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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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Ehemann, bis Sie sicher sind, dass er der Richtige für Sie ist, dann kommt er entweder hierher, um Sie kennenzulernen, oder er bezahlt für Ihre Reise in die USA. Wir sind Ihnen bei den Vorbereitungen behilflich - Visum, Tickets und so weiter.«
    Sofi dachte einen Augenblick nach.
    »Soll ich einen Fototermin für Sie buchen?«
    »Ich muss noch einmal darüber schlafen«, erwiderte Sofi. Sie zeigte auf die Zeitschrift. »Kann ich die mitnehmen?«
    »Nein«, sagte Regina. »Die kosten eine Menge Geld.«
    »Oh, tut mir leid.« Sofi steckte den Zettel ein. »Vielen Dank für die Informationen.«
    Als sie kurz darauf eine Etage höher an ihrem Schreibtisch saß, konnte sie sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren.
    Um Visum und Tickets konnte sie sich selbst kümmern, und Fotografen gab es wie Sand am Meer. Sie musste lediglich einen internationalen Buchladen finden, in dem Zeitschriften wie Hot Cars verkauft wurden, um sich die Adresse herauszuschreiben, an die man Inserate schicken konnte.
    Das Leben war ungerecht. Zu allen Menschen. Sie dachte an die Anzeige in der Pseudo-Autozeitschrift. Wir suchen einen amerikanischen Ehemann.
    Wenn die reichen Männer in Amerika wirklich so dumm waren, dass sie auf solche Anzeigen antworteten, dann war sie ein armes russisches Mädchen, das klug genug war, um sich diese Tatsache zunutze zu machen. Und sie
hatte den perfekten Köder. Jetzt musste sie nur noch Natalja überzeugen.
     
    Mit einer Zeitschrift über dem Kopf eilte Natalja durch den Regen über den rutschigen Bürgersteig. Ein Bus, aus dessen Auspuff Rauchschwaden quollen, schaukelte vorüber, worauf sich eine schmutzige Fontäne über ihre Knöchel ergoss. Sie bog in die schmale Seitenstraße ein, in der sie und Lena nun lebten. Licht erhellte das Fenster ihrer Wohnung. Vielleicht hatte sie Glück, und Lena hatte bereits gekocht. Natalja hatte zurzeit alle Hände voll zu tun. Tagsüber arbeitete sie in einem Schuhgeschäft, ihr achter Job in den vergangenen fünf Jahren, und von dort hastete sie dann direkt in die Shining Smile Modelling and Acting Academy. Sie absolvierte einen dreimonatigen Kurs, in den sie jeden Rubel steckte, den sie besaß, und noch so einige von Valeri, ihrem Boss und derzeitigen Freund. Der gute Valeri hoffte, sie würde mit ihm schlafen, wenn er sie finanziell unterstützte, aber da irrte er sich. Sie hatte bereits die Nase voll von ihm, konnte aber nicht mit ihm Schluss machen, ehe sie eine neue Stelle gefunden hatte.
    In der Wohnung roch es köstlich. Sofi war da und kochte eine Suppe, während Lena Brot röstete. Sofi kam häufig vorbei; sie standen sich nach wie vor sehr nahe. Die Wohnung war winzig, ein Wohnzimmer mit Kochnische, ein gemeinsames Schlafzimmer und ein Bad ohne Wanne. An den Wänden hingen Lenas Poster von Charlie Sheen und Nataljas Poster von ehemaligen sowjetischen Mannequins, die in Amerika Karriere gemacht hatten. Natalja ging ins Schlafzimmer, um sich abzutrocknen und umzuziehen, dann gesellte sie sich zu Lena und Sofi an den
Tisch. Beim Essen unterhielten sie sich lebhaft, und Natalja schob den Gedanken an Valeri und ihre Geldsorgen beiseite.
    Später quetschten sie sich nebeneinander auf die Couch. »Überraschung!«, rief Sofi und brachte eine Tafel belgischer Schokolade zum Vorschein. Natalja musterte sie argwöhnisch. Sofi gab ihr Geld normalerweise nur für Silberdraht und bunte Glasperlen aus.
    »Okay, Sofi, raus mit der Sprache«, sagte sie. »Du kochst für uns, du bringst uns Süßigkeiten - was ist los?«
    Lena, die sich gerade ein Stück Schokolade in den Mund stecken wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. Sofi bedeutete ihr grinsend weiterzuessen. »Ich habe eine Idee«, verkündete sie. »Und ich brauche eure Hilfe.«
    Natalja lachte. »Warum habe ich plötzlich ein komisches Gefühl?«
    Sofi setzte sich auf den Fußboden vor dem Sofa, damit sie ihre Cousinen ansehen konnte, während sie ihnen ihren Vorschlag unterbreitete. »Also.« Sie schlang die Arme um die Knie und legte eine Kunstpause ein, um sicherzugehen, dass sie ihre Aufmerksamkeit hatte. »Du willst doch Schauspielerin werden, Natalja«, sagte sie. »Du willst berühmt werden und ein glamouröses Leben führen.«
    »Ja …«, bestätigte Natalja zögernd.
    »Aber du bist Verkäuferin … Wo arbeitest du gerade?«
    »In einem Schuhgeschäft«, antwortete Natalja widerstrebend. »Aber ich bin auf der Suche nach einer neuen Stelle.«
    »Du, Lena, bist jetzt seit fünf Jahren Putzfrau im Hotel

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