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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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wahrscheinlich der beste Musiker, den wir haben … du weißt,
dass dein Fehlen eine Lücke in die Truppe reißt! Aber anders konnt ich nun mal
nicht entscheiden, nicht nach so einer Sache. Ich will keinen Mord unter meinen
Leuten. Und auch nicht ständig Unfrieden. War kein gutes Jahr, brakka ,
sonst wär’s niemals so weit gekommen!“
    Hat nicht bis zum Sommer gedauert, bis den Montagus
einfiel, was sie an Firn hatten. Als der große Knall verpufft war und einem die
Ohren nicht mehr davon dröhnten, da gingen sie alle mit verlegenen Blicken
herum und versuchten an den Trümmern vorbeizusehen, die die Explosion
hinterlassen hatte. Nach und nach kamen sie dann an, um mit Firn zu reden und
dem Urteil irgendwie den Stachel zu nehmen, wie der Chef: Wär ja nicht für
immer … würde schon alles wieder in Ordnung kommen … Wobei keiner sagte, was da
in Ordnung kommen sollte: die Verleumdungen, der Rauswurf, die Hand?! Sie
hätten sich das aber sowieso sparen können, denn Firn ließ sie alle auflaufen.
Sah mit unnahbarer Miene über sie hinweg und sagte gar nichts . Das war
natürlich ganz schön arrogant und vielleicht auch irgendwie kindisch,
andererseits, wenn man seine Hand gesehen hatte … Als er seinen Kram
zusammenpackte, sah er Firn im Gilwissler, wie er dastand in der Ecke bei den
Requisitentruhen und Instrumenten. Wie er mit der Hand leise gegen die große
Trommel schlug. Da wurde ihm auf einmal klar, dass Firn nicht nur zutiefst
gekränkt war darüber, wie sich die Truppe plötzlich gegen ihn gestellt hat,
sondern dass er mit dem Stern auch sein Zuhause verlor, seine Familie.
Da konnte er noch so sehr auf cool machen. Das waren seine Leute hier.
    Familie –
    „Wenn du nun mal gehen musst …“, hat John vorhin am
Zaun noch zu ihm gesagt und ihm die Hand geschüttelt. „Hätt dich gern mit meiner
Haminta zusammen gesehen. Warst willkommen in der Familie.“
    „Pass gut auf sie auf, ja? Und auf dich auch … die
brauchen dich hier.“
    „Wird schon werden.“ Und sieht mit Halfasts
dunkelblauen Augen über ihn hinweg. Dass er immer noch sein Rakuutsp raucht, weiß
wohl jeder. Aber inzwischen kommt er wieder zurecht damit, man kann nur hoffen,
dass es so bleibt. Haminta braucht wenigstens einen in der Familie, der bei
klarem Verstand ist. Die ganze Truppe braucht John und seine freundliche
Gelassenheit.
    Ach, verdammt. Im Streit von Haminta wegzugehen, das
schafft ihn immer noch.
    Aber wie auch immer, sie sind auf dem Weg. Auf dem
Traskepad, der einmal längs durch Salkurning führt – im Süden endet er in
Rhondaport, im Norden bei Ligissila. Ein Blick auf die Karte – Halfasts Karte –
macht ihm klar: Sie sind auf demselben Weg wie damals, vor Ewigkeiten, als
Dorian Inglewing sie auflas. Auf dem Traskepad hat für sie alles angefangen –
und jetzt sind sie kurz vor seinem Ende. Als er das laut sagt, vielleicht nur,
um das Schweigen mal zu brechen, dreht sich Pix zu ihm um.
    „Und? Bedeutet das vielleicht irgendwas? Oder willst
du jetzt ’ne Rede halten?“
    „Weiß ich nicht … ich such immer noch nach ’ner
Erklärung für all das hier … warum wir hier sind –“
    Sie zieht warnend die Augenbrauen zusammen und nickt
zu Firn hin, aber der ist weit genug voraus, um außer Hörweite zu sein.
    „Dem werd ich übrigens sowieso die Wahrheit über uns
sagen. Hab’s sozusagen versprochen.“
    „He, hättest du da nicht erst mal uns fragen müssen?“,
mischt sich Carmino ein.
    „Was soll er schon damit machen, wenn er weiß, wo wir
herkommen? Außerdem – er wird’s sowieso nicht glauben.“
    Das vage Gefühl von Bedeutsamkeit, das ihm beim
Betrachten der Karten wie ein Nebel durch den Kopf gezogen ist, verfliegt schon
wieder. Der Traskepad. Anfang und Ende. Na schön. Na und? Es hat nichts zu
bedeuten. Eigentlich bedrängt ihn viel mehr das Gefühl, dass er das hier zum
zweiten Mal macht. Dass er diesen Weg schon einmal gegangen ist.
     
    3.
    Links von ihnen erhob sich massig der Kellen, der
große Gebirgszug, der Salkurning gegen Norden wie eine Mauer begrenzte. Sie
waren jetzt nah genug, um die ausgedehnten Wälder an seinen Hängen in aller
Deutlichkeit zu sehen. Einige der höheren Gipfel trugen bereits weiße Flecken.
Gegen die Nordseite dieser Berge klatschte das Meer. Und sieben Tagesmärsche
weiter im Osten wartete ebenfalls das Meer auf sie. Von dort wehte ihnen den
ganzen Tag über zunehmend starker Wind entgegen, der ihr Tempo noch
verlangsamte. Trotzdem fühlte sich James

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