Du siehst aus wie eine Prinzessin.“
„So etwas hatte ich schon befürchtet“, stöhnte sie leidend auf. „Wenn du jetzt auch noch Sissi zu mir sagst, bekommt du einen Tritt in die Weichteile.“
„Wie eine schwarze Prinzessin“, fügte er grinsend hinzu. „Die Herrscherin der bösen Mächte. Besser?“
„Damit kann ich leben.“
„Wir konnten ihre Haare nicht hochstecken“, einer der Friseure meldete sich zu Wort. „Die Locken ließen sich nicht richtig bändigen.“
„Die wollten mit einem Glätteisen ran, diese Stümper“, raunte Shona Tim zu, er verkniff sich nur mühsam ein Lachen.
„Sie haben eine gute Lösung gefunden“, mischte Renate von Hofmannsthal sich ein. Sie und Manuela trugen Hochsteckfrisuren, damit die Aufmerksamkeit auf den Schmuck gerichtet wurde, nur Shona hatte die schwarzen Locken im Nacken zusammengehalten.
„Die Ohrringe funkeln auch so genug“, antwortete Shona. „Bling, bling…“, fügte sie noch leise hinzu.
„Wirklich, sehr beeindruckend“, Zacharias trat auf Shona zu. „Du siehst sehr schön aus. Geht es dir auch wirklich wieder gut?“
„Dankeschön. Und ja, es geht mir gut“, Shona schenkte ihm ihr herzlichstes Lächeln, es war schon bemerkenswert, wie schnell sie Tims alten Herrn um den Finger wickeln konnte.
„Und die Schmuckstücke kommen auch zur Geltung. Wunderbar“, freute er sich.
„Die Fahrer wären jetzt da“, meldete der Butler.
„Hoffentlich gibt es in dem Wagen eine Klimaanlage“, stöhnte Shona.
„Ich denke, das kann ich versprechen“, nickte Tim.
„Wieso macht ihr so ein Event im Sommer? Weißt du eigentlich, wie heiß es in diesem Kleid ist?“, maulte sie ihn beim Rausgehen an.
„Bestimmt nicht so heiß wie in diesem Smoking“, er hauchte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.
„Okay, dann macht es doch im Winter.“
„Willst du hier alte Familientraditionen über den Haufen werfen, Teufelchen?“
„Das würde ich sehr gerne.“
„Das glaube ich dir sogar sofort“, sie erreichten den Wagen und der Fahrer hielt Shona die Türe auf.
„Tim?“, sie sah ihn ängstlich an.
„Alles wird gut gehen, keine Angst“, versuchte er sie zu beruhigen.
Der Wagen von Tim und Shona erreichte als letzter die Einfahrt des Nobelhotels, in dem die Präsentation stattfinden sollte. Als Tims Eltern mit Severin und Manuela ausstiegen, wurden sie von vielen Fotografen abgelichtet, Shona schluckte heftig.
„Werden die uns auch knipsen?“, fragte sie Tim zaghaft.
„Na ja, davon kannst du wohl ausgehen“, er hasste es, wenn sich alle Fotografen so auf einen
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