Two Night Stand
fröhlich.
„Hallo Frau Klein“, nickte Shona ihr zu. „Ist Tim vielleicht zu sprechen? Es wäre wirklich wichtig…“, sie versuchte, sich ihre Nervosität nicht allzu sehr anmerken zu lassen, doch in Wahrheit zitterte sie am ganzen Körper, sie fühlte sich hundeelend und fragte sich, was sie eigentlich hier machte.
„Moment, ich frage ihn mal“, Susanne verschwand kurz in Tims Büro.
„Wer?“, Tim spürte selbst, dass ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich. „Wer ist da?“
„Shona Miller“, wiederholte Susanne geduldig. „Sie sagte, es wäre wichtig. Soll ich sie abwimmeln?“
Tim atmete tief durch, sein Herzschlag beschleunigte sich. Was um alles in der Welt wollte Shona denn noch von ihm?
Er versuchte jeden Tag, sie zu vergessen, es irgendwie hinzubekommen, ohne sie zu leben, und so lange er in der Firma war, klappte das meist auch. Nur sobald er zuhause war, wurde es einfach unerträglich.
Er hätte sie am liebsten wegschicken lassen, doch wenn sie schon zu ihm gekommen war, dann musste es wohl wirklich wichtig sein, noch einmal wäre sie doch bestimmt nicht über ihren Schatten gesprungen. „Nein, lass sie rein“, sagte er und fuhr sich mit den Händen durch die Haare.
Er sah gespannt zu Türe, als sie sich öffnete, stand er auf.
Shona trat zögernd ein, sie war blasser als sonst, das fiel ihm sofort auf.
„Hallo Tim“, ihre Stimme war ganz rau und zittrig, Shona räusperte sich schnell.
„Hallo Shona. Ich bin überrascht, dich zu sehen“, er rang sich ein Lächeln ab, dann ging er auf sie zu, kurz überlegte er, ihr einen kleinen Kuss zur Begrüßung zu geben, doch diesen Gedanken verwarf er gleich wieder. „Was führt dich zu mir?“, fragte er sie aufgeregt.
„Es tut mir leid, wenn ich dich so überfalle. Aber… aber ich muss mit dir reden… also… also ich muss dir etwas Wichtiges sagen“, sie verfluchte ihre Nervosität.
„Okay, dann mal raus mit der Sprache“, Tim versuchte einen lockeren Tonfall, aber der misslang ihm gründlich. Shona war völlig durch den Wind und das beunruhigte ihn. Hier war etwas im Busch und er bekam ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Shona schloss kurz die Augen, dann fasste sie sich ein Herz. „Ich… ich habe erfahren, dass ich schwanger bin“, presste sie dann mühsam hervor.
Tim wurde es abwechselnd heiß und kalt. „W… was?“
„Du… du hast es schon verstanden“, Shona knetete hektisch ihre Hände und sah ihn aufmerksam an.
„Aber… aber das ist doch unmöglich… ich meine… es ist nicht von mir, das kann nicht sein“, er schüttelte den Kopf, was sollte das denn jetzt? Wollte sie ihm wirklich ein Kind anhängen?
„Was soll das hier werden, Shona?“
Shona sah ihn kurz verständnislos an, dann drangen seine Worte aber mit aller Deutlichkeit zu ihr vor und ihr Puls begann sofort zu rasen.
Es war mehr ein Reflex, sie konnte sich da nicht stoppen, noch bevor sie in der Lage war zu antworten, hatte sie ihm schon eine Ohrfeige gegeben.
„SPINNST DU? Glaubst du, ich habe es nötig, dir ein Kind anzudrehen? Du erbärmlicher Penner !“
Immerhin, die Schockstarre, in der sie sich seit Tagen befand, hatte sich gelöst.
28
Tim sah sie nur an, unbewusst griff er mit seiner Hand an seine Wange, die Stelle brannte, doch das nahm er nur am Rande wahr.
„Aber… aber wie kann das sein?“, stammelte er dann nur.
Shonas Atem ging sehr schnell, noch immer war sie wahnsinnig wütend auf ihn. Doch sie besann sich auf ihr eigentliches Anliegen, sie wollte das mit so viel Würde wie möglich über die Bühne bringen. Mit zitternden Händen kramte sie in ihrer Tasche, dann zog sie den Mutterpass heraus. „Hier… damit du mir glaubst…“
Tim nahm ihr das Dokument ab, er blätterte etwas ratlos darin herum, dann fiel ihm auf, dass sie immer noch standen. „Setz dich bitte“, er deutete auf einen Stuhl.
Shona nahm Platz, doch sie ließ ihn nicht aus den Augen. Als er sich ihr gegenüber hingesetzt hatte, deutete sie auf den Mutterpass. „Hier steht der voraussichtliche Geburtstermin. Du kannst ja rechnen“, fügte sie noch an.
Tim las irgendetwas von April, er zwang sich zurückzurechnen, kam auf Juli, okay, da waren sie natürlich noch zusammen. „Ich verstehe es aber nicht… ich meine, du hast doch die Pille genommen“, er war geschockt, die Nachricht hatte ihn echt aus den Socken gehauen.
„Es… es kann an dem Antibiotikum gelegen haben, das ich nehmen musste. Vor der Präsentation“, antwortete
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