Überfällig
verbracht.«
»Urlaub?« El Hamids Stimme zitterte. »Mensch, Sie haben vielleicht Nerven. Andere Leute gehen in Urlaub, wenn Sie hier entlassen werden.«
»Ich darf Ihnen nicht mehr sagen, Sir«, wich ich aus.
Der wissenschaftliche Offizier blickte warnend.
Dann las El Hamid mit heiserer Stimme das Schnittergebnis vor. Es hatte geklappt; ich hatte bestanden. Mehr wollte ich nicht wissen, und die beiden Kollegen auch nicht.
Die Akten verschwanden in der Tasche des Uniformierten. TS-19 meinte besorgt:
»Meine Herren, wir müssen in fünfzehn Minuten starten.«
Minuten später trug ich unauffälliges Zivil. Meine wenigen Gepäckstücke wurden in der Maschine verstaut. Der Pilot achtete kaum auf uns. Für ihn hatten wir nicht zu existieren.
Hinter der Kabine der umgebauten Militärmaschine begann die chemische Gasturbine für die Startrotoren zu heulen. Sie brachte die gegenläufigen Scheibenkränze auf Touren, bis deren Staustrahlaggregate den notwendigen Preß in die offenen Manier bekamen. Die Turbine lief aus. Die Rotoren erreichten hohe Umdrehungszahlen.
Leicht hob der Jagdbomber ab. Unter uns versank der grüne Fleck inmitten des hitzeglühenden Sand- und Steinmeeres. Mir wollte in dem Augenblick scheinen, als wäre dieser Aufenthaltsort noch sehr angenehm gewesen.
»Höllentor« hatten wir dazu gesagt. Ob diese Bezeichnung nicht etwas vermessen war? Vielleicht traten eines Tages Situationen ein, die den Schülern des Camps bewiesen, wie relativ harmlos die Ausbildung gewesen war. Der Alte behauptete bei solchen Gelegenheiten immer, er hätte schon Mücken Raumschiffe abschleppen sehen. Nun, Vier-Sterne-General Arnold G. Reling hatte einen etwas skurrilen Humor.
Hinter uns erwachte das kernchemische Atomtriebwerk. Da die modernen Hochleistungsrotoren die Maschine schon auf Fahrt gebracht hatten, schaltete das Robotgerät sofort auf Staustrahlbetrieb um. Die Luftmassen röhrten in die Einlaßöffnungen rechts und links des Rumpfes. Im Reaktor-Wärmeaustauscher wurden sie erhitzt. Infolgedessen peitschten sie mit hohem Überdruck aus der Düse.
Für unsere Begriffe war das ein urweltliches Triebwerk. Privatfirmen erhielten allerdings erst jetzt die Erlaubnis, diese Staustrahlaggregate zu verwenden. Wir dagegen waren schon einen großen Schritt weiter. Es war immer so, daß die Geheime-Wissenschaftliche-Abwehr alle Neuerungen zuerst bekam. Im Oberkommando der taktischen Raumwaffe hatte man gerade erst etwas von den neuen Plasmajägern läuten hören. Unsere Testpiloten machten damit schon die Abwehrzone auf der zweiten Kreisbahn unsicher. Der Alte sorgte sich um die beiden bemannten Raumstationen, nachdem wir auf dem Mond einige unliebsame Entdeckungen gemacht hatten.
Die Maschine kam mit einer Beschleunigung von wenigstens 2 g rasch auf Höhe. Nach dem fast senkrechten Steigflug wurde sie vom Steuerautomaten in achtunddreißig Kilometer Höhe in die Waagerechte gebracht. Das Triebwerk lief mit Schubleistung Reiseflug.
Die alte Maschine erreichte nur knapp die zehnfache Schallgeschwindigkeit. Die Kühlanlage war auch nicht mehr besonders modern. Sie versagte schon bei einer Zellentemperatur von nur 965 Grad Celsius. Damit waren in der dichten Atmosphäre keine Lorbeeren zu gewinnen, zumal die Reibungs-Hitzemauer nach wie vor bestand. Gasmoleküle lassen sich nicht einfach ignorieren.
Schneller als gedacht befanden wir uns über dem Atlantik. In einer knappen halben Stunde mußten wir die Ostküste der Staaten erreichen.
Unser wissenschaftlicher Offizier hieß Dr. Bulbe. Auf
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