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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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ist geheim, obwohl ich mir sicher
bin, dass die Hauptzutat ein bestimmter Pilz ist, der auf dem Tang wächst. Nach
und nach macht er die Feiernden zu einer ekstatischen Horde. Und wenn Kumatai
im Pantagu erschienen ist, fallen die meisten von ihnen da um, wo sie gerade
stehen, und da schlafen sie dann bis zum Morgen ihren Rausch aus. Egal, ob es
schneit oder friert oder die Grasta über ihre Körper läuft.“
    Klingt so, als sollte ich mich auch da unten
anstellen, dachte Dorian.
    „Also, Ska de Braose, ich warte nun ab, was Ihr Hakemi
beschließt“, sagte die Fahlan und wandte sich dann ganz überraschend an ihn,
der am nächsten saß. „Gib ihm das hier zu trinken, Ska. Ganz langsam, nur
kleine Schlucke. Er kann den Becher nicht selbst halten.“
    Na, die Zigarette hatte er auch selbst halten können!
    „Ihr alle hattet einen schlimmen Tag. Lasst euch in
der Küche Suppe geben. Wir haben zwei Kessel vorbereitet für Leute wie euch –
das war, bevor Onska Amakurrin entschied, die Tür lieber nicht mehr zu öffnen.
Geh du, Junge – Carmino, ich kümmere mich in der Zeit um James. Und Ska de
Braose, versuchen Sie, das ganz auszutrinken. Sie haben viel Blut verloren, und
Ihr Körper muss gerade sehr schwer kämpfen.“
    Dorian betrachtete den dunklen Spiegel der Flüssigkeit
im Becher. Was für ein verrücktes Ende dieses Tages – da hatte er sie alle auf
einen Schlag gefunden! James und seine Leute und Ghist, sie alle waren zusammen
hier in diesem stickigen Raum gelandet. Als Krönung durfte er den Ghistriarden
mit einem Heiltrank füttern. Und der beobachtete ihn auch noch mit einem
sarkastischen Blick, als wüsste er genau, was ihm durch den Kopf ging.
    James’ Gesicht sah ohne das Blut kaum besser aus als
vorher. Ein Auge fast zugeschwollen, die Lippen zerschlagen, vier lange
Schrammen über der Wange, die eindeutig die Spuren von Fingernägeln waren.
Seine Nase war erkennbar gebrochen, und er brüllte auf, als die Frau sie mit
zwei raschen Bewegungen zurechtrückte – das war der Moment, in dem Dorian dankbar
dafür war, dass er seit Stunden nichts gegessen hatte. Dann doch lieber de
Braoses bösartigen Blick erwidern. Während er ihm mit dem Becher half, sah er
trotzdem noch mehr als genug von James, weil der im Nachbarbett lag. Sein
ganzer Körper war mit schwärzlich-roten Prellungen bedeckt, als hätte jemand
mit aller Kraft auf ihm herumgetrampelt. Wer tat so etwas?!
    Die Fahlan bedeckte ihn nach und nach fast ganz mit
Umschlägen und Verbänden. „Dein Kiefer ist nicht gebrochen“, stellte sie fest.
„Wahrscheinlich aber zwei Rippen. Ich warte auch bei dir das Wort des Hakemi
ab. Hast du große Schmerzen?“
    Seine Stimme kam heiser und dumpf unter dem Tuch
hervor, das den größten Teil seines Gesichtes bedeckte. Er fühle jetzt gar
nichts mehr, sagte er. Konnte man kaum glauben – aber vielleicht halfen diese
Kräutertränke ja wirklich. Bindori hatte auch ein paar wirksame Sachen gehabt,
wie Dorian sich erinnerte.
    Carmino brachte jedem von ihnen einen mit Suppe
gefüllten Napf aus der Küche. Dachte sogar an die Löffel. Keine Nöcklam;
richtige Suppe war das, mit Gemüse und sogar Fleisch darin. Im Raum wurde es
still bis auf das Schaben der Holzlöffel in den Näpfen und die leise murmelnde
Stimme irgendwo im Hintergrund. Die Wärme in seinem Magen tat gut. Wenn er noch
zu Hendinen gehen wollte, dann war jetzt der richtige Zeitpunkt für den
Aufbruch. Die anderen waren versorgt, James sah zwar schlimm aus, aber er
schien zumindest nicht lebensgefährlich verletzt zu sein. In guten Händen waren
sie auch. Und den Zusammenstoß mit Ghist, vor dem er James hatte warnen sollen,
den hatten sie ja offenbar schon hinter sich. de Braose sah nicht so aus, als
könnte er heute noch jemandem zur Gefahr werden.
    Aber wenn er jetzt ging, dann war’s das. Er würde
keinen von ihnen wiedersehen. Und Kate auch nicht. Sein Gefühl sagte ihm, dass
es keinen Probeflug im Morgengrauen geben würde. Wenn es ihnen gelang, die
Luftkammern des Flugschiffs wie geplant zu befüllen, dann würden sie im
Morgengrauen nach Skilsinen starten.
    Dann heulte der nächste Karann draußen in seine
Überlegungen. Klingt wie ein besonders ehrgeiziger Warn-Xandrus, dachte er.
Wenn sie mitten in der Nacht einen Schwarm von Bleichen sichten oder so. Ein
ganz und gar unerwartetes Gefühl von Heimweh begleitete diesen Gedanken. Und
führte gleich weiter. Karnellen fängsen . Das ging ihm schon den ganzen
Tag nicht aus dem

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