Tyler Moreno
Brief, den sie ihm hatte schreiben wollen, hatte sie nicht fertiggebracht. Im Nachhinein dachte sie, dass er es wahrscheinlich sowieso nicht hätte hören wollen. Warum auch? Er würde jetzt vielleicht einige Tag traurig sein, ehe die nächste Frau seinen Weg kreuzen würde. Und dieses Mal wäre es vielleicht eine, die nicht ganz so abgefuckt war wie Nina selbst.
Irgendwann weinte sie sich schließlich in den Schlaf und hoffte einfach, nie wieder aufwachen zu müssen.
TY
Weg! Einfach weg. Sie hatte alles mitgenommen. Das IPhone hatte sie dagelassen. Wie hätte sie noch deutlich machen sollen, dass sie an einer weiteren Beziehung kein Interesse hatte?
Kein Brief, keine Nachricht, kein einziges verdammtes Wort des Abschieds! Nur ein verficktes IPhone und verfickte 600$, als wäre er eine billige Hure, die sie für die letzten Nächte bezahlte!
Er hatte endlich die Frau seines Lebens getroffen und sie servierte ihn eiskalt ab!
Ty hatte das komplette Hotelzimmer auseinander genommen. Jeden Zentimeter dieser verfluchten Suite hatte er nach einer Botschaft von ihr abgesucht. NICHTS!
In blinder Wut hatte er alles zerstört, was ihm zwischen die Hände geraten war. Wie verdammt nochmal konnte sie ihm das antun? Er hatte ihr seine Liebe gestanden. Er hatte ihre gemeinsame Zukunft geplant. Und sie?
Nachdem er über drei Stunden gewütet hatte, hatte er sich schließlich auf den Boden gesetzt und zu weinen begonnen. Wie eine so kleine Frau sein Leben so gründlich zerstören konnte, war ihm ein absolutes Rätsel!
Er musste vor lauter emotionaler Erschöpfung eingeschlafen sein, denn als er erwachte, war es fünf Uhr früh am Morgen und er saß mitten in einer verwüsteten Suite.
Langsam ging er zur Minibar. Ohne nachzusehen schnappte er sich die erste der kleinen Schnapsflaschen und schütte sie in sich hinein. Das wohlige Brennen hieß er willkommen und nahm sich blind eine zweite.
Nachdem er auch diese getrunken hatte und sein Denken schon leicht benebelt wurde, begann er, seine Habseligkeiten in dem Chaos, das er veranstaltet hatte, zusammen zu suchen.
Ungefähr bei der Hälfte angekommen, gönnte er sich einen dritten Drink und fühlte sich ein klein wenig besser. Nun, eigentlich nicht besser, aber immerhin fühlte er weniger.
Bei der vierten und letzten Flasche handelte es sich um irgendeinen Kräuterschnaps. Unter normalen Umständen hätte Ty ihn niemals angerührt, aber heute fiel auch dieser ihm zum Opfer.
Seinen Koffer hinter sich herziehend, machte Ty sich auf den Weg in die Hotelbar. Er wollte den Schmerz betäuben, Cat ihr Zimmer bezahlen und nach Hause gehen.
"Mr. Moreno!", grüßte ihn der Barmann. Ty nickte kurz und bestellte sich eine Flasche Smirnoff Ice. Der Mann sah etwas unsicher aus, stellte sie ihm aber schließlich hin.
Er hatte sein erstes Glas noch nicht zur Hälfte gelehrt, als Ryan bereits neben ihm Platz nahm.
"Hat der kleine Wichser also seine Fresse nicht halten können?", fragte Ty gedehnt und nahm noch einen Schluck von seinem Wodka.
"Was ist los, Ty?"
"Ich liebe sie, Ryan. Ich liebe sie so sehr, wie ich noch nie eine Frau in meinem Leben geliebt habe."
"Und was ist dein Problem?"
Ty lachte hart auf und warf sein Glas gegen die Wand.
"Lass das, Ty. Ich mag mein Hotel!", sagte Cat sanft hinter ihm.
"Was? Hat der fucking Barmann die ganze Familie Black angerufen?", schrie er und nahm noch einen Schluck, diesmal mangels Glas aus der Flasche.
"Nachdem er mit B durch war, hat er mit C wie Carter weitergemacht", drang Shanes leise Stimme von der Tür aus zu ihm.
"Oh, der große Shane beehrt mich auch! Los, mach schon, du Arschloch! Sag mir, was ich alles falsch gemacht habe. Sag mir, dass sie doch nur eine weitere fucking Pussy ist und ich einfach zur nächsten gehen sollte!", brüllte Ty seinen zweitbesten Freund an.
"Du weißt, dass sie das nicht ist, Ty. Warum sollte Shane es dir sagen?", fragte Cat sanft. Zu sanft. Mit voller Kraft schlug Ty seine Faust auf den Tresen und trank dann noch einmal von seinem Wodka, um den Schmerz seiner erneut aufgeplatzten Hand zu betäuben.
"Sie liebt dich wirklich, Ty." Mit diesen Worten betrat nun auch Sky den Raum.
"Oh, die zukünftige Mrs. Black persönlich. Ja, du musst es wissen, du hast ja so viele positive Erfahrungen mit der Liebe gemacht!"
"Das war unter der Gürtellinie, Ty!", blaffte Ryan ihn an.
Skys verletztes Gesicht versetzte ihm einen Stich. Das war er nicht. So war er nicht. Ty trank erneut zwei lange
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