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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Er steckte doch gar nicht fest! Er lag – auf dem Kimber,
verflucht! Seine aufgeschürften Hände brannten wie Feuer. Er lag auf den
kleinen Spitzen dieses Kristallpelzes wie auf einem Nagelbrett. Aber er konnte
sich aufsetzen. Das rechte Knie ließ sich zwar nicht beugen, aber er steckte
nicht mit einem Bein in einem Wasserloch zwischen den Kristallen fest. Das war
Aubrey passiert. Nicht ihm. Er war James. Der den Askertormen geholt hatte!
    Und morgen geh ich zu den Schleppern. Fange bei den
Typen im Blauen Haus an. Die mit dem alten Frachter. Fange jetzt an,
indem ich aufstehe!
    Langsam. Das Bein kreischt … langsam bewegen,
vorsichtig beugen … es geht, es geht! Jetzt sieh dich um!
    Hoch über ihm war der Felsvorsprung, wo sein Rucksack mit
der Wasserkruke zurückgeblieben war. Nichts zu machen, unerreichbar. Die Handschuhe:
irgendwo an der Kimberwand hängengeblieben. Na, Hauptsache, er hatte die Maske
und den Stein. Das Metall drückte gegen seine Brust wie ein Panzer. Gut.
    Er befand sich ungefähr in der Mitte zwischen den
beiden Längsseiten der Höhle. Da drüben war die Wand, durch die er
hereingekommen war, vielleicht fünfzig Meter entfernt, vielleicht mehr. Über dieser
Wand verlief irgendwo der Hauptweg. Da wollte er hin. Zurück zu den anderen.
    Carmino und Pix! Gott, wie lange war er weg gewesen? Suchten
die nach ihm? Oder hatten sie ihn aufgegeben?
    Nein, die haben einmal das getan, was ich ihnen gesagt
habe und sind weitergegangen! Gut so. Dann muss ich mich jetzt nur um mich
selbst kümmern. Also, wie komm ich hier wieder raus?
    Es musste noch mindestens einen anderen Einstieg geben
– den, den diese Kerle genommen hatten, wenn sie hier heimlich Kimber holen
wollten. Svinta und seine Kumpels.
    Da ist Aubrey auch reingekommen … ist Stufen
hinuntergestiegen. Und hier unten nicht weit gekommen, bis es ihn erwischt hat.
Hier in der blaugrünen Zone.
    Vor ihm lag ein breiter Streifen buckliges,
überkrustetes Gelände, mehr Kristallmoos als richtige Steine. Aber rechts von
ihm erstreckte sich ein klingenstarrender Kristallwald bis zum Schmalende der
Höhle. Aubreys Grab.
    Ob er die Maske da oben noch gesehen hat? Oder die
Frau, die sie versteckt hat? Persepha kann das nicht gewesen sein. Orla
natürlich sowieso nicht –
    Aber diese Überlegungen lenkten ihn ab, das konnte er
sich jetzt nicht leisten. Über diese Frau nachdenken, das musste warten bis
später. Es zog ihn zu der Seitenwand unter dem Hauptweg, denn den musste er auf
jeden Fall wiederfinden. Wenn er sich jetzt in irgendwelchen Gängen verirrte,
konnte er auch gleich hier auf die Flut warten.
    Die Flut! Die hab ich ganz vergessen! Es ist die Flut,
die die Kristalle hier unten so funkelnd blaugrün erhält! Ich muss hier raus,
bevor sie mich erwischt!
    An den Wänden ließ sich sogar ablesen, wie hoch das
Wasser steigen würde: Der blaugrüne Kristallpelz reichte drei, vier Meter hoch.
Darüber waren nur noch einzelne Flecken. Er hinkte los, auf die Längsseite der
Höhle zu, wo er nicht nur dem Hauptweg näher sein würde, sondern auch der Boden
am höchsten war. Es war doch wahrscheinlich, dass auch Svinta und seine
durchgeknallten Kumpels damals über den Hauptweg zu ihrem Einstieg gekommen
waren, oder?
    Während das Wasser des Sees allmählich tiefer unter
ihm zurückblieb, meldete sich der Triumph zurück. Ich hab den Askertormen!,
dachte er wieder. Punkt eins ist erledigt!
    Nach ein paar Minuten wurde sogar sein Knie etwas beweglicher.
Und die Wand kam näher. Er würde es schaffen! Einmal glaubte er, auf halber
Höhe der Längswand eine Bewegung wahrgenommen zu haben. Skalda-Arbeiter? Oder
doch noch Carmino, der ihn suchte? Sollte er rufen? Lieber die Kräfte sparen.
Sonst stürzte Carmino auch noch ab. Aber er hatte sich sowieso getäuscht, da
war gar nichts.
    Weiter jetzt. Sein Knie fühlte sich heiß und
geschwollen an; wenn er länger stehenblieb, konnte er es vielleicht gar nicht
mehr beugen. Und die Bewegung eben mochte er sich eingebildet haben, aber die
seltsamen Geräusche waren auf jeden Fall real: Ein schlürfendes Knallen von
links, das immer häufiger und lauter wurde. Das war das Wasser in dem klaren,
tödlichen See, der sich drei Meter unter ihm immer noch weiter in die Höhle
hinein erstreckte. Da stiegen mehr und mehr von diesen großen Blasen auf und
zerplatzten. Noch während er hinuntersah, fing es dort überall an zu sprudeln.
Was das bedeutete, war ihm klar. Die Flut drängte herein, und er musste weg

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