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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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seufzte. Obwohl ihr ganz klar war, dass das
hier kein Spiel war, bei dem sie mitmachen wollte, hatte sie doch den ganzen
Tag weiter darüber grübeln müssen. Den ganzen Tag hatte sie Halfast im Blick
behalten, hatte sich irgendwo in seiner Nähe herumgedrückt und abgewogen …
geschwankt. Während der gesamten Hochzeitszeremonie hatte sie ihn angestarrt,
als er ja netterweise als Zeuge neben Stanwell auf der Bühne stand. Er war cool
geblieben, als die Scherben der Zemmesschüssel gegen sein Bein flogen. Er hatte
gelächelt. Feststand: Er war ein toller Mann. Feststand auch, sie würde sich
ihm auf keinen Fall nuttig an den Hals werfen.
    Leith Brennaghann, der auch ein Rockstar hätte sein
können, wenn er nicht gerade Laute gespielt hätte, schenkte ihr und Nella mit
einem kumpelhaften Zwinkern einen Becher Shervis aus. Er war um Längen
sympathischer als Firn, und besser gespielt hatte er auch – aber okay, Firn
hatte sie alle ganz schön überrascht, das musste man schon zugeben. Jetzt stand
er da drüben bei den beiden anderen Brennaghanns, den Becher in der Hand, und
lachte über irgendwas, vermutlich über Jakobe. Und dann kam eine Frau, eine von
denen, die sich vorhin zu ihnen gesetzt hatten, sprach ihn an, und zwei
Sekunden später gingen sie zusammen weg.
    Nella, die den ganzen Tag noch kicheriger und
unruhiger als sonst gewesen war, ließ ihren Becher fallen. „Gehn wir!“, sagte
sie, von einer Sekunde auf die andere von giggelig auf mürrisch umschwenkend.
„Ich bin so müde. Und bestimmt heult Piro Rhonda schon die Ohren voll!“
    Bisher war Piro, heulend oder nicht, kein Thema
gewesen. Auch Müdigkeit nicht. Während Pix verwundert auf die Runzeln blickte,
die sich auf Nellas Puppennäschen bildeten, wenn sie sauer war, sah sie, wie
die Gruppe um den immer noch gackernden Juniper sich auflöste. Und dass James
gerade am Wasser entlang ins Dunkel entschwand. An Hamintas Hand.
    Poff . War das zu fassen?! Flippten die heute Abend denn alle aus? Sie hätte geschworen, dass
James scharf auf Orla war. Und selbst wenn nicht, hätte sie trotzdem nie
gedacht, dass der so einfach … na ja. Männer. Die Typen waren eben doch alle
Schweine.
    „Zeit für dich, ins Bett zu gehn, Schwesterchen“, rief
Juniper, als er mit Carmino und Horgest an ihnen vorbeikam.
    „Geh doch selbst!“
    Juniper, schon an ihnen vorbei, drehte sich noch mal
zu Nella um. „Wolltest du dich lächerlich machen?“, fragte er. In so einem Ton
hatte Pix ihn noch nie reden hören. Fast drohend.
    „Halt doch dein Maul!“, giftete Nella.
    „Ich sag, geh schlafen, Nella! Und denk es
nicht mal!“ Er trat ganz dicht an sie heran und senkte die Stimme. „Er ist gar
nicht mehr da. Also geh jetzt. Und denk an Eske dabei.“
    Sie zischte und wollte ihn schlagen, aber er fing ihre
Hand, bevor sie treffen konnte. „ Keverni !“, lachte er und schubste sie
zurück, wobei er die Hand wieder freigab. „Auf dich muss man dauernd
aufpassen!“
    Die Herren der Schöpfung gingen weiter, und das war
der Moment, in dem Pix bemerkte, dass Halfast nicht mehr da war, wo er eben
noch gestanden hatte. Und auch nirgendwo sonst. Oh Scheiße !
    Es war wie ein Tritt in den Magen. Jetzt war er doch
weg. Und sie hatte es nicht mal mitgekriegt. Vielleicht ja nur – eine paffen.
Oder – zurück ins Lager. Aber sie glaubte es nicht. Nee, der war weg. Weg wie
James. Wie Firn. Genau wie all diese Typen.
    „Gehn wir, ja?“, sagte Nella mit verdächtig
schwankender Stimme.
    Pix nickte nur. War das bitter. Irgendeine von diesen Tussen
hier hatte sich Halfast gekrallt in den paar Minuten, die sie abgelenkt gewesen
war. Und er war mitgegangen, um irgendwo in aller Ruhe mit ihr rumzuvögeln.
Männer waren wirklich alle nur Scheiße.
    Odette war gar nicht beim Fest gewesen, sie schlief schon,
als Pix in den Wagen schlich. Ziemlich leer war es darin geworden – Orla weg,
Kate weg, und Jakobe war auch nicht da. So hatte Pix die Pritsche für sich und
konnte sich mal ein bisschen ausbreiten. Sie starrte in die Dunkelheit, hörte
Odette schnarchen und konnte an nichts anderes denken als daran, dass sie es
doch hätte tun sollen. Sie hätte mit ihm reden sollen. Mann, zur Not auch das
andere. Er war doch so süß. Jetzt hatte sie gar nichts. Und vielleicht stimmte
es ja doch, dass diese Nilke ihn kriegen würde.
    Es war bestimmt schon drei, vier Uhr, als Jakobe in
den Wagen zurückkehrte. Pix hörte, wie sie sich umzog und dann in ihrer Truhe
rumkramte. Wo die wohl noch

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