Two Night Stand
Hofmannsthal war da schon etwas Besonderes, das musste ja selbst Shona einräumen.
Mit so einem reichen versnobten Kerl war sie noch nie im Bett gewesen, und hätte sie nicht so viel getrunken und wäre der Abend nicht so merkwürdig verlaufen, dann wäre das auch nie passiert.
„Wirst du ihn wieder sehen?“, fragte Isabelle sie dann.
„Was? Nein! Es war nur für eine Nacht“, Shona schüttelte den Kopf. „Der ist mir zu anstrengend und man kann durchaus behaupten, dass wir nicht zusammen passen!“
„Na ja, vielleicht nicht so direkt“, kicherte Isa.
Tim zappte sich gelangweilt durch die Fernsehprogramme, irgendwie lief nur Mist und er konnte sich auch schlecht konzentrieren. Der gestrige Abend und die darauf folgende Nacht hingen ihm noch in den Knochen und seine Gedanken schweiften immer wieder ab.
Es war alles so komisch gewesen, er hätte nie gedacht, dass er mit Shona mal im Bett landen würde, und er konnte sich immer noch nicht richtig erklären, wie das überhaupt hatte passieren können.
Also klar, sie war zu ihm gekommen, aber wieso hatte er sich darauf eingelassen? Jetzt hatte er keine Erklärung mehr dafür.
‚ Hör doch auf!’
Gut, okay, sie war heiß, absolut heiß, ihr Körper war die pure Sünde und sie hatte auch einen gewissen Charme, aber trotzdem war es doch immer noch die kleine freche Mechanikerin.
‚ Du warst geil auf sie – nichts weiter’ , bescheinigte er sich dann selbst. Und das nicht nur, nachdem sie zu ihm ins Bett gekrochen war, sondern vorher schon. Sie war sexy und sie verstand es, Männer anzuheizen – das hatte er ihr bis zu dem gestrigen Abend auf jeden Fall nicht zugetraut.
Tim überlegte, ob er sie mal anrufen sollte, um noch einmal zu klären, dass es das jetzt auch wirklich war, dann fiel ihm ein, dass er überhaupt keine Telefonnummer von ihr hatte.
‚ Hör auf, dir Gedanken zu machen!’, die Sache war erledigt und er sollte das jetzt alles schnellstens vergessen.
Shona war hundemüde, doch trotzdem fand sie nicht richtig in den Schlaf. Immer wieder geisterte die gestrige Nacht durch ihren Kopf, es war so viel passiert, und sie hatte das wohl noch nicht richtig verarbeitet. Dieser dicke, fiese Kerl hatte ihr wirklich Angst gemacht, im Nachhinein war es lächerlich, was hätte passieren sollen? In der Villa waren bestimmt an die hundert Gäste gewesen und es wäre ja nur eine Frage der Zeit gewesen, bis jemand auf sie aufmerksam geworden wäre. Dass Tim ihr geholfen hatte, war sehr nett gewesen, nur was dann passiert war, wie hatte das geschehen können?
‚ Du warst blau – ganz einfach.’
Gut, das stimmte. Sie hatte mächtig viel getrunken, der Champagner und der Whiskey, der im Salon mit den Jungs folgte, waren eindeutig zu viel des Guten gewesen.
Und Tim war ein sehr attraktiver Mann, er hatte einen tollen Körper und der Alkohol hatte sie noch zusätzlich wuschig gemacht. Shona seufzte auf. Der Sex mit ihm war toll gewesen, sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so intensiv zum Höhepunkt gekommen war.
‚ Tim und sein kleiner Timotheus…’
Doch, es hatte sich gelohnt, definitiv. Und was er jetzt über sie dachte, konnte ihr auch egal sein, sie hatten beide ihren Spaß gehabt. Und das war es jetzt auch.
„Guten Morgen, Sissi“, begrüßte Franz Mertens sie freundlich, als sie am nächsten Morgen auf ihrer Arbeitsstelle erschien. „Hast du dich am Samstag noch gut amüsiert?“
„Ja, hab’ ich. War wirklich nett da. Netter, als ich dachte.“
„Das fand ich auch. Die von Hofmannsthals sind wirklich sympathische Menschen. Und ganz bodenständig geblieben“, Franz wirkte richtig angetan. „Und ich habe viele neue Kontakte knüpfen können. Dank dir, Sissi“, er klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. „Und von meiner Frau soll ich dir auch noch einmal ausrichten, dass du bezaubernd ausgesehen hast.“
„Wer? Unsere Sissi?“, Jens kam breit grinsend dazu. „Echt? Was haste denn angehabt?“
„Geht dich Depp das irgendwas an? Nö, geht es nicht“, sie streckte ihm die Zunge heraus und machte sich dann an die Arbeit.
„Hallo Tim“, Zacharias von Hofmannsthal trat in Tims Büro ein. „Wir haben uns gestern ja gar nicht mehr gesprochen, du warst so schnell weg…“
„Ja, stimmt. Tut mir leid, ich bin nach dem Frühstück direkt nach Hause gefahren. Ich hatte ein wenig, äh, Kopfschmerzen“, Tim deutete auf einen Sessel in seinem Büro. „Sag Mutter, dass ich die Feier
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