Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
Maragante?“
    „Du hörst dich so zweifelnd an … ich dachte, die
Kramper wären sich da sicher, wo er doch so berühmt bei euch ist. Der
Bretvaldan hat doch sogar die Konzerthalle in Edinnilor nach ihm benennen
lassen.“
    „Und ihr denkt –?“
    „Die Geschichte ist ’n bisschen verrückt. Dieser
Philippe zog mit dem Stolz von Maragant , bevor er bei euch so berühmt
wurde, und sein Name ist auch auf der Tafel der Maragants in Krai eingetragen
–“
    „Aber – er gehörte nicht wirklich zu ihnen?“
    „Es heißt, dass er eines Nachts mitten im Wald bei
ihrem Lager auftauchte und alle mit seinem Geigenspiel begeisterte. So eine
Geige kannte niemand in der Truppe. Deshalb fragten sie ihn, ob er eine Weile
mit ihnen ziehen und sie sein Instrument nachbauen lassen wollte. Von da an
bauten die Maragants Geigen, und Philippe blieb bei ihnen. Außer der Geige soll
er nur einen Koffer gehabt haben.“
    „Und wie kam er dann zu den – äh, Krampern?“
    „Sie boten ihm viel Geld, damit er bei ihnen spielte.
Er blieb in Edinnilor, und auch die Kramper bauten sein Instrument nach, und
seine Musik schrieben sie auf, in Noten. Wir machen das nie. Er wurde sehr
berühmt.“ Halfast grinste spöttisch. „Blöd nur, dass es gar nicht seine Musik
war. Die Peregrini wussten das. Bei uns gab es einen berühmten Fiedler, Thomas
Purcell. Und der hat manches davon schon früher gespielt, bevor Philippe
diese Stücke angeblich komponiert hatte, verstehst du. Purcell hat immer die
Namen der Leute genannt, deren Musik er spielte … da gab es Telemann,
Scarlatti, Corelli und noch viele mehr. Das waren große Musikschreiber in Gorth
Britaine, hat er gesagt, er kam nämlich selbst von da. Und Philippe von den
Maragants, euer Philippe de Maragante, der muss auch von dort gekommen sein. So
viele und so unterschiedliche Musikstücke – die kann einer allein gar nicht alle
erfunden haben, verstehst du? Philippe kam aus Gorth Britaine, genau wie
Purcell, das ist meine Ansicht, und genau wie der hat er die Musik von vielen
verschiedenen Leuten von dort mitgebracht. Sein Koffer soll voller Notenblätter
gewesen sein!“
    Obwohl etwas in ihm schon die ganze Zeit darauf
gewartet hatte, zuckte James doch zusammen, als der Name Gorth Britaine fiel. Wieso hatte er noch nie daran gedacht, dass auch die Peregrini etwas
darüber wissen könnten?!
    „Ich weiß, viele von euch Krampern glauben, dass
Britaine ein verschwundenes Reich irgendwo oben im Norden ist, aus dem eure
Vorfahren geflohen sind“, fuhr Halfast fort und schnickte die Asche in den
Wind. „Skilgorth nennt ihr das heute, richtig? Aber das stimmt nicht. Gorth Britaine
gibt es noch, aber es ist ganz woanders und so von uns getrennt, dass wir
nichts davon mitbekommen.“
    James hielt den Atem an. Wieso hatte er Halfast nicht
längst schon danach gefragt?? Der Mann war eine wandelnde Wikipedia, er wusste
über alles hier Bescheid! „Und ihr – was denkt ihr denn über dieses Land?“,
fragte er schließlich.
    „Wir stammen von fahrendem Volk aus Gorth Britaine ab.
Das liegt aber nicht im Norden und auch nicht jenseits eines Ozeans, sondern –
na ja, wir sagen einfach nebenan . Unsere Vorfahren fuhren auf vielen
Wegen, und manche führten sie eben hierher.“
    „Und keiner von ihnen fuhr wieder zurück?“
    Halfast wandte sich zu ihm um und sah ihn nachdenklich
an. „Es soll ein finsteres, schreckliches Land sein, in dem die Menschen
hungern, gefoltert und verbrannt werden, wenn sie nicht an Krankheiten und in
Kriegen sterben. Wer sollte dahin schon zurückwollen?“
    „Aber es gab doch sicher Leute, die das versucht
haben! Sie – sie hatten schöne Musik dort, das sagst du doch selbst! Sie
mussten ja nicht dort bleiben. Sie hätten doch hin- und herfahren können.“
    „Man kommt wohl nicht so leicht wieder zurück.“
    „Aber wenn dieses Land nebenan liegt, dann kann
das doch nicht so schwer sein!“
    „Nebenan … so nebenan, wie ein Raum hinter einer Wand
eben. Du musst die Tür finden. Und wenn du dir das vorstellst wie ’ne
unsichtbare Wand mit ’ner unsichtbaren Tür …“
    „Aber – es gibt diese Tür, oder? Kriope, die
wollte nämlich auch nach – nach drüben, hat sie gesagt. Und dass die Schlepper
von der Pelektá wüssten, wie man hinkommt.“
    Auf einmal sah Halfast beunruhigt aus. „Kriope hat das
gesagt? Die wollte nach Gorth Britaine?“
    „Nach drüben, hat sie gesagt, und ich hab gehört, dass
das nach Gorth Britaine bedeutet.“
    „Ja, wird

Weitere Kostenlose Bücher