Two Night Stand
er hätte gerne noch mehr von ihr erfahren.
Nun gut, sie hatte sich anders entschieden, und er würde es natürlich so respektieren. Er kehrte zurück in sein Zimmer, duschte sich ausgiebig und entsorgte die Kondome, die immer noch neben dem Bett lagen.
Dann zog er sich legere Kleidung an und ging die Treppe hinunter, seine Eltern hatten schon längst gefrühstückt, nur Sev saß noch im Esszimmer. Seinem Gesicht nach zu urteilen, hatte er auch noch mit den Folgen des Alkohols zu kämpfen, er hob nur die Hand, als Tim eintrat.
„Morgen“, nuschelte Tim und setzte sich neben ihn.
„Kaffee?“, Sev deutete auf die Kanne, Tim nickte und rief dann nach der Haushälterin, damit sie ihm etwas zu essen bringen konnte.
„Dicken Kopf?“, fragte Tim ihn überflüssigerweise.
„Aber hallo“, stöhnte sein Bruder auf. „Ist die kleine Pokerqueen noch da?“
„Nein, sie ist weg. Ich war eben in ihrem Zimmer, ihre Sachen sind fort.“
Sev grinste etwas schief. „Du warst in ihrem Zimmer? Ich hätte schwören können, dass das Gestöhne heute Nacht aus deinem kam…“
Tim nickte nur, er fühlte sich noch nicht einmal peinlich berührt, er hatte Severin auch schon mal gehört, es war nur gut, dass seine Eltern im anderen Trakt schliefen.
Sie waren es zwar gewohnt, dass Besucher hier zum Frühstück blieben, aber mitbekommen mussten sie nicht unbedingt alles.
„Sie war auch bei mir“, bestätigte er ihm.
„Ich hab’ mir schon so was gedacht, zwischen euch ist irgendwas gewesen, da war so eine Spannung. Du hast sie also klargemacht“, lachte Sev leise.
Tim grinste ihn an. „Ich würde eher sagen: Sie mich. Sie kam einfach in mein Zimmer und hat sich nackt zu mir ins Bett gelegt.“
„Was?“, Sevs Kopf ruckte hoch. „Du hast vielleicht ein Glück!“
„Tja, kann man wohl so sagen.“
„Und? Wie ist sie so?“, bohrte Sev nach. „Hat sie so viel Feuer? So schätze ich sie nämlich ein.“
Tim nickte nur. „Ja, sie ist sehr leidenschaftlich. Aber ausführliche Details bekommst du nicht.“
Sev schmiss eine Serviette nach ihm, gab sich aber damit zufrieden. Tim und sein Bruder hatten keine Geheimnisse voreinander, doch mehr Informationen würde er nicht preisgeben.
„Tim und eine kleine Mechanikerin. Wer hätte das gedacht…“
Tim schaute ihn böse an. „Es war nur ein One-Night-Stand, es wird keine Affäre draus.“
„Nein? Warum denn nicht? Ihr wäret bestimmt ein Traumpaar“, gluckste Severin.
„Sie und ich? Ausgeschlossen“, er schüttelte energisch den Kopf. „Du spinnst wohl. Mal davon abgesehen, dass sie Manieren hat wie ein Kanalarbeiter: Sie ist mir definitiv viel zu anstrengend. Ich hab’ keinen Bock auf Stress, und der wäre mit ihr vorprogrammiert. Nee, lass mal…“
„Na ja, auf jeden Fall würde es mit ihr nicht langweilig werden.“
„Dann langweile ich mich lieber, als sie auf Dauer um mich zu haben“, Tim dachte an die frechen Sprüche, die sie draufhatte, nein, so was brauchte er bestimmt nicht tagtäglich.
Shona kam sich vor, als hätte sie eine tote Ratte im Mund, ihre Zunge fühlte sich pelzig an und ihrem Kopf ging es auch noch nicht wirklich besser. Sie tastete nach der Wasserflasche, schmiss noch eine Tablette ein und stand erst auf, als sie so dringend auf Toilette musste, dass es nicht mehr anders auszuhalten war.
Sie blieb direkt im Bad und nahm eine ausgiebige Dusche, sie war etwas wund zwischen den Beinen, aber das war auch kein Wunder., Tim war ein leidenschaftlicher Liebhaber gewesen, da nahm sie solche Blessuren gerne in Kauf.
Nach der Dusche fühlte sie sich halbwegs wieder lebendig, sie schlüpfte in bequeme Klamotten und rief dann bei Isabelle an, es wurde wohl Zeit, ihr von dem gestrigen Abend zu berichten. Shona war gespannt, wie ihre Freundin reagieren würde.
„Na endlich. Wo warst du denn gestern Abend? Ich hab’ die ganze Zeit versucht, dich zu erreichen“, begrüßte Isabelle sie vorwurfsvoll am Telefon.
„Ich war eingeladen, zusammen mit meinem Chef. Willst du nicht vorbeikommen? Du könntest Pizza mitbringen“, schlug Shona ihr vor.
„Hm, okay, warum nicht“, willigte Isabelle ein. „Soll ich auch eine Flasche Rotwein beisteuern?“
„Nee, alles – bloß das nicht“, stöhnte Shona auf.
„Verstehe, du hast es wieder wild getrieben“, kicherte Isa.
Eine Dreiviertelstunde später stand Isa vor ihrer Türe. Die Pizza duftete schon verführerisch, erst jetzt bemerkte Shona, dass sie Hunger hatte, seit gestern
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