Ueberflieger
Erfolg im wirklichen Leben sind. Natürlich, er hat ein Ausnahmegehirn und mit 16 Jahren die
Principia Mathematica
gelesen. Und natürlich spricht er in perfekt formulierten und klaren Sätze, die an Soldaten erinnern, die in Reih und Glied über den Kasernenhof marschieren. Aber was hat das schon zu sagen? Wenn wir verstehen wollen, wie groß seine Aussichten sind, tatsächlich ein Überflieger zu werden, müssen wir eine ganze Menge mehr über ihn wissen.
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Dieser Super-Intelligenztest wurde von Ronald Hoeflin entwickelt, der selbst über einen außergewöhnlichen Intelligenzquotienten verfügt. Hier ist eine Beispielfrage aus der Abteilung »verbale Intelligenz«: »Zähne ist zu Henne wie Nest zu …?« Wenn Sie wissen wollen, wie die Antwort lautet, muss ich Sie leider enttäuschen: Ich weiß sie auch nicht.
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Um einen Eindruck zu bekommen, wie Langan als Kind gewesen sein muss, möchte ich Ihnen folgende Beschreibung eines Jungen namens »L« vorstellen, der wie Langan einen Intelligenzquotienten in der Größenordnung von 200 hatte. Die Beschreibung stammt von Leta Stetter Hollingworth, der ersten Psychologin, die sich mit Hochbegabten beschäftigte. Sie lässt ungefähr ahnen, wie hoch ein Intelligenzquotient von 200 ist: »Es war erstaunlich, wie belesen L. war. Seine Leidenschaft für wissenschaftliche Korrektheit und Präzision war beispiellos. Er war relativ groß gewachsen und wurde von seinen Klassenkameraden freundschaftlich ›Professor‹ genannt. Seine Mitschüler und Lehrer schätzten seine Meinung und sein Wissen. Oft durfte er einen bis zu einstündigen Vortrag zu Spezialthemen halten, etwa zur Geschichte der Uhr, zu historischen Theorien der Maschine, zur Mathematik oder zur Geschichte. Aus Abfall (zum Beispiel den alten Farbbandspulen einer Schreibmaschine) baute er eine Pendeluhr, um das Prinzip der Zeitmessung zu illustrieren. Diese Uhr kam im Unterricht in der Einheit ›Zeit und Zeitmessung‹ zum Einsatz, um das Prinzip der Chronometrie zu demonstrieren. Seine Schulhefte waren wahre Wunder der Gelehrsamkeit.
Als das Themengebiet ›Transport‹ behandelt wurde, war er unzufrieden mit der Darstellung der Landverkehrsmittel, doch er sah ein, dass die Zeit nicht ausreichte, um ihm in seiner ganzen Breite gerecht zu werden. Seiner Ansicht nach hätten jedoch zumindest einige historische Theorien erörtert werden können. Im Rahmen eines freiwilligen Sonderprojekts brachte er ›komplizierte Zeichnungen und Berichte von alten Theorien der Maschine, Lokomotiven, und so weiter‹ in den Unterricht mit … Zu diesem Zeitpunkt war er zehn Jahre alt.«
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Ein runder Kanaldeckel kann nicht in den Schacht fallen, egal wie Sie es auch anstellen. Ein rechteckiger Kanaldeckel kann dagegen sehr wohl in den Schacht fallen, wenn Sie ihn schräg stellen. So: Jetzt können Sie sich bei Microsoft bewerben.
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In seinem Buch
Bias in Mental Testing
beschrieb es der »IQ-Fundamentalist« Arthur Jensen so: »Die vier gesellschaftlich und persönlich wichtigsten Schwellenregionen auf der Intelligenzskala sind diejenigen, die mit großer Wahrscheinlichkeit darüber entscheiden, ob ein Mensch eine normale Schule besuchen kann oder nicht (IQ 50), den Stoff einer normalen Grundschule bewältigen kann oder nicht (IQ 75), eine gymnasiale Oberstufe erfolgreich mit einer Hochschulzulassung abschließen kann oder nicht (IQ 105) und sich nach Abschluss eines vierjährigen Studiums für einen Promotionsstudiengang qualifizieren kann oder nicht (IQ 115). Darüber hinaus ist der Intelligenzquotient in Hinblick auf berufliche Ziele kein Erfolgskriterium. Was nicht heißen soll, dass zwischen einem Intelligenzquotienten von 115 und 150 oder zwischen 150 und 180 hinsichtlich der intellektuellen Leistungsfähigkeit keine realen Unterschiede bestünden. Doch diese Unterschiede am oberen Ende der Intelligenzskala haben weit weniger Auswirkungen auf das persönliche Leben als die eben beschriebenen Schwellen, und sie sind generell weniger ausschlaggebend für den Erfolg im herkömmlichen Sinne als andere Persönlichkeits- und Charaktereigenschaften.«
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Natürlich bringt die Harvard University immer noch mehr Nobelpreisträger hervor als jede andere Universität. Harvard ist auf beiden Listen insgesamt dreimal vertreten, eine Universität wie Holy Cross dagegen nur ein einziges Mal. Aber sollte man nicht annehmen, dass mehr Nobelpreisträger auf Harvard entfallen? Harvard ist schließlich die reichste und prestigeträchtigste
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