Tyler Moreno
einfach sichergehen, dass Gregor ihr nichts einredete, das schlecht für ihn war.
Als er zum Lagerfeuer zurück kam, saß Nina in sich zusammengesunken auf einer Decke. Ihre Knie waren an ihre Brust gezogen und ihre Wange war auf die Knie gebettet.
Gregor sprach locker mit den anderen, sodass Ty davon ausging, dass nichts vorgefallen war. Es war lediglich wieder ein Versuch, sich zu verstecken.
Er ging neben ihr in die Hocke und legte eine Hand in ihren bloßen Nacken. Blinzelnd gingen ihre Augen auf. Wunderschöne, warme, braune Augen, die ihm schier endlosen Frieden versprachen. Unwillkürlich musste er lächeln.
"Alles okay?"
Nina nickte und Ty gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich aufrichtete, um ihr Frühstück zu machen.
Er ließ sich mit den zwei Portionen neben ihr nieder und reichte ihr eine Schüssel und zwei Scheiben Brot.
Nina schüttelte den Kopf.
"Iss einfach so viel du willst, ich möchte nicht zweimal gehen", sagte Ty und drückte ihr die Portion in die Hand.
Er spürte schon wieder die Blicke der anderen und konnte ein Knurren gerade noch so unterdrücken. Er wollte Nina nicht verunsichern oder auf etwas aufmerksam machen, das sie bislang noch gar nicht mitbekommen hatte.
Nach der Hälfte der Schüssel und einer Scheibe Brot kapitulierte Nina mit einem leisen Seufzen. Sie hatte mehr gegessen, als Ty vermutet hätte, und er war froh darüber.
Sie muss viel essen, damit sie bei Kräften bleibt für die Aktivitäten, die ich die nächste Zeit mit ihr vorhabe, grinste Ty in sich hinein.
Nina hielt ihm ganz selbst verständlich ihre Schüssel hin. Ohne ein Wort zu wechseln, nahm Ty sie entgegen und begann, ihre Reste zu essen.
"Was zum ..."
Ty hob den Blick und sah direkt in Chris Gesicht. Auf dessen Mund klebte Skys Hand, die die Worte, die als Reaktion auf Tys Verhalten aus Chris' Mund kamen, stoppen wollte.
Tys gesamter Körper spannte sich an. Er wollte gerade aufspringen, als Nina ihren Kopf auf seinen Schoß legte. Er sah, dass sie sich auf die Seite gelegt hatte und sich wie eine Katze zusammen gerollt an ihn kuschelte. Ein klitzekleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
"Oh du ...", mehr fiel ihm einfach nicht ein.
Gerissenes kleines Mädchen, dachte er.
Zur Strafe gab er ihr einen Klaps auf den Po, der sie unterdrückt quieken ließ. Wieder starrten ihn alle an, aber mit Nina auf seinem Schoß fühlte er sich einfach zu gut, um sich darüber zu ärgern, was die anderen taten oder dachten.
"Du solltest dich später bei Nina bedanken, Chris. Sie hat dir soeben den Arsch gerettet", brummte Ty an Chris gewandt, ehe er sich wieder Ninas Frühstück widmete.
Ihm war sehr wohl klar, dass die gesamte Situation für den Rest der Gruppe schwer zu verdauen war. Die meisten von ihnen hatten bislang überhaupt nicht mitbekommen, dass Nina überhaupt existierte. Wenn, dann nur als stumme Randerscheinung, die niemals wirklich mit ihnen war.
Und Ty ... nun ja, auch er verhielt sich nicht gerade typisch. Zwar war er immer dabei und hatte auch meist irgendein Mädchen bei sich, aber immer nur, um sie flachzulegen. Das hieß: Sie war immer nur Abends da und morgens, wenn alle anderen aufstanden, bereits wieder verschwunden. Sie wechselte täglich. Bekam nichts von ihm und schon gar nicht tat er irgendetwas für sie, außer sie zu vögeln.
Bei Nina war alles anderes. Er würde ihr die Welt zu Füßen legen, wenn sie es wollte. Er versuchte, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen und ihr alles aus dem Weg zu räumen, was nur annähernd unangenehm sein würde.
Als er fertig gegessen hatte, lehnte er sich auf die Ellenbogen zurück und streichelte über Ninas Haare. Er hörte Chris leise zu Sky flüstern: "Wenn er sich so seltsam aufführt, muss er doch damit rechnen, dass andere es bemerken und kommentieren. Ich meine, wer zum Teufel ist dieser Mann und wo ist unser ewig brummige Eigenbrötler hin?"
"Lass ihn doch einfach in Ruhe, Chris. Hattest du nicht schon genug Ärger mit Ryan und Shane mit deiner Stichelei? Irgendwann wirst auch du eine Frau finden, die mehr für dich ist als nur ein One-Night-Stand. Dann wirst du dir wünschen, wenn alle anderen ihre Klappe hielten, anstatt immer weiter auf dir rumzuhacken." Damit wandte Sky sich sichtlich genervt ab.
Sie lagen noch lange so da. Nina schlief irgendwann auf seinem Schoß ein. Um sich ein Wasser zu holen, stand er vorsichtig auf und bettete Ninas Kopf auf ihrem Hoody.
Jason, ebenfalls ein Mitglied ihrer Gruppe, schloss sich ihm
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