Two Night Stand
gleich ein bisschen schneller schlagen.
„Das sagt der Richtige“, gluckste Shona. „Ich glaube, du bist darin von keinem zu überbieten.“
„Bekanntlich kommen Kinder ja nicht auf fremde Leute“, zwinkerte der Arzt Shona zu. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“
„Kann ich noch bleiben?“, bat Tim ihn, dann schaute er schnell zu Shona. „Wenn du nichts dagegen hast?“
„Nein, natürlich nicht“, lächelte sie ihm zu.
„Aber bitte Frau Miller nicht aufregen“, wies die Schwester ihn an.
„Und auf Schwester Hiltrud sollten Sie besser hören, das tun wir alle hier“, bestätigte der Chefarzt artig.
„Das schafft er heute nicht mehr“, kicherte Shona.
„Nein, das habe ich auch schon genug getan“, fügte Tim leise hinzu und machte ein sehr schuldbewusstes Gesicht.
„Darf ich mich zu dir legen?“, fragte Tim sie, als der Arzt und die Schwester gegangen waren.
Shona nickte nur und rückte ein wenig, er legte sich neben sie und zog sie sofort in seine Arme. Sie schloss die Augen, genoss seine Nähe, wie oft hatte sie sich das gewünscht in den letzten Monaten? Sie wusste es schon nicht mehr. Und im Moment wollte sie auch gar nicht darüber nachdenken, ob es richtig war, ihn so schnell wieder in ihr Leben zu lassen. Es fühlte sich einfach nur gut an, dass er da war.
Tim beobachtete sie die ganze Zeit schon, sie hatte die Augen geschlossen, wie gerne würde er jetzt ihre Gedanken lesen können? Zaghaft streichelte er über ihr Gesicht, sie öffnete die Lider und lächelte ihm zu.
„Bist du müde?“
„Ich bin dauermüde, dabei weiß ich gar nicht wovon“, murmelte Shona. „Wie kann man nur vom Herumliegen so kaputt sein?“
„Soll ich besser gehen?“
„Willst du es denn?“, Shona sah ihn aufmerksam an.
„Nein, das will ich nicht, aber ich komme direkt vom Flughafen und sollte vielleicht mal unter die Dusche gehen.“
„Kommst du wieder?“
„Wenn ich darf?“
„Natürlich darfst du“, in Shonas Augen glitzerte es wieder verräterisch. „Tim, hattest du… also hast du… eine Freundin gehabt in den letzten Monaten?“
„Nein“, er seufzte auf, sollte er ihr von dem einen One-Night-Stand erzählen? Aber wenn sie einen Neuanfang wagen wollten, dann wäre es vielleicht besser ehrlich zu sein. „Es gab da nur eine Nacht, ich dachte… ich dachte, ich könnte dich so leichter vergessen, aber das hat nicht funtionierto. Du warst immer in meinen Gedanken, Shona. Manchmal warst du so präsent, dass ich dachte, du wärst bei mir.“
Sie schluckte, natürlich hatte sie sich das schon so gedacht, er hatte sie ja nicht betrogen, sie waren ja getrennt, aber deswegen tat es nicht weniger weh. „Aha“, sagte sie nur.
„Ich hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, auch deswegen“, lachte er bitter. „Ich habe so viele Fehler gemacht, ich kann dir nur immer wieder sagen, wie leid mir das alles tut.“
„Okay“, flüsterte sie unter Tränen.
„Und was ist mit dir? Andreas sagte mir… also… er meinte, ihr würdet euch vielleicht mal treffen…“, presste Tim mühsam heraus. Er hatte in der Zwischenzeit ein paar Mal mit seinem Freund telefoniert, aber Andreas hatte Fragen nach Shona immer abgeblockt.
„Wir haben uns auch getroffen“, nickte Shona, Tim atmete tief durch und hielt dann die Luft an.
„Und? Ist da was… zwischen euch?“
„Nein, Quatsch“, Shona runzelte ärgerlich die Stirn. „Wir haben uns ab und zu mal getroffen, er hat mir geholfen die Kindermöbel aufzubauen, er ist mir ein guter Freund geworden, nicht mehr.“
„Verstehe“, ihm fiel ein großer Stein vom Herzen. Sie hatten nichts miteinander. ‚ Du hast mehr Glück als Verstand’ , tobte es in ihm.
Shona spürte, wie ihre Augenlider immer schwerer wurden, sie unterdrückte nur mühsam ein Gähnen, dabei wollte sie nicht schlafen, ganz bestimmt nicht.
Tim zog sie noch enger an sich heran. „Ich liebe dich, Shona“, raunte er an ihrem Hals.
Er hielt sie eine ganze Weile nur fest, dann hörte er ihre gleichmäßigen Atemzüge, vorsichtig schob Tim sie von sich.
„Bis morgen, Teufelchen“, flüsterte er leise.
„Gehst du?“, noch einmal öffnete sie die Augen.
„Ja, aber ich komme gleich morgen früh wieder. Versprochen, okay?“
Shona nickte nur, dann schlief sie endgültig ein.
Tim konnte sein Glück kaum fassen, als er kurze Zeit später in seinem Bett lag. Sie hatte ihm zwar noch nicht verziehen, das war auch nicht wirklich zu erwarten gewesen. Aber
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