Two Night Stand
Hintern beißen.“
Shona ging am nächsten Tag wieder arbeiten, obwohl sie überhaupt keine Lust dazu hatte. Doch sie hatte ihrer Omi versprochen, so schnell wie möglich ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen, und es tat sogar ganz gut, sich etwas abzulenken. Anders als nach dem ersten Streit mit Tim gelang es ihr auch einigermaßen, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
Ihre Kollegen hatten sie zunächst mit den Fotos aus den Zeitungen überrascht und sie überall in der Werkstatt aufgehängt, doch Shona hatte sie gleich darum gebeten, sie wieder zu entfernen, und ohne dumme Sprüche hatten sie dies auch sofort getan.
‚ Wahrscheinlich sieht man dir eh an, was los ist’ , ätzte es in ihr, aber selbst das war ihr egal. Sie wusste, dass sie blass war und ein ganz verquollenes Gesicht hatte, jeder würde ihr mit Sicherheit sofort ansehen, was los war, doch Shona kümmerte es nicht. Sie war froh, wenn sie nach Hause konnte, dort gestattete sie sich, sich gehen zu lassen und um Tim zu weinen.
Irgendwie brachte es Tim durch die nächsten Tage. Und nach fast einer Woche hatten es auch tatsächlich alle akzeptiert, dass Shona und er kein Paar mehr waren. Er hoffte, dass die nervigen Telefonate mit Manuela und seiner Mutter ein Ende hatten, beide waren regelrecht geschockt von der Neuigkeit gewesen, und auch wenn Severin kein Wort mehr über Shona verlor, Tim konnte an seinem Blick sehen, dass er seine Entscheidung nicht verstehen konnte.
Und das war auch schwer, natürlich auch für Tim selbst. Mit Andreas hatte er sich am Montagabend nach besagtem Wochenende die Kante gegeben, sein Freund war zwar zunächst ebenso geschockt gewesen, hatte ihm dann aber keine klugen Ratschläge mehr erteilt.
Doch es tat noch weh, richtig fies weh, der Schmerz ließ sich nicht einfach ignorieren. Immer wieder kamen die Erinnerungen an sie hoch, manchmal waren sie so präsent, dass Tim das Gefühl hatte, sie sogar riechen zu können.
Aber sie war nun einmal etwas Besonderes in seinem Leben gewesen und er sah auch ein, dass es eben nicht so leicht werden würde, sie zu vergessen.
Shona blätterte jetzt zum wiederholten Male ihren Kalender vor und zurück, irgendwas stimmte da doch einfach nicht. Sie hätte längst wieder mit ihrer Pille anfangen müssen, aber sie hatte ihre Tage einfach nicht bekommen. Anfangs hatte sie es sich noch damit erklärt, dass der ganze Stress mit Tim ihren Zyklus durcheinander gewirbelt hatte, aber jetzt kam ihr die Sache doch komisch vor. Aber sie hatte die Pille auch gewissenhaft genommen, da war sie sich ebenso sicher. Shona seufzte auf, das würde ihr jetzt gerade gut in den Kram passen, so eine elende Unterleibsgeschichte.
27
Shona wurde mit jedem Tag unruhiger, so langsam war ihr die ganze Sache doch unheimlich. Sie hatte keinerlei Beschwerden, wenn man mal davon absah, dass sie wegen Tim immer noch kaum schlafen konnte und irgendwie dauermüde war, aber allmählich krabbelte Panik in ihr hoch.
Sie fuhr nach der Arbeit direkt zu Chloe, ihre Schwester konnte eher einen klaren Kopf bewahren als sie.
„Hi Shona, herrje, wie siehst du denn wieder aus?“, Chloe musterte sie von oben bis unten. „Kommst du gerade von der Arbeit?“
„Ja“, antwortete Shona leise. Sie hatte jetzt keine Lust auf eine Debatte wegen ihres Jobs, ihr Kopf war voll von ganz anderen Dingen.
Chloe kniff die Augen zusammen und betrachtete sie jetzt eingehender. „Stimmt etwas nicht?“, sie öffnete die Türe ganz, damit Shona eintreten konnte.
„Du hast doch was…“, bohrte ihr Schwester eingehender nach, als sie im Wohnzimmer waren.
„Ich… also… ich hab’ meine Tage nicht bekommen…“, Shona setzte sich auf ein Handtuch, das Chloe ihr zum Schutz des heißgeliebten Sofas gegeben hatte.
Ihre Schwester sah sie für einen Moment fassungslos an. „Wie bitte?“
„Ich habe immer die Pille genommen, da bin ich mir ganz sicher. Aber ich habe meine Tage nicht bekommen, das… das kann doch nur an dem Ärger mit Tim liegen, oder?“, Shona schaute Chloe flehend an, sie versuchte sie fast schon zu hypnotisieren, sie musste ihr diese Vermutung doch einfach bestätigen!
„Oder du bist schwanger – oder du hast einen Infekt“, dozierte Chloe ungerührt.
„Schwanger kann ja nicht sein, ich hab’ die Pille genommen“, beharrte Shona.
„Ganz sicher?“
„Natürlich, ich sehe das doch an den Wochentagen, denkst du, ich bin blöd?“
„Aber du warst doch krank,
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