Tyler Moreno
stur!"
Lange nachdem Ryan gegangen war, starrte Ty auf die Nummer. Er konnte es nicht.
Das Klingeln seiner Türglocke riss ihn aus seinen Überlegungen.
"Ja", meldete er sich an der Gegensprechanlage.
"Ihre Materiallieferung, Sir."
"Danke, stellten Sie alles in die Garage."
Stück für Stück trug Ty alles nach oben und begann mit dem Umbau.
"Wow, was hast du den vor?" Shane. Dass mittlerweile jeder in seinem Haus kommen und gehen konnte, wie er wollte, störte Ty ungemein. Ein weiterer Grund, sich endlich ein neues Haus zu kaufen.
"Würdest du in einem Haus ohne Wohnzimmer wohnen wollen?"
"Nein", gab Shane zu.
"Also!"
"Aber es hat dich ja bislang auch nicht gestört."
"Ja, mich, aber niemand wird ein Haus ohne Wohnzimmer kaufen."
"Wohin willst du denn dann ziehen?"
"Galipoli."
"Wo ist denn das?"
"Italien." Shane stöhnte laut auf, knallte die Fastfood-Tüte auf den Boden und ging.
"Bereit zum Joggen?"
"Ja."
"Ty, du stinkst. Gehst du nicht duschen?"
"Später vielleicht."
"Rasier dich dann bitte auch, du siehst grauenhaft aus."
"Hey mein Großer, wie geht es dir?"
"Hi Cat. Haben sie dich jetzt auch schon ins Ty-Betreuungsprogramm eingespannt?"
"Ich hab was vom Mexikaner für dich", überging Cat ganz einfach seine Frage und stellte das Essen auf seine Werkbank.
"Ich hab gehört, du ziehst weg."
"Jup."
"Nur die Zielorte haben nicht überein gestimmt. Wohin willst du denn jetzt ziehen?"
"Adra."
"Oh, und wo ist das?"
"Spanien."
"Und warum sagst du jedem von uns etwas anderes?" "Weil ich immer anderer Meinung bin."
"Das geht so nicht weiter, Ty. Das ist jetzt schon der dritte Tag, an dem du so völlig durchdrehst. Du rufst sie jetzt an!"
"Nein."
"Doch." Cat wählte bereits und drückte auf Lautsprecher. "Zadow", meldete sich Gregor. Cat nickte ihm auffordernd zu.
"Gregor, hier ist Ty", sagte er langsam und war sich absolut nicht sicher, ob er dieses Gespräch wirklich führen wollte. Sollte sie ihm einen Korb verpassen, hatte er das letzte kleine Fünkchen Hoffnung, das er heimlich ganz tief in seinem Inneren hegte, für immer verloren. Sein Herz wäre endgültig gebrochen.
"Was willst du?" Ty zögerte.
"Kann ich Nina sprechen?"
"Nein."
"Was soll das heißen?", fragte er scharf.
"Sie will nicht mit dir reden. Sie hat eingesehen, wie schlecht du für sie bist!"
"Das ist nicht wahr!"
"Doch, sonst hätte sie wohl kaum dein scheiß Handy da gelassen!" Mit diesem Stoß in die sowieso schon weit aufklaffende Wunde bestätigte Gregor seine schlimmsten Befürchtungen.
"Danke", sagte er knapp und beendete das Gespräch. Mit aller Kraft schmetterte er das Telefon gegen die Wand, wo es in tausend Stücke zerbarst.
"Das war meins", sagte Cat leise, doch er sah, dass es nur ein müder Versuch war, ihn von seinem schlimmsten Schmerz abzulenken. Er holte 2000$ aus seiner Geldbörse und schmiss sie auf den Tisch.
"Sorry. Du verstehst sicher, dass ich jetzt gern ein wenig allein wäre."
Cat nickte langsam und verließ seine Werkstatt. Er dachte nach. In seinem Gepäck befand sich noch Ninas Grasvorrat, da war er sich sicher.
Nach kurzem Suchen fand er auch alles, was er für einen Joint benötigte. Tabak, Gras, Papers. Schnell drehte er ihn, wie er es auch vor all den Jahren immer getan hatte. Der erste Zug schmeckte schlecht, doch schon nach dem zweiten fühlte er sich deutlich benebelt. Ja, Nina wusste, welchen Stoff man kaufen musste.
Brennender Schmerz an seiner Wange. "… auf, Mann!" Noch eine Ohrfeige.
"Hm?"
"Was ist nur los mit dir? Du siehst aus wie auf Drogen!", fauchte Ryan ihn an. Ty war immer noch ziemlich breit und lächelte daher nur träge.
"Scheiße!", fluchte Ryan und zog sein Handy hervor.
"Shane? Komm bitte und hilf mir. Ich glaube, Ty ist high."
"Da glaubst du richtig, mein Freund, da glaubst du richtig!"
"Fuck!"
"Woher hast du den Stoff, Ty?"
"Nina, el amor de mi vida. Sie hat mein Herz gestohlen, Ryan. Jede Frau sollte prinzipiell einen Warnhinweis tragen müssen."
"Da bin ich ausnahmsweise mal deiner Meinung, Kumpel. Sky wohnt immer noch nicht bei mir! Oktober hat sie mir versprochen, aber der ist doch so gut wie vorbei!"
"Alles böse Hexen. Geboren, um uns zu quälen!"
"Oje, Ty, Nina hat dir gehörig den Kopf verdreht."
"Sie hätte ihn abreißen sollen, das hätte weniger weh getan."
"Shane und ich bringen dich jetzt erst mal in die Dusche, du stinkst grauenhaft."
"Könnt ihr mich nicht einfach mal ein paar Tage in Ruhe lassen?"
"Das
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