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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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kaufen gibt. Ein
Geschenk von Stanwell und seinen Eltern. Die Abbitte dahinter, die hat er
verstanden und angenommen. Aber das Gewicht ist beträchtlich. Er hat so viel
von ihrem Krempel reingepackt, wie nur reinpasste, damit Firns und Pix’
Reisegepäck leichter bleibt. Und den Hakemikoffer hat er umgehängt – wie seine
Laptoptasche in der guten alten Zeit.
    Der Chef hebt noch einmal grüßend die Hand. Er winkt
zurück. Dann zieht der erste Wagen an. Die anderen folgen langsam. Odette
kutschiert den Ulgullen-Wagen an ihm vorbei. Jakobe ist nirgends zu sehen –
umso besser. Jemand brüllt nach Nella. Juniper haut Carmino zum Abschied auf
die Mütze. Carmino bleibt neben dem Galiziak mit Juniper und John stehen, bis
auch der sich in Bewegung setzt. Die Montagus sind wieder unterwegs.
    Und Haminta ist nicht mehr zu ihm gekommen. Hat sich
nicht mal blicken lassen. Das ist bitter.
    Nella macht sich endlich los und läuft hinter den
Wagen her, ohne sich noch einmal umzusehen. Der Wind greift in ihre krause
Mähne. Pass gut auf dich auf, Nella. Dich hab ich auch gemocht. Eigentlich
hatte ich die meisten von euch gern.
    Räder schmatzen im Schlamm. Weiße Dampfwölkchen vor
den Nüstern des Ponys, das den Ulgullen-Wagen zieht. Komisch, ich hab keine
Ahnung, wie die Gilwissel heißen. Bestimmt haben die doch auch Namen.
    Der Chefwagen verschwindet zwischen den Bäumen. Schwer
zu glauben, aber das war’s. Das war ihre Geschichte mit dem Stern von
Montagu . Keinen von denen wird er wiedersehen.
    „Das ist alles so ’n Mist, Mann!“ Carmino klingt, als
wollte er gleich losheulen. „Ich hoffe bloß, du weißt, was du tust!“
    Das hofft er selbst auch. Er dreht sich endgültig um,
stapft entschlossen den aufgeweichten Feldweg hinunter, an Firn vorbei, der
Schneemann noch einmal das Fell klopft, auf den Traskepad zu.
    Pix kommt hinterher. Dann Carmino. Schließlich auch
Firn.
     
    2.
    Auf dem Traskepad bleibt es den ganzen Vormittag so
leer und trostlos. Dünner Nebel verhüllt die Berge zu ihrer Linken, räkelt sich
auf den Feldern und schleicht vor ihnen über den Weg. Unter der ungewohnten
Last des Rucksacks fängt er bald an zu schwitzen, aber seine Füße haben schnell
ihren Rhythmus gefunden, auch ohne die Begleitmusik von Wagenrädern, Stimmen
und Trommelschlägen. Nachdem der Abschied überstanden ist, will er nur noch
vorankommen. Nur noch sieben Marschtage bis Ligissila. Sieben Marschtage, bis
sich zeigen wird, ob sein Vorhaben irgendeinen Anker in der Realität hat oder
nichts als die Ausgeburt einer Nervenkrise ist. Die Angst, dass er sie alle
noch tiefer in die Irre führen könnte, kommt in Wellen immer wieder. Wird wohl
nicht lange dauern, bis sie ihn über seine Pläne ins Verhör nehmen.
    Aber noch marschieren sie jeder für sich, schweigsam
und mit den eigenen Gedanken beschäftigt. Firn geht schnell und sicher voran,
obwohl es schlimm sein muss mit seiner Hand. Dann Carmino, mit hängenden
Schultern, dann Pix, als Letzter er selbst. An Carminos Rucksack dengeln bei
jedem Schritt die Makavekanne und der Kochtopf gegeneinander. Auch Geschenke.
    Geschenke hat es eine Menge gegeben zu guter Letzt.
Das meiste, das er auf seine Einkaufsliste gesetzt hatte, haben sie schließlich
von der Truppe bekommen. Der Chef muss ein Machtwort zu Jakobe gesprochen
haben, denn die hätte das alles auf keinen Fall gratis rausgerückt: ihre
Essgeschirre, Zahnbürsten und Schlafsäcke, einen Sack Gerste und einen mit
Makave. John und Lowell haben ihnen Planen gebracht, für jeden eine, die man
als Regenschutz überziehen kann, aus der sich aber auch ein Mini-Schlafzelt
machen lässt. Überhaupt kam dann fast jeder, von Horgest, Jakobe und Brogue mal
abgesehen, beim Gilwissler vorbei und brachte noch was Nützliches an: einen
Schal, warme Socken und Handschuhe, einen Block Panster mit Beeren und
Wildfleisch und einen mit Dörrfisch, frisch vom Laden, eine Flasche Quin … Zu
guter Letzt haben sie sich doch noch daran erinnert, dass es auch bessere
Zeiten gegeben hat.
    Nach dem Urteilsspruch hat der Chef ihn und Firn zu
sich in den Wagen gerufen. Wollte die Sache wohl nicht so stehenlassen. „Das
ist nicht unwiderruflich, Firn. Nur ein Ausschluss auf Zeit … komm im Sommer
nach Krai und bitte um Wiederaufnahme! Bis dahin haben sich die Leute auch
wieder erinnert, was für ’n Schatz du für die Truppe warst. Trotz allem verlier
ich dich mindestens so ungern wie den Hakemi. Bist ein hervorragender
Messerwerfer und

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