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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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letzten Besuch hatte er Lena in eine tiefe Krise gestürzt und die Beziehung zwischen ihnen beinahe ruiniert. Sie durfte nicht zulassen, dass so etwas noch einmal geschah. Sie seufzte und sagte widerstrebend: »So viel wie letztes Mal?«
    »Ja.« Seine raue Stimme klang matt vor Erleichterung.

    »Aber das war’s dann.«
    Dasselbe hatte sie beim letzten Mal auch gesagt. Er würde unweigerlich wieder anrufen, wenn er wieder Geld brauchte, und sie wusste, sie würde weiter zahlen, um Lena zu beschützen. Und jetzt wusste er es auch.
    »Versprochen«, sagte er.
    Ein Versprechen, das keinen müden Penny wert war, so viel stand fest.

KAPITEL 36
    Seit zwei Tagen war offiziell Frühling, doch in den Straßen von Paris herrschten noch winterliche Temperaturen. Es wurde bereits dunkel, als Sofi, schwer beladen mit einer Schachtel Champagner, zur Boutique aufbrach. Zu ihrer Boutique. Anastasia Designs eröffnete die erste eigene Bijouterie. Sie befand sich zwischen einem Antiquitätengeschäft und einer Patisserie unter den Arkaden von Village St. Paul im Quartier Marais und war nur zu Fuß erreichbar. Die Läden rechts und links hatten bereits geschlossen. Ihr Geschäft dagegen war hell erleuchtet, und eine kleine, aber lebhafte Besucherschar tummelte sich zwischen den Schmuckvitrinen.
    Als sie die Tür aufstieß und die Glocke erklang, ertönte sogleich Applaus.
    Sofi stellte die Schachtel auf dem gläsernen Tresen ab. Ihre Wangen waren gerötet vor Aufregung und Verlegenheit. »Tut mir leid, dass ich zu spät komme«, sagte sie. »Mein Sohn mag keine Hotels.«
    Es war ein Fehler gewesen, Nikita mitzunehmen, obwohl
Mama dabei war. Er brauchte einen festen Lebensrhythmus und hatte kein einziges Mal außer Haus zu Abend gegessen, seit sie seinetwegen zu Hause einen streng geregelten Tagesablauf eingeführt hatten. Im Hotel hatte er partout keinen Bissen zu sich nehmen wollen, sondern bloß seine Suppe auf den Tisch gekippt und mit der flachen Hand darin herumgepatscht, weshalb Sofi sich noch einmal hatte umziehen müssen.
    Der Champagner wurde ausgeschenkt, und Sofi mischte sich unters Volk, wechselte mit jedem der Gäste ein paar Worte. Es kam ihr albern vor, aber sie fühlte sich geschmeichelt, dass so viele Menschen zur Einweihungsparty gekommen waren. Ihre Angestellten mit Partnern, Boutiquenbesitzer, die ihren Schmuck verkauften, Rosemary Simons von Chantilly , die stets ein großer Fan ihrer Arbeit gewesen war. Dafür fehlte ihre Familie - Mama und Nikita, Julien, ihre Cousinen … Lena hatte wegen der Arbeit nicht kommen können, aber eine sehr nette Karte geschickt, und Natalja hatte Sofi gar nicht erst eingeladen. Es mochte kindisch sein, aber Natalja hatte nie Interesse an Anastasia Designs gezeigt, vor allem am Anfang, als ihre Unterstützung überaus hilfreich gewesen wäre. Sofi hatte keine Lust gehabt, sich schon wieder einen Korb zu holen.
    Es wurde ein unterhaltsamer Abend, an dem alle zu viel Champagner tranken. Schließlich begannen sich die Gäste zu verabschieden. Francette und Sofi sammelten Gläser und Korken ein und richteten den Laden für die offizielle Eröffnung am nächsten Tag her.
    »Ein Jammer, dass Julien nicht hier war«, bemerkte Francette missbilligend, während sie den Boden fegte. Sie kannte Julien schon seit ihrer Kindheit.
    »Kanada ist eben ziemlich weit weg.«

    »Du an seiner Stelle hättest dir ein so wichtiges Ereignis bestimmt nicht entgehen lassen.«
    »Ich habe mindestens sechs seiner Vernissagen verpasst.«
    »Du weißt schon, was ich meine. Bist du nicht schrecklich enttäuscht?« Francette ließ den Besen fallen und wedelte erregt mit den Armen.
    Sofi drückte ihr lachend den Besen wieder in die Hand. »Kehr einfach weiter.«
    Eine Weile arbeiteten sie schweigend vor sich hin.
    »Glaubst du, es wird morgen jemand kommen, Francette?«, fragte Sofi, während sie eine der Vitrinen mit Fensterreiniger besprühte.
    »Da bin ich ganz sicher. Und wenn nicht am ersten Tag, dann bald.« Sie lächelte Sofi an.
    Francette hatte sich als unentbehrliche Hilfe entpuppt. Mit ihrer ruhigen, überlegten Art und ihrem Auge fürs Detail hatte sie jedem Bereich von Anastasia Designs ihren Stempel aufgedrückt, angefangen von der Schmuckherstellung über die Buchhaltung bis hin zur Kundenbetreuung. Sie war ganz erpicht darauf gewesen, das Geschäft in Paris zu leiten, und obwohl Francette erst zweiundzwanzig war, hatte Sofi sie nur zu gern mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut. Auf

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