Tyler Moreno
oben erst mal nur die Konturen und die Rose komplett fertig, falls er sie vor Fertigstellung des Tattoos sieht, soll sie ja nach was aussehen. Dann machen wir ein dickes Pflaster drauf, das da mindestens vier Tage bleiben muss", sagte Joey mit einem Zwinkern.
Nina lächelte ihn dankbar an. Die Farben und Geräte waren bereit, als Ty mit dem Kaffee zurück kam.
Es tat weh. An manchen Stellen tat es sogar verdammt weh! Und an dem ein oder anderen Fleckchen hätte Nina gern lauthals geschrieen. Aber sie biss die Zähne zusammen, schüttelte immer den Kopf, wenn Joey ihr eine Pause anbot und versuchte, seinen Anweisungen so schnell wie möglich nachzukommen. Alles, nur um so viel wie möglich von der Tätowierung mitzunehmen.
"Besorg Nina mal einen Saft, bevor ihr Kreislauf noch schlapp macht", sagte Joey zu dem sehr kritisch dreinblickendem Ty.
"Vielleicht sollten wir dann besser aufhören", antwortete dieser.
"NEIN!"
"Nicht bewegen, Süße, sonst stech ich noch daneben!"
"TY!", jammerte Nina.
"Okay, Querida, aber du kannst es doch ein anderes Mal fertig machen lassen. Das muss man sowieso noch nachstechen." Nina nickte. Er wusste es ja nicht besser.
In zwei Tagen war sie fort und bei Ty würde alles wieder so sein, wie vor ihrer gemeinsamen Zeit.
Für Nina hatte sich alles geändert. Sie wusste jetzt, wie das Leben auf der anderen Seite der Linse war und sie war sich sicher, dass sie es schmerzlich vermissen würde.
"So, fertig. Wie geht es dir?" Nina nickte.
"Hör mal, ich habe noch eine halbe Stunde. Wenn du willst, können wir die Schattierungen noch stechen." Ein Strahlen bildete sich auf ihrem Gesicht und Joey schien sie sofort zu verstehen. Er desinfizierte die Rose und legte das Pflaster darüber, ehe er fortfuhr.
"Du bist ganz blass, Cara. Wir hätten viel früher wieder aufhören sollen!"
"Lass sie, Ty, sie ist ein großes Mädchen und selbst, wenn sie nicht spricht, sagt sie doch sehr deutlich, was sie will und was nicht." Vorsichtig umarmte Nina ihn und nahm sich vor, ihm einen ihrer Kalender zu senden, als Dankeschön für seine Hilfe. Tys Knurren überhörte sie dabei absichtlich.
Der Streit mit Gregor war grauenhaft, aber das war es Nina wert gewesen. Gegen Abend schmerzte ihre Seite stark und sie war froh, als sie sich endlich hinlegen konnte.
"Dieses Tattoo ist scheiße! Ich kann dich ja noch nicht einmal in den Arm nehmen, vom Sex ganz zu schweigen! Hätte ich bloß auf Gregor gehört und dich niemals zu Joey gebracht!", maulte Ty am Abend, doch sie konnte nur darüber lächeln. Er hörte sich an wie ein kleiner Junge, dem seine Mami kein Eis gab.
Den gesamten darauffolgenden Tag verbrachten die beiden unter sich. Nur zum Abendessen, hatten sie sich einmal blicken lassen. Sie hatten viel gekuschelt und Ty hatte immer wieder davon angefangen, was sie noch alles zusammen unternehmen würden. Da Nina dieses Thema zu sehr schmerzte, hatte sie ihn immer wieder mit Küssen und Liebkosungen abgelenkt. Spät am Abend hatten sie sich noch einmal sehr langsam und zärtlich geliebt. Die Schmerzen von ihrer Tätowierung hatten nichts anderes zugelassen und doch war es eines der schönsten Ereignisse ihres Lebens gewesen.
Mit Tys geflüstertem: "Te amo, Querida", war sie schließlich eingeschlafen.
11 Leb Wohl
NINA
"Wie gesagt, kann ich diesen Termin leider nicht verschieben, Süße, aber ich bin auf jeden Fall wieder da, bevor ihr zum Flughafen fahrt, okay?"
Nina nickte wehmütig. Im Gegensatz zu Ty wusste sie, dass Gregor und sie früher fliegen würden als alle anderen, da nicht alle einen Platz im gleichen Flug bekommen hatten.
Nina nickte tapfer und sah zu, wie er sich seine Schlüssel einsteckte.
"Bis später, Honey!", sagte er und küsste sie zart. Als er sich schon wegdrehen wollte, rief Nina ihn zurück: "Ty!"
Er sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
"Te amo, Ty", flüsterte Nina. Sein Gesichtsausdruck wurde unglaublich weich und Ninas Herz zerfloss noch ein Stückchen mehr.
" Te amo, Nina."
"So unglaublich fest!", flüsterte sie, küsste ihn noch ein letztes Mal und legte all ihre Emotionen in diesen Kuss. All ihre Liebe, ihre Leidenschaft, ihre Angst und die Trauer, ihn jetzt gehen lassen zu müssen.
Als er sich schließlich leise lächelnd von ihr löste, senkte sie den Blick schnell, sodass er die Tränen, die jeden Moment aus ihren Augen kullern würden, nicht sehen konnte.
"Bis gleich, Süße", flüsterte er in ihre Haare und drückte ihr
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