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Überman

Überman

Titel: Überman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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besser funktioniert als ihre. Ich wäre wieder Millionär mit nur einem einzigen Satz! DAS ist es, was ich sofort tun könnte: rausfinden, welche Frage sie stellen.
    So leise es irgend geht, schleiche ich aus der Wohnung, setze mich ins Auto und mit der Kraft der mächtigen Haselnuss krache ich rückwärts gegen das Garagentor, das ich aus unerfindlichen Gründen wieder geschlossen haben muss.
    »Liebe Dotterblom!«, nuschle ich, als ich wieder aussteige, um den Schaden zu begutachten, »was soll ich denn jetzt machen, so besoffen, wie ich bin?«
    »Zu Foss jonn …«, antworte ich mir selbst, was ein bisschen so klingt, wie eine betrunkene Dotterblume.
     
    Eine halbe Stunde später stehe ich zwischen einem weißgrünem Elektro-Smart und dem Durchbruch. Der Smart surrt nach vorne zum berühmten zweiten Fenster, und ich bin dran. Ich bin dran!
    »Willkommen bei McDonald’s, Ihre Bestellung bitte!«, quäkt es aus einem unsichbaren Lautsprecher der bunten Burger-Bestellwand, und noch bevor ich irgendetwas sagen kann, folgt: »Sie haben ja gar kein Auto!«
    »Ja und?«
    »Das geht nicht.«
    »Warum geht das nicht?«
    »Weil das der Autoschalter ist.«
    »Fragen Sie mich doch einfach, was ich bestellen will, und zwar so, als hätte ich ein Auto.«
    »Sie haben aber keines!«, scheppert es aus dem Automaten.
    »Ich hab schon eins, ich hab’s nur nicht mit.«
    »Dann kommen Sie doch ins Restaurant.«
    »Nein. Ich muss hier bleiben!«
    Die Burger-Bestellwand leuchtet und summt, der Lautsprecher aber bleibt aus.
    Ich checke die Schlange hinter mir, fange mir den verächtlichen Blick eines speckigen Managers in einem BMW ein.
    »Hallo?«, spreche ich in die Bestellwand. »Ich hab Hunger!«
    »Tun Sie mir den Gefallen und bestellen Sie drinnen, der Schalter hier ist nur für Autos.«
    »Ein Auto kann gar nicht sprechen!«
    »Sie wissen, was ich meine.«
    »Hunger!«
    Es rauscht und knackt hinter den beleuchteten Burgern, Fritten und Salaten. »Ich darf Sie nicht bedienen, wenn Sie kein Auto haben!«
    »Weil ich kein Auto habe, ist das Ihre Begründung?«
    »Ja. Sagt auch der Restaurantleiter.«
    »Sie wissen, dass Sie mich diskriminieren, oder?«
    »Was?«
    »Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz von 2006 sagt Ihnen nichts? Die weniger günstige Behandlung einer Person gegenüber einer anderen in einer vergleichbaren Situation? Paragraph drei, Absatz eins?«
    Natürlich geht hinter mir jetzt das Gehupe los. Ist es zu fassen? Ein Uhr noch was, und keiner hat Zeit! Die sollen mal froh sein, dass es um die Zeit überhaupt noch was zu essen gibt. Bei einem grünen Landrover geht ein Fenster runter, und ein grauhaariger Rocker mit Ohrring bölkt mich an.
    »Was soll denn der Scheiß hier?«
    »Ich werde diskiminiert!«
    »Hä?«
    »Paragraph drei, Absatz eins!« Wie zur Demonstration rufe ich noch einmal extralaut in den Lautsprecher. »Seid ihr noch da, ihr Fritten-Faschos? Krieg ich jetzt meine zwei Cheeseburger, oder nicht?«
    »Sie kriegen Fritten. Drinnen!«
    »Nein, hier!«
    »Drinnen!«
    »Liebe! Frieden!«
    »Wie bitte?«
    Mein rechter Fuß kracht gegen den Automaten, das Licht hinter zwei Menüs geht aus.
    »Alter, bist du fertig!«, ruft der Rocker aus dem Landrover, und dann sehe ich im Restaurantfenster, wie drei hektische Uniformierte miteinander sprechen und auf mich deuten. Ich gehe zu dem Rockertypen rüber.
    »Bestellst du ein Menu?«
    »Sag ich dir doch nicht!«
    »Wäre aber wichtig, geht um viel Geld.«
    »Komm, schwirr ab, du arme Sau!«
    Die Scheibe des Landrovers geht nach oben, und ein südamerikanisch aussehender Herr im Anzug kommt auf mich zu. Er ist Ende vierzig, pockennarbig und wirkt relativ entschlossen.
    »Was zum Teufel machen Sie da?«, herrscht er mich an.
    »Ich revolutioniere den Bestellvorgang!«
    »Indem Sie versuchen, ohne Auto am Autoschalter zu bestellen?«
    »Das ist es nicht!«
    »Gehen Sie, oder ich rufe die Polizei!«
    »Das brauchen Sie nicht. Ich will nur eine einzige Bestellung hören, dann bin ich weg.«
    »Und was machen Sie dann damit?«
    »Dann revolutioniere ich den Bestellvorgang!«
    Ich weiß nicht warum, aber offenbar wittert die Pocke im Anzug ein Geschäft, denn ich kann mitkommen und mich neben den jungen Mann mit Headset stellen, der unter drei Monitoren die Bestellungen der Autofahrer annimmt.
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, sage ich zum Herrn im Anzug, der keinen Zentimeter von mir abrückt, und dann höre ich ihn, genau den Satz, den ich die ganze Zeit hören

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